Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678.Stillt Seelen-Bangen. oder sechsmal geschlagen/ so hättestu die Syrer geschlagen/biß sie auf gerieben wären/ nun aber wirstu sie dreymal schla- gen. Das sind rechte Geheimnis-Pfeile gewesen/ mit wel- chen der Allwissende GOtt durch den Propheten Elisam dem Könige Joab in Jsrael Glück und Sieg wider die Syrer hat an- kündigen wollen. Die wohlgerathene Kinder in der Hand des starcken GOttes sind solche Geheimnis-Pfeile/ von welchen wir auch müssen sagen: Das ist ein Pfeil des Heils/ das ist ein Pfeil wider die Höllische Syrer/ besonders/ wenn sie in dem Geisili- chen Stande wohlgerathen/ nach dem lebendigen Beyspiel ih- res HERRN und Heylandes JEsu CHristi/ als der von ihm selber saget: Der HERR hat mich zum reinen Pfeil ge-Es. 49, 2. macht/ und mich in seinen Köcher gesteckt. Christus est Patris sui sagitta prae Apostolis & alijs sanctis tersa & electa, quam in pharetratum sue omniscientiae & providen- tiae, tum humanae carnis abscondit. Hanc sagittam mittit, quo vult, ejus verbis, & verberib vulneribus transfixit & vulneravit corda fidelium sui amore, eorumque vitia & peccata occidit, saget Cyrillus und Hieronymus über diese Worte: Der HERR CHristus ist GOT TES seines Himmli- schen Vaters reiner und außerwehlter Pfeil gewesen vor denen Aposteln und allen andern Heiligen/ den Er in den Köcher seiner Allweißheit/ Vorsorge und Menschlichen Leibes und Blutes verwahret gehalten. Diesen Pfeil drücket Er ab/ wohin Er wil/ mit desselben Worten/ Schlägen und Wunden hat Er die Hertzen der Gläubigen zerspalten und verwundet durch seine Lie- be/ und ihre Sünde getödtet. Von den Bogen des Prin- tzens Jonathans rühmet König David/ daß er nie habe gefeh-2. Sam. 1. vers. 18. let/ nemlich mit seinen Pfeilen: Vielmehr können wir dieses sagen von dem JEsus-Bogen und Pfeilen/ die haben nie gefehlet/ und wo sie angetroffen haben/ da haben sie gewiß die Seele zer- malmet/ B 3
Stillt Seelen-Bangen. oder ſechsmal geſchlagen/ ſo haͤtteſtu die Syrer geſchlagen/biß ſie auf gerieben waͤren/ nun aber wirſtu ſie dreymal ſchla- gen. Das ſind rechte Geheimnis-Pfeile geweſen/ mit wel- chen der Allwiſſende GOtt durch den Propheten Eliſam dem Koͤnige Joab in Jſrael Gluͤck und Sieg wider die Syrer hat an- kuͤndigen wollen. Die wohlgerathene Kinder in der Hand des ſtarcken GOttes ſind ſolche Geheimnis-Pfeile/ von welchen wir auch muͤſſen ſagen: Das iſt ein Pfeil des Heils/ das iſt ein Pfeil wider die Hoͤlliſche Syrer/ beſonders/ wenn ſie in dem Geiſili- chen Stande wohlgerathen/ nach dem lebendigen Beyſpiel ih- res HERRN und Heylandes JEſu CHriſti/ als der von ihm ſelber ſaget: Der HERR hat mich zum reinen Pfeil ge-Eſ. 49, 2. macht/ und mich in ſeinen Koͤcher geſteckt. Christus eſt Patris ſui ſagitta præ Apoſtolis & alijs ſanctis terſa & electa, quam in pharetrâtùm ſuę omniſcientiæ & providẽ- tiæ, tùm humanæ carnis abſcondit. Hanc ſagittam mittit, quò vult, ejusꝙ́ verbis, & verberibꝰ vulneribus transfixit & vulneravit corda fidelium ſui amore, eorumque vitiâ & peccata occidit, ſaget Cyrillus und Hieronymus uͤber dieſe Worte: Der HERR CHriſtus iſt GOT TES ſeines Him̃li- ſchen Vaters reiner und außerwehlter Pfeil geweſen vor denen Apoſteln und allen andern Heiligen/ den Er in den Köcher ſeiner Allweißheit/ Vorſorge und Menſchlichen Leibes und Blutes verwahret gehalten. Dieſen Pfeil druͤcket Er ab/ wohin Er wil/ mit deſſelben Worten/ Schlaͤgen und Wunden hat Er die Hertzen der Glaͤubigen zerſpalten und verwundet durch ſeine Lie- be/ und ihre Suͤnde getoͤdtet. Von den Bogen des Prin- tzens Jonathans ruͤhmet König David/ daß er nie habe gefeh-2. Sam. 1. verſ. 18. let/ nemlich mit ſeinen Pfeilen: Vielmehr koͤnnen wir dieſes ſagen von dem JEſus-Bogen und Pfeilen/ die haben nie gefehlet/ und wo ſie angetroffen haben/ da haben ſie gewiß die Seele zer- malmet/ B 3
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Stillt Seelen-Bangen.
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chen der Allwiſſende GOtt durch den Propheten Eliſam dem
Koͤnige Joab in Jſrael Gluͤck und Sieg wider die Syrer hat an-
kuͤndigen wollen. Die wohlgerathene Kinder in der Hand des
ſtarcken GOttes ſind ſolche Geheimnis-Pfeile/ von welchen wir
auch muͤſſen ſagen: Das iſt ein Pfeil des Heils/ das iſt ein Pfeil
wider die Hoͤlliſche Syrer/ beſonders/ wenn ſie in dem Geiſili-
chen Stande wohlgerathen/ nach dem lebendigen Beyſpiel ih-
res HERRN und Heylandes JEſu CHriſti/ als der von ihm
ſelber ſaget: Der HERR hat mich zum reinen Pfeil ge-
macht/ und mich in ſeinen Koͤcher geſteckt. Christus
eſt Patris ſui ſagitta præ Apoſtolis & alijs ſanctis terſa &
electa, quam in pharetrâtùm ſuę omniſcientiæ & providẽ-
tiæ, tùm humanæ carnis abſcondit. Hanc ſagittam mittit,
quò vult, ejusꝙ́ verbis, & verberibꝰ vulneribus transfixit
& vulneravit corda fidelium ſui amore, eorumque vitiâ &
peccata occidit, ſaget Cyrillus und Hieronymus uͤber dieſe
Worte: Der HERR CHriſtus iſt GOT TES ſeines Him̃li-
ſchen Vaters reiner und außerwehlter Pfeil geweſen vor denen
Apoſteln und allen andern Heiligen/ den Er in den Köcher ſeiner
Allweißheit/ Vorſorge und Menſchlichen Leibes und Blutes
verwahret gehalten. Dieſen Pfeil druͤcket Er ab/ wohin Er
wil/ mit deſſelben Worten/ Schlaͤgen und Wunden hat Er die
Hertzen der Glaͤubigen zerſpalten und verwundet durch ſeine Lie-
be/ und ihre Suͤnde getoͤdtet. Von den Bogen des Prin-
tzens Jonathans ruͤhmet König David/ daß er nie habe gefeh-
let/ nemlich mit ſeinen Pfeilen: Vielmehr koͤnnen wir dieſes
ſagen von dem JEſus-Bogen und Pfeilen/ die haben nie gefehlet/
und wo ſie angetroffen haben/ da haben ſie gewiß die Seele zer-
malmet/
Eſ. 49, 2.
2. Sam. 1.
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