Schopper, Jakob: Christliche Leichtpredig. Tübingen, 1589.

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Leichtpredig der Edlen Frawen/

sonder auch/ daß wir solche böse gelüst in das werck vol-
strecken/ wie dann alle grobe Sünden/ von solchen bösen be-
girden her kommen. Da sollen wir als Christen durch Hilff
vnnd Beystandt Gott des Heiligen Geists/ welchen wir
deßhalben anrüffen sollen/ daß Fleisch mit seinen bösen
Begirden Creutzigen vnnd tödten/ daß ist/ solchen bösen ge-
lüsten wehren/ vnd jhnen lauff nicht lassen.

Wider dise zehen Gebott alle/ strebt das vnfletig Laster
des Frässens vnd Sauffens/ da ein Menschen ein Vberfluß
treibt in Speiß vnd Tranck/ vnd sich Vberfilt. Dann ein
solcher Mensch verehrt Gott nicht/ sonder er dienet dem
Baccho/ daß ist/ der Füllerey auß welchem denn entspringt
der Mißbrauch des Göttlichen Namens/ gottslästern/
fluchen/ schweren/ daß man GOttes wort vnnd die H.
Sacramenten nicht besucht/ Jtem daß man die Kinder
vnd mit Gesind mit solchem bösen Exempel verärgert daß
man geräth in Zanck/ Schlaghändel/ Todtschlag/ in Hu-
rerey vnd Ehebruch. Vnnd damit man solche Schwel-
gerey hinauß bringen könne/ so treibt man allerley Wucher/
Betrug/ vinantz/ Jtem bey solchen Leuten gehet auch
für salsche zeugniß/ verleumbdung/ Lästerung/ vnd was der
gleichen Sünden mehr seind/ weche auß der Trunckenheit
herkommen/ was belangt die böse begirden/ so ist der Trunck-
nen Leut Hertz derselbigen so Voll/ daß sie sich nit zämen
lassen/ sonder in das Werck herauß brächen. Darumb diß
Fressen vnd Sauffen nicht so ein geringe Sünd ist/ wie die
Welt vermeint/ sonder wider alle zehen Gebott Gottes
streit. Derwegen alle Christen/ welchen Gottes Gebott

Lieb/

Leichtpredig der Edlen Frawen/

ſonder auch/ daß wir ſolche boͤſe geluͤſt in das werck vol-
ſtrecken/ wie dañ alle grobe Suͤnden/ von ſolchen boͤſen be-
girden her kom̃en. Da ſollen wir als Chriſten durch Hilff
vnnd Beyſtandt Gott des Heiligen Geiſts/ welchen wir
deßhalben anruͤffen ſollen/ daß Fleiſch mit ſeinen boͤſen
Begirden Creutzigen vnnd toͤdten/ daß iſt/ ſolchen boͤſen ge-
luͤſten wehren/ vnd jhnen lauff nicht laſſen.

Wider diſe zehen Gebott alle/ ſtrebt das vnfletig Laſter
des Fraͤſſens vñ Sauffens/ da ein Menſchẽ ein Vberfluß
treibt in Speiß vnd Tranck/ vnd ſich Vberfilt. Dañ ein
ſolcher Menſch verehrt Gott nicht/ ſonder er dienet dem
Baccho/ daß iſt/ der Fuͤllerey auß welchem deñ entſpringt
der Mißbrauch des Goͤttlichen Namens/ gottslaͤſtern/
fluchen/ ſchweren/ daß man GOttes wort vnnd die H.
Sacramenten nicht beſucht/ Jtem daß man die Kinder
vnd mit Geſind mit ſolchem boͤſen Exempel veraͤrgeꝛt daß
man geraͤth in Zanck/ Schlaghaͤndel/ Todtſchlag/ in Hu-
rerey vnd Ehebruch. Vnnd damit man ſolche Schwel-
gerey hinauß bringen koͤñe/ ſo treibt man allerley Wucher/
Betrug/ vinantz/ Jtem bey ſolchen Leuten gehet auch
fuͤr ſalſche zeugniß/ verleumbdung/ Laͤſterung/ vñ was der
gleichen Suͤnden mehꝛ ſeind/ weche auß der Trunckenheit
herkom̃en/ was belangt die boͤſe begirden/ ſo iſt der Trunck-
nen Leut Hertz derſelbigen ſo Voll/ daß ſie ſich nit zaͤmen
laſſen/ ſonder in das Werck herauß braͤchen. Darumb diß
Freſſen vnd Sauffen nicht ſo ein geringe Suͤnd iſt/ wie die
Welt vermeint/ ſonder wider alle zehen Gebott Gottes
ſtreit. Derwegen alle Chriſten/ welchen Gottes Gebott

Lieb/

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[[70]/0070] Leichtpredig der Edlen Frawen/ ſonder auch/ daß wir ſolche boͤſe geluͤſt in das werck vol- ſtrecken/ wie dañ alle grobe Suͤnden/ von ſolchen boͤſen be- girden her kom̃en. Da ſollen wir als Chriſten durch Hilff vnnd Beyſtandt Gott des Heiligen Geiſts/ welchen wir deßhalben anruͤffen ſollen/ daß Fleiſch mit ſeinen boͤſen Begirden Creutzigen vnnd toͤdten/ daß iſt/ ſolchen boͤſen ge- luͤſten wehren/ vnd jhnen lauff nicht laſſen. Wider diſe zehen Gebott alle/ ſtrebt das vnfletig Laſter des Fraͤſſens vñ Sauffens/ da ein Menſchẽ ein Vberfluß treibt in Speiß vnd Tranck/ vnd ſich Vberfilt. Dañ ein ſolcher Menſch verehrt Gott nicht/ ſonder er dienet dem Baccho/ daß iſt/ der Fuͤllerey auß welchem deñ entſpringt der Mißbrauch des Goͤttlichen Namens/ gottslaͤſtern/ fluchen/ ſchweren/ daß man GOttes wort vnnd die H. Sacramenten nicht beſucht/ Jtem daß man die Kinder vnd mit Geſind mit ſolchem boͤſen Exempel veraͤrgeꝛt daß man geraͤth in Zanck/ Schlaghaͤndel/ Todtſchlag/ in Hu- rerey vnd Ehebruch. Vnnd damit man ſolche Schwel- gerey hinauß bringen koͤñe/ ſo treibt man allerley Wucher/ Betrug/ vinantz/ Jtem bey ſolchen Leuten gehet auch fuͤr ſalſche zeugniß/ verleumbdung/ Laͤſterung/ vñ was der gleichen Suͤnden mehꝛ ſeind/ weche auß der Trunckenheit herkom̃en/ was belangt die boͤſe begirden/ ſo iſt der Trunck- nen Leut Hertz derſelbigen ſo Voll/ daß ſie ſich nit zaͤmen laſſen/ ſonder in das Werck herauß braͤchen. Darumb diß Freſſen vnd Sauffen nicht ſo ein geringe Suͤnd iſt/ wie die Welt vermeint/ ſonder wider alle zehen Gebott Gottes ſtreit. Derwegen alle Chriſten/ welchen Gottes Gebott Lieb/

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Zitationshilfe:	Schopper, Jakob: Christliche Leichtpredig. Tübingen, 1589, S. [70]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524311/70>, abgerufen am 21.11.2024.

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