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Schlegel, Christoph: Glückseliger Reichthumb. Leutschau, 1647.

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Von solchem Reichthumb seiner Ehren/ und herrliches anse-
hens meldet er auch hier im Text/ und zeiget an dessen

1. Währe: Meine herrligkeit ernewert sich immer an
mir.
Das sind Deutliche Worte/ damit er anzeiget/ wie sein
Ruhm/ Ehre und Herrligkeit nicht ab/ sondern je länger je mehr
zugenommen habe. Dieses deutet er auch an mit den drauff fol-
genden Verblühmten Worten: Vnd mein Bogen besserte sich
in meiner Hand/
das ist/ meine Macht nahm immer zu wie es
in der Deutschen Bibel das Randglößlein erkläret. Denn weil
man vor zeiten mit den starcken Bogen zu schiessen pflegte/ da-
mit sich zu wehren/ und andere zu verletzen/ So wurde der vor
andern hochgerühmet/ welcher in solcher rüstung wohl erfahren/
1. B. Mos.
48. v. 22.
denselben starck spannen/ fertig und gewiß abschiessen/ damit den
Feind verjagen/ und also ruhm erjagen konnte. (Siehe 1. B.
2. Sam: 1.
verß 22.
c. 22. v. 35.
Mos. 48. 2. Sam: 1. capit. 2. Psalm: 18. 1. Chron: 6.
und 9. 2. Chron: 14. etc.
) So wird deswegen bisweilen unter
Psalm 18.
verß 35.
dem Namen des Bogens verstanden die Gewalt und Macht/
Tapfferkeit
und Ruhm/ (1. B. Mos. 49. 1. Sam: 2. Jerem:
1. Chronic: 6
verß 18.
cap. 9. v. 40.
49. etc.) Also hat sich der Bogen gebessert in Jobs Hand das
er je länger je mächtiger/ und also auch ansehnlicher und geehr-
2. Chron: 14
verß 8. etc.
ter worden. Dessen haben sich annoch Richter und Regenten zu
1. B. Mos:
49. v. 23. 24
versehen/ dafern sie nach dem Exempel Jobs in jhrem Ampte
sich löblich verhalten/ das solche jhre Tugenden und Trewe/ wo
1. Sam: 2.
verß 4.
nicht von allen/ doch von vielen mit danck erkandt werden/ und sie
Jerem: 49.
verß 24. etc.
deswegen je mehr und mehr ansehen und ruhm erlangen sollen.

2. Grösse solches Ehren-Reichthumbs bestehet darin/
das Job geehret worden in Allen Sachen/ und an Allen Orten.
1. Alle Sachen/
die man vornimmt/ betreffen entweder Schimpff
oder Ernst; sind Ernsthafftige oder Schertzhafftige. Nun
sagt Job beydes. Er sey geehret worden in 1. Ernsthafftigen
Sachen/
als da seind wichtige Gerichts-händel/ Raht- und An-
schläge. Denn davon lauten die Deutliche Worte: Man hö-
ret mir zu/ und schwiegen/ und warteten auff meinen Rath.

Nach

Von ſolchem Reichthumb ſeiner Ehren/ und herrliches anſe-
hens meldet er auch hier im Text/ und zeiget an deſſen

1. Waͤhre: Meine herrligkeit ernewert ſich immer an
mir.
Das ſind Deutliche Worte/ damit er anzeiget/ wie ſein
Ruhm/ Ehre und Herrligkeit nicht ab/ ſondern je laͤnger je mehr
zugenommen habe. Dieſes deutet er auch an mit den drauff fol-
genden Verbluͤhmten Worten: Vnd mein Bogen beſſerte ſich
in meiner Hand/
das iſt/ meine Macht nahm immer zu wie es
in der Deutſchen Bibel das Randgloͤßlein erklaͤret. Denn weil
man vor zeiten mit den ſtarcken Bogen zu ſchieſſen pflegte/ da-
mit ſich zu wehren/ und andere zu verletzen/ So wurde der vor
andern hochgeruͤhmet/ welcher in ſolcher ruͤſtung wohl erfahren/
1. B. Moſ.
48. v. 22.
denſelben ſtarck ſpannen/ fertig und gewiß abſchieſſen/ damit den
Feind verjagen/ und alſo ruhm erjagen konnte. (Siehe 1. B.
2. Sam: 1.
verß 22.
c. 22. v. 35.
Moſ. 48. 2. Sam: 1. capit. 2. Pſalm: 18. 1. Chron: 6.
und 9. 2. Chron: 14. ꝛc.
) So wird deswegen bisweilen unter
Pſalm 18.
verß 35.
dem Namen des Bogens verſtanden die Gewalt und Macht/
Tapfferkeit
und Ruhm/ (1. B. Moſ. 49. 1. Sam: 2. Jerem:
1. Chronic: 6
verß 18.
cap. 9. v. 40.
49. ꝛc.) Alſo hat ſich der Bogen gebeſſert in Jobs Hand das
er je laͤnger je maͤchtiger/ und alſo auch anſehnlicher und geehr-
2. Chron: 14
verß 8. ꝛc.
ter worden. Deſſen haben ſich annoch Richter und Regenten zu
1. B. Moſ:
49. v. 23. 24
verſehen/ dafern ſie nach dem Exempel Jobs in jhrem Ampte
ſich loͤblich verhalten/ das ſolche jhre Tugenden und Trewe/ wo
1. Sam: 2.
verß 4.
nicht von allen/ doch von vielen mit danck erkandt werden/ und ſie
Jerem: 49.
verß 24. ꝛc.
deswegen je mehr und mehr anſehen und ruhm erlangen ſollen.

2. Groͤſſe ſolches Ehren-Reichthumbs beſtehet darin/
das Job geehret worden in Allen Sachen/ und an Allen Orten.
1. Alle Sachen/
die man vornim̃t/ betreffen entweder Schimpff
oder Ernſt; ſind Ernſthafftige oder Schertzhafftige. Nun
ſagt Job beydes. Er ſey geehret worden in 1. Ernſthafftigen
Sachen/
als da ſeind wichtige Gerichts-haͤndel/ Raht- und An-
ſchlaͤge. Denn davon lauten die Deutliche Worte: Man hoͤ-
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[[56]/0056] Von ſolchem Reichthumb ſeiner Ehren/ und herrliches anſe- hens meldet er auch hier im Text/ und zeiget an deſſen 1. Waͤhre: Meine herrligkeit ernewert ſich immer an mir. Das ſind Deutliche Worte/ damit er anzeiget/ wie ſein Ruhm/ Ehre und Herrligkeit nicht ab/ ſondern je laͤnger je mehr zugenommen habe. Dieſes deutet er auch an mit den drauff fol- genden Verbluͤhmten Worten: Vnd mein Bogen beſſerte ſich in meiner Hand/ das iſt/ meine Macht nahm immer zu wie es in der Deutſchen Bibel das Randgloͤßlein erklaͤret. Denn weil man vor zeiten mit den ſtarcken Bogen zu ſchieſſen pflegte/ da- mit ſich zu wehren/ und andere zu verletzen/ So wurde der vor andern hochgeruͤhmet/ welcher in ſolcher ruͤſtung wohl erfahren/ denſelben ſtarck ſpannen/ fertig und gewiß abſchieſſen/ damit den Feind verjagen/ und alſo ruhm erjagen konnte. (Siehe 1. B. Moſ. 48. 2. Sam: 1. capit. 2. Pſalm: 18. 1. Chron: 6. und 9. 2. Chron: 14. ꝛc.) So wird deswegen bisweilen unter dem Namen des Bogens verſtanden die Gewalt und Macht/ Tapfferkeit und Ruhm/ (1. B. Moſ. 49. 1. Sam: 2. Jerem: 49. ꝛc.) Alſo hat ſich der Bogen gebeſſert in Jobs Hand das er je laͤnger je maͤchtiger/ und alſo auch anſehnlicher und geehr- ter worden. Deſſen haben ſich annoch Richter und Regenten zu verſehen/ dafern ſie nach dem Exempel Jobs in jhrem Ampte ſich loͤblich verhalten/ das ſolche jhre Tugenden und Trewe/ wo nicht von allen/ doch von vielen mit danck erkandt werden/ und ſie deswegen je mehr und mehr anſehen und ruhm erlangen ſollen. 1. B. Moſ. 48. v. 22. 2. Sam: 1. verß 22. c. 22. v. 35. Pſalm 18. verß 35. 1. Chronic: 6 verß 18. cap. 9. v. 40. 2. Chron: 14 verß 8. ꝛc. 1. B. Moſ: 49. v. 23. 24 1. Sam: 2. verß 4. Jerem: 49. verß 24. ꝛc. 2. Groͤſſe ſolches Ehren-Reichthumbs beſtehet darin/ das Job geehret worden in Allen Sachen/ und an Allen Orten. 1. Alle Sachen/ die man vornim̃t/ betreffen entweder Schimpff oder Ernſt; ſind Ernſthafftige oder Schertzhafftige. Nun ſagt Job beydes. Er ſey geehret worden in 1. Ernſthafftigen Sachen/ als da ſeind wichtige Gerichts-haͤndel/ Raht- und An- ſchlaͤge. Denn davon lauten die Deutliche Worte: Man hoͤ- ret mir zu/ und ſchwiegen/ und warteten auff meinen Rath. Nach

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Zitationshilfe: Schlegel, Christoph: Glückseliger Reichthumb. Leutschau, 1647, S. [56]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/537788/56>, abgerufen am 27.11.2024.