Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678.Stillt Seelen-Bangen. muthige Felder und Wälder/ liebliche und Blumen-reich besäeteWiesen/ und verlangete nur frisches Wasser/ damit er sich könte abkühlen und erqvicken. Gehe/ O Mensch mit deinem Hertz- und Seelen-inniglichen Verlangen die Welt und alles Weltliche Wesen vorüber/ und laß alles liegen und stehen; Gehe vorüber die zeitliche Güter/ die zeitliche eitele Ehre/ die Fleischliche Lüste/ die Weltliche Wollüste/ und sage von allen; Das kan meine See- le nicht vergnügen/ und mein Verlangen nicht sättigen/ Die gantze Welt nicht erfreuet mich/ Nach Himmel und Erden frag ich nicht/ Wenn ich dich nur HErr kan haben. Dieser HERR und sein Himmels-Hauß ist es eintzig und JEsu
Stillt Seelen-Bangen. muthige Felder und Waͤlder/ liebliche und Blumen-reich beſaͤeteWieſen/ und verlangete nur friſches Waſſer/ damit er ſich koͤnte abkuͤhlen und erqvicken. Gehe/ O Menſch mit deinem Hertz- und Seelen-inniglichen Verlangen die Welt und alles Weltliche Weſen voruͤber/ und laß alles liegen und ſtehen; Gehe voruͤber die zeitliche Guͤter/ die zeitliche eitele Ehre/ die Fleiſchliche Luͤſte/ die Weltliche Wolluͤſte/ und ſage von allen; Das kan meine See- le nicht vergnuͤgen/ und mein Verlangen nicht ſaͤttigen/ Die gantze Welt nicht erfreuet mich/ Nach Himmel und Erden frag ich nicht/ Wenn ich dich nur HErr kan haben. Dieſer HERR und ſein Himmels-Hauß iſt es eintzig und JEſu
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Stillt Seelen-Bangen.
muthige Felder und Waͤlder/ liebliche und Blumen-reich beſaͤete
Wieſen/ und verlangete nur friſches Waſſer/ damit er ſich koͤnte
abkuͤhlen und erqvicken. Gehe/ O Menſch mit deinem Hertz-
und Seelen-inniglichen Verlangen die Welt und alles Weltliche
Weſen voruͤber/ und laß alles liegen und ſtehen; Gehe voruͤber
die zeitliche Guͤter/ die zeitliche eitele Ehre/ die Fleiſchliche Luͤſte/
die Weltliche Wolluͤſte/ und ſage von allen; Das kan meine See-
le nicht vergnuͤgen/ und mein Verlangen nicht ſaͤttigen/
Die gantze Welt nicht erfreuet mich/
Nach Himmel und Erden frag ich nicht/
Wenn ich dich nur HErr kan haben.
Dieſer HERR und ſein Himmels-Hauß iſt es eintzig und
allein/ der dr das Seelen-Verlangen kan ſtillen. Dahin treibet
all unſer Verlangen der Geiſt GOttes/ wann Er uns zuruffet:
Suchet (nemlich mit eurem Verlangen) was droben iſt/ da
CHriſtus iſt/ ſitzend zu der Rechten GOttes/ trachtet (nem-
lich durchs Verlangen) nach dem das droben iſt/ nicht nach
dem das auf Erden iſt. Mit ſolchem Verlangen hat der H.
Apoſtel Paulus nach dieſem Himmels-Hauſe getrachtet/ da Er
von Jhm ſelber ſpricht: Jch jage ihm nach/ ob ichs auch er-
greiffen moͤchte/ nach dem ich von CHriſto JEſu ergriffen
bin/ ich verlaſſe/ was dahinden iſt/ und ſtrecke mich zu dem/
das da forne iſt/ und jage nach dem fuͤr geſtecktem Ziel nach
dem Kleinod/ welches vorhaͤlt die Himmliſche Beruffung
GOttes in CHriſto JEſu! Bey dem heiligen Johanne in ſei-
ner geheimbten Offenbahrung treten die Kinder GOttes zuſam-
men mit ihrem Verlangen nach dieſer ihrer Himmliſchen Woh-
nung/ daß der heilige Johannes von ihnen ſpricht: Und der Geiſt/
und die Braut ſprechen komm/ und wee es hoͤret/ der ſpre-
che/ komm/ und wen duͤrſtet/ der komme; Es ſpricht/ der
ſolches zeuget/ ja ich komme balde/ Amen; Ja kom̃ HErr
JEſu
Col. 3, 1: 2
Philip. 3.
v. 12: 13.
14.
Apvc. 22.
v. 17: 20.
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Zitationshilfe: | Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678, S. [47]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/542013/47>, abgerufen am 27.07.2024. |