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Freitag, Christoph: Todes Trutz in Gottes Schutz. Oels, 1652.

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Ehrenzeugnüß.
ander auff seinen Armen in die Schule/ und wiederumb
anheim getragen.

Hat also die prima artium fundamenta in patria Scho-
la
zu Strigaw gelegt/ unter dem Rectorat des Ehrnve-
sten und Wolbenambten Herrn Casparis Koschwitii eines
fromen und recht-treuen Schul-Manns/ darzu er von sei-
nen Eltern mit allem ernst ist angehalten worden.

Denn weil der Vater ein umb etwas ernster Mann ge-
west/ hat er seine Kinder in scharffer disciplin daheim ge-
halten. Wenn dieser sein Sohn auß der Schulen kom-
men/ hat er bald müssen auffsagen und auffweisen/ was er
gelernet und geschrieben; nach Tische hat er ihn wiederumb
frisch zu den Büchern getrieben. Hat er aber gesagt/ er
hätte nichts außwendiges zu lernen/ oder zu schreiben/ hat er
ihm in der Wirtschafft was zu thun aufferleget/ darmit ihm
alle gelegenheit mit anderen muthwilligen Buben auff den
Gassen und vor den Thoren herumb zuschwermen/ ist ab-
geschnitten worden.Adolescen-
tiae Studia.

Anno 1590. ist er von seinen lieben Eltern/ seine Stu-
dia
zu continuiren, gen Breßlaw verschücket worden/ da
er bey nahe gantzer 7. Jahr zubracht. Vier Jahr in dem
berühmten Gymnasio zu St. Elisabeth/ als das Rectorat
daselbst verwaltet hat Herr M. Nicolaus Steinberg/ und
Collegen gewest M. Melchior Weigler/ M. Martinus
Lang/ und M. Georgius Seidel.

Drey Jahr ist er ein Alumnus gewest der Schulen zu
St. Maria Magdalena/ welcher Schulen Rector da-
mals gewest/ der recht-treue und hochfleißige Herr M. Ca-
spar Pridmannus; Con Rector
aber der Hochgelahrte H:
M. Johannes Höchelshoven/ welches privatus discipulus
& Auditor,
die gantzen Drey Jahr er gewest/ dessen grosse

Treue
D iij

Ehrenzeugnuͤß.
ander auff ſeinen Armen in die Schule/ und wiederumb
anheim getragen.

Hat alſo die prima artium fundamenta in patria Scho-
la
zu Strigaw gelegt/ unter dem Rectorat des Ehrnve-
ſten und Wolbenambten Herrn Caſparis Koſchwitii eines
fromen und recht-treuen Schul-Manns/ darzu er von ſei-
nen Eltern mit allem ernſt iſt angehalten worden.

Denn weil der Vater ein umb etwas ernſter Mann ge-
weſt/ hat er ſeine Kinder in ſcharffer diſciplin daheim ge-
halten. Wenn dieſer ſein Sohn auß der Schulen kom-
men/ hat er bald muͤſſen auffſagen und auffweiſen/ was er
gelernet und geſchrieben; nach Tiſche hat er ihn wiederumb
friſch zu den Buͤchern getrieben. Hat er aber geſagt/ er
haͤtte nichts außwendiges zu lernen/ oder zu ſchreiben/ hat er
ihm in der Wirtſchafft was zu thun aufferleget/ darmit ihm
alle gelegenheit mit anderen muthwilligen Buben auff den
Gaſſen und vor den Thoren herumb zuſchwermen/ iſt ab-
geſchnitten worden.Adoleſcen-
tiæ Studia.

Anno 1590. iſt er von ſeinen lieben Eltern/ ſeine Stu-
dia
zu continuiren, gen Breßlaw verſchuͤcket worden/ da
er bey nahe gantzer 7. Jahr zubracht. Vier Jahr in dem
beruͤhmten Gymnaſio zu St. Eliſabeth/ als das Rectorat
daſelbſt verwaltet hat Herr M. Nicolaus Steinberg/ und
Collegen geweſt M. Melchior Weigler/ M. Martinus
Lang/ und M. Georgius Seidel.

Drey Jahr iſt er ein Alumnus geweſt der Schulen zu
St. Maria Magdalena/ welcher Schulen Rector da-
mals geweſt/ der recht-treue und hochfleißige Herr M. Ca-
ſpar Pridmannus; Con Rector
aber der Hochgelahrte H:
M. Johannes Hoͤchelshoven/ welches privatus diſcipulus
& Auditor,
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[[29]/0029] Ehrenzeugnuͤß. ander auff ſeinen Armen in die Schule/ und wiederumb anheim getragen. Hat alſo die prima artium fundamenta in patria Scho- la zu Strigaw gelegt/ unter dem Rectorat des Ehrnve- ſten und Wolbenambten Herrn Caſparis Koſchwitii eines fromen und recht-treuen Schul-Manns/ darzu er von ſei- nen Eltern mit allem ernſt iſt angehalten worden. Denn weil der Vater ein umb etwas ernſter Mann ge- weſt/ hat er ſeine Kinder in ſcharffer diſciplin daheim ge- halten. Wenn dieſer ſein Sohn auß der Schulen kom- men/ hat er bald muͤſſen auffſagen und auffweiſen/ was er gelernet und geſchrieben; nach Tiſche hat er ihn wiederumb friſch zu den Buͤchern getrieben. Hat er aber geſagt/ er haͤtte nichts außwendiges zu lernen/ oder zu ſchreiben/ hat er ihm in der Wirtſchafft was zu thun aufferleget/ darmit ihm alle gelegenheit mit anderen muthwilligen Buben auff den Gaſſen und vor den Thoren herumb zuſchwermen/ iſt ab- geſchnitten worden. Adoleſcen- tiæ Studia. Anno 1590. iſt er von ſeinen lieben Eltern/ ſeine Stu- dia zu continuiren, gen Breßlaw verſchuͤcket worden/ da er bey nahe gantzer 7. Jahr zubracht. Vier Jahr in dem beruͤhmten Gymnaſio zu St. Eliſabeth/ als das Rectorat daſelbſt verwaltet hat Herr M. Nicolaus Steinberg/ und Collegen geweſt M. Melchior Weigler/ M. Martinus Lang/ und M. Georgius Seidel. Drey Jahr iſt er ein Alumnus geweſt der Schulen zu St. Maria Magdalena/ welcher Schulen Rector da- mals geweſt/ der recht-treue und hochfleißige Herr M. Ca- ſpar Pridmannus; Con Rector aber der Hochgelahrte H: M. Johannes Hoͤchelshoven/ welches privatus diſcipulus & Auditor, die gantzen Drey Jahr er geweſt/ deſſen groſſe Treue D iij

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Zitationshilfe: Freitag, Christoph: Todes Trutz in Gottes Schutz. Oels, 1652, S. [29]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/537789/29>, abgerufen am 19.04.2024.