Banner, Christoph: Trewer Lehrer Dreyfache Ehren-Seule. Oels, 1652.Abdanckungs Sermon. men Brünlein Jsraelis/ das ist/ das heilige Wort Got-tes mit fleiß auff ihre Zuhörer außgiessen. Denn ob wohl zwar für der Welt der Prediger Arbeit geringe scheinet/ so vergleichet doch der Heilige Geist dieselbe dem Brunnen graben. Einmahl wegen der Nothwendigkeit. Eines Die Welt ist gleichsam die Gruben/ darinnen kein Nun verhelt es sich mit der Dürre/ und dem darauß Jn der Wüsten Azoad in Lybia, sollen zween Mar- mans/ C
Abdanckungs Sermon. men Bruͤnlein Jſraelis/ das iſt/ das heilige Wort Got-tes mit fleiß auff ihre Zuhoͤrer außgieſſen. Denn ob wohl zwar fuͤr der Welt der Prediger Arbeit geringe ſcheinet/ ſo vergleichet doch der Heilige Geiſt dieſelbe dem Brunnen graben. Einmahl wegen der Nothwendigkeit. Eines Die Welt iſt gleichſam die Gruben/ darinnen kein Nun verhelt es ſich mit der Duͤrre/ und dem darauß Jn der Wuͤſten Azoad in Lybiâ, ſollen zween Mar- mans/ C
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0017" n="[17]"/><fw type="header" place="top">Abdanckungs <hi rendition="#aq">Sermon.</hi></fw><lb/> men Bruͤnlein Jſraelis/ das iſt/ das heilige Wort Got-<lb/> tes mit fleiß auff ihre Zuhoͤrer außgieſſen. Denn ob wohl<lb/> zwar fuͤr der Welt der Prediger Arbeit geringe ſcheinet/<lb/> ſo vergleichet doch der Heilige Geiſt dieſelbe dem Brunnen<lb/> graben.</p><lb/> <p>Einmahl wegen der Nothwendigkeit. Eines<lb/> Brunnen kan man in einer Gemeine nicht wohl entbeh-<lb/> ren/ ſondern man trachtet wohl am erſten darnach/ wo man<lb/> wolle gutt friſch Brunnenwaſſer nehmen/ wil man anders<lb/> geſunde Menſchen und Vieh haben: Alſo kan man der<lb/> Lehre des Worts Gottes nicht entrathen/ noch derer die es<lb/> Lehren/ ſondern Sie muͤſſen wohl am erſten da ſein in ei-<lb/> ner wolbeſtalten Policey/ ſol anders den matten/ und vom<lb/> Zorn Gottes außgetruckneten Hertzen gerathen werden.</p><lb/> <p>Die Welt iſt gleichſam die Gruben/ darinnen kein<lb/> Waſſer des Troſtes/ der erqvickung und des Lebens zu fin-<note place="right"><hi rendition="#aq">Zach. 9.<lb/> ꝟ.</hi> 11.</note><lb/> den/ <hi rendition="#aq">Zach.</hi> 9. Sie iſt die duͤrre Einoͤde da es heulet/ <hi rendition="#aq">Devt.</hi><lb/> 32. und da lauter fewrige Schlangen und Scorpionen an-<note place="right"><hi rendition="#aq">Devt. 32.<lb/> ꝟ.</hi> 10.</note><lb/> zutreffen ſein/ in erwehntem Fuͤnften Buche Moſis am<lb/> 8. Cap.<note place="right"><hi rendition="#aq">Devt. 8.<lb/> ꝟ.</hi> 15.</note></p><lb/> <p>Nun verhelt es ſich mit der Duͤrre/ und dem darauß<lb/> entſpringenden Durſte alſo/ daß er der grewlichſten Plage<lb/> eine iſt. <hi rendition="#aq">Lyſimachus</hi> der Thracier Koͤnig ward durch<note place="right"><hi rendition="#aq">Lycoſth.<lb/> Apopht.<lb/> tit. de Fa-<lb/> me. ex Plu<lb/> tarcho in<lb/> Apopht.<lb/> Reg. & Im<lb/> per. part. 1.<lb/> moral. Cœ-<lb/> lius l. 9. c.<lb/> 13. Anti-<lb/> qvar. Lect.</hi></note><lb/> Durſt gezwungen/ daß er ſich und ſein Kriegs Heer in <hi rendition="#aq">Thra-<lb/> ciâ</hi> dem <hi rendition="#aq">Dromichetæ</hi> ergeben muſte: Als er nun in des<lb/> Feindes gewalt war/ und zu trincken bekam/ rieff er: <hi rendition="#aq">O<lb/> Dii, qvàm puſillæ voluptatis gratiâ in ſervitutem me<lb/> ex tanto Rege conjeci!</hi> Hilff Gott/ umb was kurtzer wol-<lb/> luſt willen habe ich mich ſelbſt auß einem Koͤnige zu einem<lb/> Knechte gemacht.</p><lb/> <p>Jn der Wuͤſten <hi rendition="#aq">Azoad</hi> in <hi rendition="#aq">Lybiâ,</hi> ſollen zween Mar-<lb/> mor-Grabſteine ſein gefunden worden/ der eine eines Kauf-<lb/> <fw type="sig" place="bottom">C</fw><fw type="catch" place="bottom">mans/</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[17]/0017]
Abdanckungs Sermon.
men Bruͤnlein Jſraelis/ das iſt/ das heilige Wort Got-
tes mit fleiß auff ihre Zuhoͤrer außgieſſen. Denn ob wohl
zwar fuͤr der Welt der Prediger Arbeit geringe ſcheinet/
ſo vergleichet doch der Heilige Geiſt dieſelbe dem Brunnen
graben.
Einmahl wegen der Nothwendigkeit. Eines
Brunnen kan man in einer Gemeine nicht wohl entbeh-
ren/ ſondern man trachtet wohl am erſten darnach/ wo man
wolle gutt friſch Brunnenwaſſer nehmen/ wil man anders
geſunde Menſchen und Vieh haben: Alſo kan man der
Lehre des Worts Gottes nicht entrathen/ noch derer die es
Lehren/ ſondern Sie muͤſſen wohl am erſten da ſein in ei-
ner wolbeſtalten Policey/ ſol anders den matten/ und vom
Zorn Gottes außgetruckneten Hertzen gerathen werden.
Die Welt iſt gleichſam die Gruben/ darinnen kein
Waſſer des Troſtes/ der erqvickung und des Lebens zu fin-
den/ Zach. 9. Sie iſt die duͤrre Einoͤde da es heulet/ Devt.
32. und da lauter fewrige Schlangen und Scorpionen an-
zutreffen ſein/ in erwehntem Fuͤnften Buche Moſis am
8. Cap.
Zach. 9.
ꝟ. 11.
Devt. 32.
ꝟ. 10.
Devt. 8.
ꝟ. 15.
Nun verhelt es ſich mit der Duͤrre/ und dem darauß
entſpringenden Durſte alſo/ daß er der grewlichſten Plage
eine iſt. Lyſimachus der Thracier Koͤnig ward durch
Durſt gezwungen/ daß er ſich und ſein Kriegs Heer in Thra-
ciâ dem Dromichetæ ergeben muſte: Als er nun in des
Feindes gewalt war/ und zu trincken bekam/ rieff er: O
Dii, qvàm puſillæ voluptatis gratiâ in ſervitutem me
ex tanto Rege conjeci! Hilff Gott/ umb was kurtzer wol-
luſt willen habe ich mich ſelbſt auß einem Koͤnige zu einem
Knechte gemacht.
Lycoſth.
Apopht.
tit. de Fa-
me. ex Plu
tarcho in
Apopht.
Reg. & Im
per. part. 1.
moral. Cœ-
lius l. 9. c.
13. Anti-
qvar. Lect.
Jn der Wuͤſten Azoad in Lybiâ, ſollen zween Mar-
mor-Grabſteine ſein gefunden worden/ der eine eines Kauf-
mans/
C
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/537790 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/537790/17 |
Zitationshilfe: | Banner, Christoph: Trewer Lehrer Dreyfache Ehren-Seule. Oels, 1652, S. [17]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/537790/17>, abgerufen am 05.07.2024. |