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Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678.

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Himmels-Verlangen
der erscheinet dann bekleidet/ der wird alsdann überkleidet wer-
Phil. 3, 5.den/ daß sein nüchtiger Leib wird ehnlich werden dem ver-
klärten Leibe JEsu. Auf diese Bekleidung weiset uns der HErr
Apoc. 3, 18JEsus/ wann Er uns zuruffet: Jch rathe dir/ daß du Gold von
mir kauffest/ das mit Feuer durchläutert ist/ daß du reich
werdest/ und weisse Kleider/ daß du dich anthust/ und nicht
offenbahret werde die Schande deiner Blösse. Jn einem schö-
nen Bilde wird uns diese unsere Geistliche Bekleidung vorgetra-
gen/ wann der Majestätische GOtt von den nackenden/ und alles
Glaubens und guter Wercke entblösseten Juden saget: Jch ge-
Ezech. 16
v.
8-13.
lobet dirs/ und begab mich mit dir in einen Bund/ daß du
soltest mein seyn; Jch badete dich mit Wasser/ und wusch
dich von reinem Blute/ und salbete dich mit Balsam/ und
kleidete dich mit gestickten Kleidern/ und zog dir Semische
Schuh an/ Jch gab dir feine Leinene Kleider/ und Seidene
Schleyer/ und zierete dich mit Kleinoten/ und legte dir Ge-
schmeide an deine Arme/ und Ketlein an deinen Hals/ und
hab dir Haarband an deine Stirn/ und Ohren-Ringe an
deine Ohren/ und eine schöne Krone auf dein Häupt. Sum-
ma/ du warest gezieret mit eitel Gold und Silber/ und ge-
kleidet mit eitel Leinwand/ Seiden und Gestickten/ und wa-
rest überaus schön/ und bekamest das Königreich. Bey
1. Petr. 3.
vers.
21.
unser Heiligen Tauffe da begiebet sich der Drey-Einige GOtt
mit uns in einen Bund/ da badet/ da wäschet Er uns mit seinem
Ephes. 5.
v.
26: 27.
Blut/ und mit dem Wasser-Bad im Wort/ daß nicht ein
Flecken/ nicht ein Runtzel/ oder des etwas an uns sey/ son-
dern daß wir seyn eine Gemeine/ die herrlich sey/ heilig und
Es. 61, 10.unsträfflich. Bey der Tauffe ziehet Er uns auch an/ mit ihm
selber/ als mit dem Rock der Gerechtigkeit und Kleide des
Heyls/ damit kleidet Er uns so prächtig aus/ daß wir dann als ei-
ne Königliche Tochter geführet werden in güldenen Stück geklei-

det

Himmels-Verlangen
der erſcheinet dann bekleidet/ der wird alsdann uͤberkleidet wer-
Phil. 3, 5.den/ daß ſein nuͤchtiger Leib wird ehnlich werden dem ver-
klaͤrten Leibe JEſu. Auf dieſe Bekleidung weiſet uns der HErr
Apoc. 3, 18JEſus/ wañ Er uns zuruffet: Jch rathe dir/ daß du Gold von
mir kauffeſt/ das mit Feuer durchlaͤutert iſt/ daß du reich
werdeſt/ und weiſſe Kleider/ daß du dich anthuſt/ und nicht
offenbahret werde die Schande deiner Bloͤſſe. Jn einem ſchoͤ-
nen Bilde wird uns dieſe unſere Geiſtliche Bekleidung vorgetra-
gen/ wann der Majeſtaͤtiſche GOtt von den nackenden/ und alles
Glaubens und guter Wercke entblöſſeten Juden ſaget: Jch ge-
Ezech. 16
v.
8-13.
lobet dirs/ und begab mich mit dir in einen Bund/ daß du
ſolteſt mein ſeyn; Jch badete dich mit Waſſer/ und wuſch
dich von reinem Blute/ und ſalbete dich mit Balſam/ und
kleidete dich mit geſtickten Kleidern/ und zog dir Semiſche
Schuh an/ Jch gab dir feine Leinene Kleider/ und Seidene
Schleyer/ und zierete dich mit Kleinoten/ und legte dir Ge-
ſchmeide an deine Arme/ und Ketlein an deinen Hals/ und
hab dir Haarband an deine Stirn/ und Ohren-Ringe an
deine Ohren/ und eine ſchoͤne Krone auf dein Haͤupt. Sum-
ma/ du wareſt gezieret mit eitel Gold und Silber/ und ge-
kleidet mit eitel Leinwand/ Seiden und Geſtickten/ und wa-
reſt uͤberaus ſchoͤn/ und bekameſt das Koͤnigreich. Bey
1. Petr. 3.
verſ.
21.
unſer Heiligen Tauffe da begiebet ſich der Drey-Einige GOtt
mit uns in einen Bund/ da badet/ da waͤſchet Er uns mit ſeinem
Epheſ. 5.
v.
26: 27.
Blut/ und mit dem Waſſer-Bad im Wort/ daß nicht ein
Flecken/ nicht ein Runtzel/ oder des etwas an uns ſey/ ſon-
dern daß wir ſeyn eine Gemeine/ die herrlich ſey/ heilig und
Eſ. 61, 10.unſtraͤfflich. Bey der Tauffe ziehet Er uns auch an/ mit ihm
ſelber/ als mit dem Rock der Gerechtigkeit und Kleide des
Heyls/ damit kleidet Er uns ſo praͤchtig aus/ daß wir dann als ei-
ne Koͤnigliche Tochter gefuͤhret werden in guͤldenen Stuͤck geklei-

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Zitationshilfe: Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678, S. [52]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/542013/52>, abgerufen am 06.05.2024.