Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678.

Bild:
<< vorherige Seite

Himmels-Verlangen
auf frembde Universitäten konte begeben/ und alda seine rühmli-
che Erudition vollkommener machen/ woselbst Er die Gütte der
guten Hand GOttes noch reichlicher empfunden/ indem Jhm sel-
bige auch Christliche Hertzen zugewand/ die Jhn mit rühmlicher
und ehrlicher Bestallung befordert in ein Geistliches Ampt/ da
dann der Wunder-GOtt aus diesem theuren JEsus-Pfeilt
2. Reg. 13.
vers.
17.
einen Pfeil des Heils des HErrn/ einen Pfeil des Heils wi-
der die Syrer hat gemacht/
denn/ wie Angelomius über die-
se Worte schr[ei]bet/ Sagitta falutis Domini est praedicatio
sancta, cum decenter exhibetur, & spiritualium hostium
certissima interfectio, si perseveranter agitur;
Das ist ein
Pfeil des Heyls des HErrn/ wann ein Prediger das Heilige
Wort GOttes mit einem Heiligen Predigen vorträgt/ und
wann Er richtig und beständig damit fort fähret/ so erleget er da-
durch gewiß die Geistliche Feinde/ als die Höllische Syrer zu
Aphek. Und ist an Jhm wahr worden/ was man aus der Erfah-
rung pfleget zu sagen:

Saepe peregrinus peregrinis surgit in oris,
Alteriusque manum dextra aliena lavat.
Offt giebt die Frembd' uns an die Hand/
Was nicht thät unser Vaterland.

Wie man dann den frommen Jüngling Jofeph in seines Va-
ters Hause/ vor einen albernen Träumer und nichts werthenFuß-
Hader hat gehalten/ allein in der Frembde hat ihn der Höchste
GOtt einem großmächtigen König an seine Seite gesetzet zu ei-
Gen 41.
vers.
40.
nem Königlichen Auge und Königlicher Rechten Hand in gantzen
Egypten Lande. Ach wie wunderlich hat doch der Wunder-
GOtt diesen JEsus-Pfeil verschossen balde vorwarts bald hin-
terwarts/ bald von Mittage gegen Abend/ bald von Abend gegen
Mitternacht/ bald von Mitternacht gegen Morgen/ und hat

Jhm

Himmels-Verlangen
auf frembde Univerſitaͤten konte begeben/ und alda ſeine ruͤhmli-
che Erudition vollkommener machen/ woſelbſt Er die Guͤtte der
guten Hand GOttes noch reichlicher empfunden/ indem Jhm ſel-
bige auch Chriſtliche Hertzen zugewand/ die Jhn mit ruͤhmlicher
und ehrlicher Beſtallung befordert in ein Geiſtliches Ampt/ da
dann der Wunder-GOtt aus dieſem theuren JEſus-Pfeilt
2. Reg. 13.
verſ.
17.
einen Pfeil des Heils des HErrn/ einen Pfeil des Heils wi-
der die Syrer hat gemacht/
denn/ wie Angelomius uͤber die-
ſe Worte ſchr[ei]bet/ Sagitta falutis Domini eſt prædicatio
ſancta, cùm decenter exhibetur, & ſpiritualium hoſtium
certiſſima interfectio, ſi perſeveranter agitur;
Das iſt ein
Pfeil des Heyls des HErrn/ wann ein Prediger das Heilige
Wort GOttes mit einem Heiligen Predigen vortraͤgt/ und
wann Er richtig und beſtaͤndig damit fort faͤhret/ ſo erleget er da-
durch gewiß die Geiſtliche Feinde/ als die Hölliſche Syrer zu
Aphek. Und iſt an Jhm wahr worden/ was man aus der Erfah-
rung pfleget zu ſagen:

Sæpè peregrinus peregrinis ſurgit in oris,
Alteriusque manum dextra aliena lavat.
Offt giebt die Frembd’ uns an die Hand/
Was nicht thaͤt unſer Vaterland.

Wie man dann den frommen Jüngling Jofeph in ſeines Va-
ters Hauſe/ vor einen albernen Traͤumer und nichts werthenFuß-
Hader hat gehalten/ allein in der Frembde hat ihn der Hoͤchſte
GOtt einem großmaͤchtigen Koͤnig an ſeine Seite geſetzet zu ei-
Gen 41.
verſ.
40.
nem Koͤniglichen Auge und Koͤniglicher Rechten Hand in gantzen
Egypten Lande. Ach wie wunderlich hat doch der Wunder-
GOtt dieſen JEſus-Pfeil verſchoſſen balde vorwarts bald hin-
terwarts/ bald von Mittage gegen Abend/ bald von Abend gegen
Mitternacht/ bald von Mitternacht gegen Morgen/ und hat

Jhm
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="preface" n="2">
          <p><pb facs="#f0016" n="[16]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Himmels-Verlangen</hi></fw><lb/>
auf frembde <hi rendition="#aq">Univer&#x017F;it</hi>a&#x0364;ten konte begeben/ und alda &#x017F;eine ru&#x0364;hmli-<lb/>
che <hi rendition="#aq">Erudition</hi> vollkommener machen/ wo&#x017F;elb&#x017F;t Er die Gu&#x0364;tte der<lb/>
guten Hand GOttes noch reichlicher empfunden/ indem Jhm &#x017F;el-<lb/>
bige auch Chri&#x017F;tliche Hertzen zugewand/ die Jhn mit ru&#x0364;hmlicher<lb/>
und ehrlicher Be&#x017F;tallung befordert in ein Gei&#x017F;tliches Ampt/ da<lb/>
dann der Wunder-GOtt aus die&#x017F;em theuren <hi rendition="#fr">JE&#x017F;us-Pfeilt</hi><lb/><note place="left">2. <hi rendition="#aq">Reg. 13.<lb/>
ver&#x017F;.</hi> 17.</note><hi rendition="#fr">einen Pfeil des Heils des HErrn/ einen Pfeil des Heils wi-<lb/>
der die Syrer hat gemacht/</hi> denn/ wie <hi rendition="#aq">Angelomius</hi> u&#x0364;ber die-<lb/>
&#x017F;e Worte &#x017F;chr<supplied>ei</supplied>bet/ <hi rendition="#aq">Sagitta falutis Domini e&#x017F;t prædicatio<lb/>
&#x017F;ancta, cùm decenter exhibetur, &amp; &#x017F;piritualium ho&#x017F;tium<lb/>
certi&#x017F;&#x017F;ima interfectio, &#x017F;i per&#x017F;everanter agitur;</hi> Das i&#x017F;t ein<lb/>
Pfeil des Heyls des HErrn/ wann ein Prediger das Heilige<lb/>
Wort GOttes mit einem Heiligen Predigen vortra&#x0364;gt/ und<lb/>
wann Er richtig und be&#x017F;ta&#x0364;ndig damit fort fa&#x0364;hret/ &#x017F;o erleget er da-<lb/>
durch gewiß die Gei&#x017F;tliche Feinde/ als die Hölli&#x017F;che Syrer zu<lb/>
Aphek. Und i&#x017F;t an Jhm wahr worden/ was man aus der Erfah-<lb/>
rung pfleget zu &#x017F;agen:</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l> <hi rendition="#aq">Sæpè peregrinus peregrinis &#x017F;urgit in oris,</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#aq">Alteriusque manum dextra aliena lavat.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <lg type="poem">
            <l> <hi rendition="#fr">Offt giebt die Frembd&#x2019; uns an die Hand/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Was nicht tha&#x0364;t un&#x017F;er Vaterland.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <p>Wie man dann den frommen Jüngling Jofeph in &#x017F;eines Va-<lb/>
ters Hau&#x017F;e/ vor einen albernen Tra&#x0364;umer und nichts werthenFuß-<lb/>
Hader hat gehalten/ allein in der Frembde hat ihn der Ho&#x0364;ch&#x017F;te<lb/>
GOtt einem großma&#x0364;chtigen Ko&#x0364;nig an &#x017F;eine Seite ge&#x017F;etzet zu ei-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Gen 41.<lb/>
ver&#x017F;.</hi> 40.</note>nem Ko&#x0364;niglichen Auge und Ko&#x0364;niglicher Rechten Hand in gantzen<lb/>
Egypten Lande. Ach wie wunderlich hat doch der Wunder-<lb/>
GOtt die&#x017F;en JE&#x017F;us-Pfeil ver&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en balde vorwarts bald hin-<lb/>
terwarts/ bald von Mittage gegen Abend/ bald von Abend gegen<lb/>
Mitternacht/ bald von Mitternacht gegen Morgen/ und hat<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">Jhm</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[16]/0016] Himmels-Verlangen auf frembde Univerſitaͤten konte begeben/ und alda ſeine ruͤhmli- che Erudition vollkommener machen/ woſelbſt Er die Guͤtte der guten Hand GOttes noch reichlicher empfunden/ indem Jhm ſel- bige auch Chriſtliche Hertzen zugewand/ die Jhn mit ruͤhmlicher und ehrlicher Beſtallung befordert in ein Geiſtliches Ampt/ da dann der Wunder-GOtt aus dieſem theuren JEſus-Pfeilt einen Pfeil des Heils des HErrn/ einen Pfeil des Heils wi- der die Syrer hat gemacht/ denn/ wie Angelomius uͤber die- ſe Worte ſchreibet/ Sagitta falutis Domini eſt prædicatio ſancta, cùm decenter exhibetur, & ſpiritualium hoſtium certiſſima interfectio, ſi perſeveranter agitur; Das iſt ein Pfeil des Heyls des HErrn/ wann ein Prediger das Heilige Wort GOttes mit einem Heiligen Predigen vortraͤgt/ und wann Er richtig und beſtaͤndig damit fort faͤhret/ ſo erleget er da- durch gewiß die Geiſtliche Feinde/ als die Hölliſche Syrer zu Aphek. Und iſt an Jhm wahr worden/ was man aus der Erfah- rung pfleget zu ſagen: 2. Reg. 13. verſ. 17. Sæpè peregrinus peregrinis ſurgit in oris, Alteriusque manum dextra aliena lavat. Offt giebt die Frembd’ uns an die Hand/ Was nicht thaͤt unſer Vaterland. Wie man dann den frommen Jüngling Jofeph in ſeines Va- ters Hauſe/ vor einen albernen Traͤumer und nichts werthenFuß- Hader hat gehalten/ allein in der Frembde hat ihn der Hoͤchſte GOtt einem großmaͤchtigen Koͤnig an ſeine Seite geſetzet zu ei- nem Koͤniglichen Auge und Koͤniglicher Rechten Hand in gantzen Egypten Lande. Ach wie wunderlich hat doch der Wunder- GOtt dieſen JEſus-Pfeil verſchoſſen balde vorwarts bald hin- terwarts/ bald von Mittage gegen Abend/ bald von Abend gegen Mitternacht/ bald von Mitternacht gegen Morgen/ und hat Jhm Gen 41. verſ. 40.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/542013
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/542013/16
Zitationshilfe: Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678, S. [16]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/542013/16>, abgerufen am 08.12.2024.