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Andreä, Jacob: Ein Christliche Predig. Tübingen, 1564.

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Hansen von Liebenstein.
gegen sein könde/ der verheissen hat/ wo zwen in
seinem namen versamlet sein/ wöll er mitten vn-Matth. xviij.
der jnen sein/ wölchs er/ vnnd sonst kein anderer
Heilig vermag zuthun/ dann Gott hat alle völleWarumb der
Leib Christi im
heiligen Nacht-
mal könde ge-
genwertig
sein.

seiner Gottheit disem Menschen Christo leibhaff
tig mitgetheilt/ vnnd zu seiner gerechten gesetzt/
jm allen gwalt im Himmel vnd auff Erden gegeben/
darumb vermag er sollichs nit allein nach seiner
Göttlichen natur/ an wölcher niemandt zweifelt/
sonder auch nach seiner Menschlichen natur/ de-Matth. xxviij.
Ephes. j.

ren der vnendtlich gewalt Gottes mitgetheilet/
vnd vermag alles zuthon was er will/ in Himmel
vnd auff Erden/ wölchs weder die Engel noch
die andern Heiligen vermögen. Auff dise Ma-
yestat/ gewalt/ nd herrligkeit des menschen Chri-
sti ist zusehen/ vnd der sie erkennt/ den würt nit
mehr wundern/ wie Christus auch nach seiner
Menschlichen natur warhafftig vnd wesentlich
vns gegenwertig sein köndte.

Dises berichts/ ist Er durch Gottes gnad
wol zu friden gewesen/ vnnd nicht weiter dispu-
tiert/ sonder den einfeltigen wort Christi geglaubt.

Vnder dessen bin ich durch die schickung des
Allmechtigen on all mein beger von eüch/ zu einer
andern Kirchen abgefordert/ da er mich denn mit
gantz betrübtem hertzen von sich glassen/ wie al-
le die wissen/ so täglich vmb jne gewesen.

Als er nun kurtz verschiner tagen in dise seine

letste

Hanſen von Liebenſtein.
gegen ſein koͤnde/ der verheiſſen hat/ wo zwen in
ſeinem namen verſamlet ſein/ woͤll er mitten vn-Matth. xviij.
der jnen ſein/ woͤlchs er/ vnnd ſonſt kein anderer
Heilig vermag zůthůn/ dann Gott hat alle voͤlleWarumb der
Leib Chꝛiſti im
heiligen Nacht-
mal koͤnde ge-
genwertig
ſein.

ſeiner Gottheit diſem Menſchen Chꝛiſto leibhaff
tig mitgetheilt/ vnnd zů ſeiner gerechten geſetzt/
jm allen gwalt im Himmel vnd auff Erden gegeben/
darumb vermag er ſollichs nit allein nach ſeiner
Goͤttlichen natur/ an woͤlcher niemandt zweifelt/
ſonder auch nach ſeiner Menſchlichen natur/ de-Matth. xxviij.
Epheſ. j.

ren der vnendtlich gewalt Gottes mitgetheilet/
vnd vermag alles zůthon was er will/ in Himmel
vnd auff Erden/ woͤlchs weder die Engel noch
die andern Heiligen vermoͤgen. Auff diſe Ma-
yeſtat/ gewalt/ nd herꝛligkeit des menſchen Chꝛi-
ſti iſt zůſehen/ vnd der ſie erkennt/ den würt nit
mehꝛ wundern/ wie Chꝛiſtus auch nach ſeiner
Menſchlichen natur warhafftig vnd weſentlich
vns gegenwertig ſein koͤndte.

Diſes berichts/ iſt Er durch Gottes gnad
wol zů friden geweſen/ vnnd nicht weiter diſpu-
tiert/ ſonder den einfeltigen woꝛt Chꝛiſti geglaubt.

Vnder deſſen bin ich durch die ſchickung des
Allmechtigen on all mein beger von eüch/ zů einer
andern Kirchen abgefoꝛdert/ da er mich denn mit
gantz betruͤbtem hertzen von ſich glaſſen/ wie al-
le die wiſſen/ ſo taͤglich vmb jne geweſen.

Als er nun kurtz verſchiner tagen in diſe ſeine

letſte
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[25[50]/0055] Hanſen von Liebenſtein. gegen ſein koͤnde/ der verheiſſen hat/ wo zwen in ſeinem namen verſamlet ſein/ woͤll er mitten vn- der jnen ſein/ woͤlchs er/ vnnd ſonſt kein anderer Heilig vermag zůthůn/ dann Gott hat alle voͤlle ſeiner Gottheit diſem Menſchen Chꝛiſto leibhaff tig mitgetheilt/ vnnd zů ſeiner gerechten geſetzt/ jm allen gwalt im Him̃el vñ auff Erdẽ gegebẽ/ darumb vermag er ſollichs nit allein nach ſeiner Goͤttlichẽ natur/ an woͤlcher niemandt zweifelt/ ſonder auch nach ſeiner Menſchlichen natur/ de- ren der vnendtlich gewalt Gottes mitgetheilet/ vnd vermag alles zůthon was er will/ in Him̃el vnd auff Erden/ woͤlchs weder die Engel noch die andern Heiligen vermoͤgen. Auff diſe Ma- yeſtat/ gewalt/ vñ herꝛligkeit des menſchen Chꝛi- ſti iſt zůſehen/ vnd der ſie erkennt/ den würt nit mehꝛ wundern/ wie Chꝛiſtus auch nach ſeiner Menſchlichen natur warhafftig vnd weſentlich vns gegenwertig ſein koͤndte. Matth. xviij. Warumb der Leib Chꝛiſti im heiligen Nacht- mal koͤnde ge- genwertig ſein. Matth. xxviij. Epheſ. j. Diſes berichts/ iſt Er durch Gottes gnad wol zů friden geweſen/ vnnd nicht weiter diſpu- tiert/ ſonder dẽ einfeltigẽ woꝛt Chꝛiſti geglaubt. Vnder deſſen bin ich durch die ſchickung des Allmechtigẽ on all mein beger von eüch/ zů einer andern Kirchen abgefoꝛdert/ da er mich deñ mit gantz betruͤbtem hertzen von ſich glaſſen/ wie al- le die wiſſen/ ſo taͤglich vmb jne geweſen. Als er nun kurtz verſchiner tagen in diſe ſeine letſte

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Zitationshilfe: Andreä, Jacob: Ein Christliche Predig. Tübingen, 1564, S. 25[50]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/527796/55>, abgerufen am 29.03.2024.