Leyser, Polycarp: Leichpredigt/ Aus dem Sprüchlein Syrachs. Leipzig, 1620.Christliche Leichpredigt. Hauß Prediger Syrach/ dieses verleseneSprüchlein gelernet/ in welchem er alle Men- schen ermahnet/ wenn sie was anfangen wol- len/ sollen sie zuvor das Ende bedencken/ so werde viel böses vnterwegen bleiben. Er re- det aber nicht von dem Ende einer jeden Sa- che oder Handels/ davon das gemeine Sprich- wort lautet: Anfang bedencke das Ende: Sondern er handelt von dem letzten ende der Menschen/ welches ist der Todt/ vnd was den- selben nachfall geb/ wie solches die vorgehen- den Wort klärlich weisen. Denn 1. Ver- mahnet er sie/ auch an den Todten Wolthat zu beweisen/ das ist/ sie Christlich begraben zu lassen. 2. Zu dem Trawren/ Laß die wei- nenden nicht ohne Trost/ sondern trawre mit den trawrigen. 3. Sich nicht zu beschwe- ren/ die Krancken zu besuchen/ vnd jhnen mit Trost vnd Rath beyzuspringen. Gehet demnach Syrach allhier mit To- mit A iij
Chriſtliche Leichpredigt. Hauß Prediger Syrach/ dieſes verleſeneSpruͤchlein gelernet/ in welchem er alle Men- ſchen ermahnet/ wenn ſie was anfangen wol- len/ ſollen ſie zuvor das Ende bedencken/ ſo werde viel boͤſes vnterwegen bleiben. Er re- det aber nicht von dem Ende einer jeden Sa- che oder Handels/ davon das gemeine Sprich- wort lautet: Anfang bedencke das Ende: Sondern er handelt von dem letzten ende der Menſchen/ welches iſt der Todt/ vnd was den- ſelben nachfall geb/ wie ſolches die vorgehen- den Wort klaͤrlich weiſen. Denn 1. Ver- mahnet er ſie/ auch an den Todten Wolthat zu beweiſen/ das iſt/ ſie Chriſtlich begraben zu laſſen. 2. Zu dem Trawren/ Laß die wei- nenden nicht ohne Troſt/ ſondern trawre mit den trawrigen. 3. Sich nicht zu beſchwe- ren/ die Krancken zu beſuchen/ vnd jhnen mit Troſt vnd Rath beyzuſpringen. Gehet demnach Syrach allhier mit To- mit A iij
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Chriſtliche Leichpredigt.
Hauß Prediger Syrach/ dieſes verleſene
Spruͤchlein gelernet/ in welchem er alle Men-
ſchen ermahnet/ wenn ſie was anfangen wol-
len/ ſollen ſie zuvor das Ende bedencken/ ſo
werde viel boͤſes vnterwegen bleiben. Er re-
det aber nicht von dem Ende einer jeden Sa-
che oder Handels/ davon das gemeine Sprich-
wort lautet: Anfang bedencke das Ende:
Sondern er handelt von dem letzten ende der
Menſchen/ welches iſt der Todt/ vnd was den-
ſelben nachfall geb/ wie ſolches die vorgehen-
den Wort klaͤrlich weiſen. Denn 1. Ver-
mahnet er ſie/ auch an den Todten Wolthat
zu beweiſen/ das iſt/ ſie Chriſtlich begraben zu
laſſen. 2. Zu dem Trawren/ Laß die wei-
nenden nicht ohne Troſt/ ſondern trawre mit
den trawrigen. 3. Sich nicht zu beſchwe-
ren/ die Krancken zu beſuchen/ vnd jhnen mit
Troſt vnd Rath beyzuſpringen.
Gehet demnach Syrach allhier mit To-
des Gedancken vmb/ Denn wenn man iſt bey
Krancken/ wie bald ſiehet man ſie ſterben/ da
muß man des verſtorbenen Freunde troͤſten/
den verſtorbenen zur Erden beſtatten. Da-
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Zitationshilfe: | Leyser, Polycarp: Leichpredigt/ Aus dem Sprüchlein Syrachs. Leipzig, 1620, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/525080/5>, abgerufen am 16.07.2024. |