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Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678.

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Stillt-Seelen-Bangen.
Herrligkeit und Seeligkeit recht zu urtheilen gewust! So müssen
auch wir davon urtheilen/ und mit der Hungarischen Königin
Maria singen:

Richt wie ihr wolt jetzund mein Sach/
Weil ich bin schwach
Und GOtt mich läst Furcht finden/
So weis ich/ daß kein Gewalt bleibet fest/
Jst allerbest/
Das zeitlich muß verschwinden/
Das ewige Gutt/ macht rechten Muth/
Dabey ich bleib/ wag Gutt und Leib/
GOtt helff mir überwinden!

Diß Himmels-Hauß benennet der Apostel Paulus in
unserm Texte noch mit einem Nahmen/ und heisset es eine Uber-
kleidung/ wann Er spricht: Uns verlanget/ daß wir damit
überkleidet werden: Gleich wie der Apostel Paulus das Ster-
ben eines Menschen nennet eine Entkleidung/ wann Er spricht:
Wir wolten lieber nicht entkleidet seyn/ das ist/ Sterben/2. Cor. 5.
vers.
4.

weil wir mit dem Tode gleichsam den alten/ befleckten/ sündlichen
Bettel-Rock unsers sündlichen Fleisches außziehen/ und ein Feyer-
Kleid der Herrligkeit anlegen/ gleichwie der Engel zu denen/Zachar. 3.
v.
3. 4: 5.

die vor ihm waren/ da der Josua in unreinen Kleidern vor
ihm stund sagte: Thut die unreine Kleider von ihm; Und
der Engel sprach: Siehe ich habe deine Sünde von dir ge-
nommen/ und habe dich mit Feyer-Kleidern angezogen:
Dannenhero der H. Chrysostomus von denen sterbenden Men-
schen saget: Eadem facilitate corpus exuere debemus,
qua vestem, uti Joseph pallium reliquit AEgyptiae:
So
leicht als wir ein Kleid ausziehen/ so leicht sollen wir auch unsern

Leib
F

Stillt-Seelen-Bangen.
Herrligkeit und Seeligkeit recht zu urtheilen gewuſt! So muͤſſen
auch wir davon urtheilen/ und mit der Hungariſchen Koͤnigin
Maria ſingen:

Richt wie ihr wolt jetzund mein Sach/
Weil ich bin ſchwach
Und GOtt mich laͤſt Furcht finden/
So weis ich/ daß kein Gewalt bleibet feſt/
Jſt allerbeſt/
Das zeitlich muß verſchwinden/
Das ewige Gutt/ macht rechten Muth/
Dabey ich bleib/ wag Gutt und Leib/
GOtt helff mir uͤberwinden!

Diß Himmels-Hauß benennet der Apoſtel Paulus in
unſerm Texte noch mit einem Nahmen/ und heiſſet es eine Uber-
kleidung/ wann Er ſpricht: Uns verlanget/ daß wir damit
uͤberkleidet werden: Gleich wie der Apoſtel Paulus das Ster-
ben eines Menſchen nennet eine Entkleidung/ wann Er ſpricht:
Wir wolten lieber nicht entkleidet ſeyn/ das iſt/ Sterben/2. Cor. 5.
verſ.
4.

weil wir mit dem Tode gleichſam den alten/ befleckten/ ſuͤndlichen
Bettel-Rock unſers ſuͤndlichen Fleiſches außziehen/ und ein Feyer-
Kleid der Herrligkeit anlegen/ gleichwie der Engel zu denen/Zachar. 3.
v.
3. 4: 5.

die vor ihm waren/ da der Joſua in unreinen Kleidern vor
ihm ſtund ſagte: Thut die unreine Kleider von ihm; Und
der Engel ſprach: Siehe ich habe deine Suͤnde von dir ge-
nommen/ und habe dich mit Feyer-Kleidern angezogen:
Dannenhero der H. Chryſoſtomus von denen ſterbenden Men-
ſchen ſaget: Eadem facilitate corpus exuere debemus,
quâ veſtem, uti Joſeph pallium reliquit Ægyptiæ:
So
leicht als wir ein Kleid ausziehen/ ſo leicht ſollen wir auch unſern

Leib
F
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[[41]/0041] Stillt-Seelen-Bangen. Herrligkeit und Seeligkeit recht zu urtheilen gewuſt! So muͤſſen auch wir davon urtheilen/ und mit der Hungariſchen Koͤnigin Maria ſingen: Richt wie ihr wolt jetzund mein Sach/ Weil ich bin ſchwach Und GOtt mich laͤſt Furcht finden/ So weis ich/ daß kein Gewalt bleibet feſt/ Jſt allerbeſt/ Das zeitlich muß verſchwinden/ Das ewige Gutt/ macht rechten Muth/ Dabey ich bleib/ wag Gutt und Leib/ GOtt helff mir uͤberwinden! Diß Himmels-Hauß benennet der Apoſtel Paulus in unſerm Texte noch mit einem Nahmen/ und heiſſet es eine Uber- kleidung/ wann Er ſpricht: Uns verlanget/ daß wir damit uͤberkleidet werden: Gleich wie der Apoſtel Paulus das Ster- ben eines Menſchen nennet eine Entkleidung/ wann Er ſpricht: Wir wolten lieber nicht entkleidet ſeyn/ das iſt/ Sterben/ weil wir mit dem Tode gleichſam den alten/ befleckten/ ſuͤndlichen Bettel-Rock unſers ſuͤndlichen Fleiſches außziehen/ und ein Feyer- Kleid der Herrligkeit anlegen/ gleichwie der Engel zu denen/ die vor ihm waren/ da der Joſua in unreinen Kleidern vor ihm ſtund ſagte: Thut die unreine Kleider von ihm; Und der Engel ſprach: Siehe ich habe deine Suͤnde von dir ge- nommen/ und habe dich mit Feyer-Kleidern angezogen: Dannenhero der H. Chryſoſtomus von denen ſterbenden Men- ſchen ſaget: Eadem facilitate corpus exuere debemus, quâ veſtem, uti Joſeph pallium reliquit Ægyptiæ: So leicht als wir ein Kleid ausziehen/ ſo leicht ſollen wir auch unſern Leib 2. Cor. 5. verſ. 4. Zachar. 3. v. 3. 4: 5. F

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Zitationshilfe: Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678, S. [41]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/542013/41>, abgerufen am 24.11.2024.