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Freudenberg, Melchior: Christliche Ritterschafft/ In gewöhnlicher Leichpredigt. Liegnitz, [1612].

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entiae vnd siehet auff den gehorsam der Menschen
gegen seinen Geboten/ davon im vierden Gebot mel-
dung geschiehet/ Du solt dein Vater vnd Mutter eh-
ren/ daß dirs wolgehe vnd lange lebest auff Erden.

2.
Poeniten-
tiae.
2. Darnach thut Gott solches auch cum condi-
tione poenitentiae
vnd siehet auff die busse oder vor-
Esa. 38.sterbung der Sünden/ wie das exempel Hiskiae Esa-
2. Sam.
16.
iae 38. vnd des vngerathenen Absolons 2. Sam. 16.
ausweiset: Vnter welchen jenem sein leben da er sei-
ne Sünde erkennet vnd bereuet vmb 15. Jahr ver-
lengert/ diesem aber wegen seiner beharlichen vnbus-
fertigkeit plötzlich vnd vnversehens abgeschnitten vnd
verkürtzet wird.

3.
Salutis.
3. Vber das thuts Gott auch cum conditione sa-
lutis
vnd siehet auff seiner gleubigen nutz vnd fro-
men/ was jhnen am nützlichsten sey/ leben oder Tod/
denn siehet er ein vnglück/ daraus jhnen Leibs oder
Seelen gefahr entstehen möchte/ so erfüllet Er an
Esa. 56.jhnen den spruch Esaiae 56. Die gerechten werden
Sap. 4.weggerafft für dem vnglück etc. Wie auch des Buchs
der weisheit 4. Capitel: Der gerechte ob er gleich
zu zeitlich stirbt/ ist er doch in der ruhe etc.
Da es jh-
nen aber nützlicher lenger im Fleische zuwallen/ so
lest Er sie im werck erfahren daß es war sey/ was
Psal. 91.Er im 91. Psalm verheissen hat: Jch wil sie sättigen
mit langem leben etc.
Darumb sey ein jeder gewarnet/
vnd mißbrauche ja dieser lehre nicht zur sicherheit:
sondern brauche vielmehr derselbigen zu krefftigem
Hertzenstrost/ daß er sich auch mitten im Tode dem
willen Gottes ergebe. Vnd so viel auch von dem
oben angedeuteten andern punct beim ersten stück
von aller Christgleubigen geistlichen Ritterschafft:
wie vnd mit was Waffen sie dieselbte führen sollen.

Dabey

entiæ vnd ſiehet auff den gehorſam der Menſchen
gegen ſeinen Geboten/ davon im vierden Gebot mel-
dung geſchiehet/ Du ſolt dein Vater vnd Mutter eh-
ren/ daß dirs wolgehe vnd lange lebeſt auff Erden.

2.
Pœniten-
tiæ.
2. Darnach thut Gott ſolches auch cum condi-
tione pœnitentiæ
vnd ſiehet auff die buſſe oder vor-
Eſa. 38.ſterbung der Suͤnden/ wie das exempel Hiskiæ Eſa-
2. Sam.
16.
38. vnd des vngerathenen Abſolons 2. Sam. 16.
ausweiſet: Vnter welchen jenem ſein leben da er ſei-
ne Suͤnde erkennet vnd bereuet vmb 15. Jahr ver-
lengert/ dieſem aber wegen ſeiner beharlichen vnbus-
fertigkeit ploͤtzlich vnd vnverſehens abgeſchnitten vnd
verkuͤrtzet wird.

3.
Salutis.
3. Vber das thuts Gott auch cum conditione ſa-
lutis
vnd ſiehet auff ſeiner gleubigen nutz vnd fro-
men/ was jhnen am nuͤtzlichſten ſey/ leben oder Tod/
denn ſiehet er ein vngluͤck/ daraus jhnen Leibs oder
Seelen gefahr entſtehen moͤchte/ ſo erfuͤllet Er an
Eſa. 56.jhnen den ſpruch Eſaiæ 56. Die gerechten werden
Sap. 4.weggerafft fuͤr dem vngluͤck ꝛc. Wie auch des Buchs
der weisheit 4. Capitel: Der gerechte ob er gleich
zu zeitlich ſtirbt/ iſt er doch in der ruhe ꝛc.
Da es jh-
nen aber nuͤtzlicher lenger im Fleiſche zuwallen/ ſo
leſt Er ſie im werck erfahren daß es war ſey/ was
Pſal. 91.Er im 91. Pſalm verheiſſen hat: Jch wil ſie ſaͤttigen
mit langem leben ꝛc.
Darumb ſey ein jeder gewarnet/
vnd mißbrauche ja dieſer lehre nicht zur ſicherheit:
ſondern brauche vielmehr derſelbigen zu krefftigem
Hertzenstroſt/ daß er ſich auch mitten im Tode dem
willen Gottes ergebe. Vnd ſo viel auch von dem
oben angedeuteten andern punct beim erſten ſtuͤck
von aller Chriſtgleubigen geiſtlichen Ritterſchafft:
wie vnd mit was Waffen ſie dieſelbte fuͤhren ſollen.

Dabey
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[[36]/0036] entiæ vnd ſiehet auff den gehorſam der Menſchen gegen ſeinen Geboten/ davon im vierden Gebot mel- dung geſchiehet/ Du ſolt dein Vater vnd Mutter eh- ren/ daß dirs wolgehe vnd lange lebeſt auff Erden. 2. Darnach thut Gott ſolches auch cum condi- tione pœnitentiæ vnd ſiehet auff die buſſe oder vor- ſterbung der Suͤnden/ wie das exempel Hiskiæ Eſa- iæ 38. vnd des vngerathenen Abſolons 2. Sam. 16. ausweiſet: Vnter welchen jenem ſein leben da er ſei- ne Suͤnde erkennet vnd bereuet vmb 15. Jahr ver- lengert/ dieſem aber wegen ſeiner beharlichen vnbus- fertigkeit ploͤtzlich vnd vnverſehens abgeſchnitten vnd verkuͤrtzet wird. 2. Pœniten- tiæ. Eſa. 38. 2. Sam. 16. 3. Vber das thuts Gott auch cum conditione ſa- lutis vnd ſiehet auff ſeiner gleubigen nutz vnd fro- men/ was jhnen am nuͤtzlichſten ſey/ leben oder Tod/ denn ſiehet er ein vngluͤck/ daraus jhnen Leibs oder Seelen gefahr entſtehen moͤchte/ ſo erfuͤllet Er an jhnen den ſpruch Eſaiæ 56. Die gerechten werden weggerafft fuͤr dem vngluͤck ꝛc. Wie auch des Buchs der weisheit 4. Capitel: Der gerechte ob er gleich zu zeitlich ſtirbt/ iſt er doch in der ruhe ꝛc. Da es jh- nen aber nuͤtzlicher lenger im Fleiſche zuwallen/ ſo leſt Er ſie im werck erfahren daß es war ſey/ was Er im 91. Pſalm verheiſſen hat: Jch wil ſie ſaͤttigen mit langem leben ꝛc. Darumb ſey ein jeder gewarnet/ vnd mißbrauche ja dieſer lehre nicht zur ſicherheit: ſondern brauche vielmehr derſelbigen zu krefftigem Hertzenstroſt/ daß er ſich auch mitten im Tode dem willen Gottes ergebe. Vnd ſo viel auch von dem oben angedeuteten andern punct beim erſten ſtuͤck von aller Chriſtgleubigen geiſtlichen Ritterſchafft: wie vnd mit was Waffen ſie dieſelbte fuͤhren ſollen. 3. Salutis. Eſa. 56. Sap. 4. Pſal. 91. Dabey

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Zitationshilfe: Freudenberg, Melchior: Christliche Ritterschafft/ In gewöhnlicher Leichpredigt. Liegnitz, [1612], S. [36]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524370/36>, abgerufen am 24.11.2024.