Schlegel, Christoph: Glückseliger Reichthumb. Leutschau, 1647.rettet. Dieser seiner hülffe haben auch genossen 3. Die zum verderben verstossene. Davon sagt er also: hätten
rettet. Dieſer ſeiner huͤlffe haben auch genoſſen 3. Die zum verderben verſtoſſene. Davon ſagt er alſo: haͤtten
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rettet. Dieſer ſeiner huͤlffe haben auch genoſſen
3. Die zum verderben verſtoſſene. Davon ſagt er alſo:
Der Segen des/ der verderben ſolte/ kam uͤber mich. Es fin-
den ſich offtmahl Exempel/ das einer eine gerechte ſache hat/ und
iſt unſchuldig an dem/ das man jhm zeihet. Er kan aber ſeine
Vnſchuld nicht ausfuͤhrẽ/ entweder aus mangel des Verſtandes/
oder guten Raths/ oder Geldes/ und anderer Huͤlff-mittel. Der
Gegenpart hat gute gunſt; iſt anſehnlich und maͤchtig/ das ſich
nicht leicht jemand darff wieder jhn aufflegen; er beſticht man-
chen mit Geſchencke; er hat verſchlagene Leute an der Hand/ die
jhm beyſtehen/ und weiſen/ wie er die ſache kluͤglich angreiffen
ſolle/ dieſelbe zugewinnen; die Zeugen duͤrffen/ oder wollen
nicht wieder jhn reden. Es gehet Gewalt uͤber Recht. Dar-
umb gehets gar anders/ denn recht/ und kan keine rechte ſache
gewinnen. Der Vnſchuldige wird verdammet und verderbet/
das er umb ſein habendes recht/ umb ſein zeitlich vermoͤgen/ umb
ſeinen ehrlichen Namen/ wo nicht gar vollend umb Leib und Le-
ben kommet. Da ſagt nun Job/ Er habe ſich ſolches zum ver-
derben verurtheileten Menſchens angenommen/ jhn von un-
rechter gewalt erloͤſet/ ſeine unſchuld und gerechtigkeit an den
Tag gebracht; das alſo ein ſolcher/ der ſonſt haͤtte verderben
muͤſſen/ jhme/ als ſeinem Richter und Erloͤſer von Gott dem
Herrn reiche vergeltung fuͤr ſolchen ſchutz/ gluͤck und ſegen ge-
wuͤntſchet und gebeten habe/ welcher gewůntſchte Segen auch an
jhm beklieben und erfuͤllet worden. Das iſt es/ was er hier ſpricht:
Der Segen des/ der verderben ſolte/ kam uͤber mich. Wie
er im 31. Capittel ſpricht: Hab ich jemand ſehen umbkom-
men/ das er kein Kleid hatte/ und den Armen ohne Decke ge-
hen laſſen? Haben mich nicht geſegnet ſeine Seiten/ da er von
dem Fellen meiner Laͤmmer erwaͤrmet ward? das iſt/ da er
meiner Kleidung genoß/ dadurch er vor froſt verwahret wurde/
da ſegnete er mich/ wuͤntſchte mir alles gutes vor ſolche erzeig-
te Wohlthat. Alſo meldet er hie/ das auch die/ welche ſonſt
haͤtten
Habacue 1.
verß 4.
Job 31. v.
19. 20.
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Zitationshilfe: | Schlegel, Christoph: Glückseliger Reichthumb. Leutschau, 1647, S. [23]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/537788/23>, abgerufen am 26.07.2024. |