Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schopper, Jakob: Christliche Leichtpredig. Tübingen, 1589.

Bild:
<< vorherige Seite

Agatha von Wichsenstein/ etc.
ewig Wort deß ewigen Vatters/ den ewigen Son Gottes/
vnd diß wort/ nämlich dson Gottes/ war bey Gott/ nämlich
bey Gott dem ewigen Vatter/ vnd spricht darauff vnd Gott
war das wort. Jm Griechischen steht: kai Theos en o logos
das ist/ das wort war Gott. Als wölte der H. Johannes sag-
en: diß wort/ daruon ich rede/ ist Gott/ ein wahrer natür-
licher Gott. Vnd darmit man solches noch besser verstehe/
so schreibt er jm zu das werck der Erschaffung der gantzen
welt/ vnd spricht: alle ding seind durch dasselbige gemacht/
vnd ohne dasselbig ist nichts gemacht/ was gemacht ist: dz ist/
Himmel vnd erden/ vnd was darinnen ein Creaturoder ein ge-
schöpff ist/ ist durch diß ewig wesentlich wort des Ewigen
Vatters gemacht vnd erschaffen. Also spricht auch der
Heilig Apostel Petrus in seiner Bekandtniß von Christo
Matth. 16. Du bist Christus des Lebendigen Gottes
Sohn

Deßgleichen nennet S. Paulus Rom. 9. den Herren
Christum ein Hochgelobten Gott in ewigkeit. Solches
bekennen wir auch in den Artickeln des H. Christlichen
Glaubens/ da wir sprechen: Jch Glaub an Jesum Chri-
stum/ seinen eingebornen Sohn/ vnsern Herren: Mit wel-
chen worten wir denn bekennen/ das Christus Jesus sey
der eingebornen Son Gottes von dem Vatter von ewig-
keit geboren/ gleicher Gottheit/ gleiches wesens/ Natur/
Herligkeit vnd Maiestät mit Gott dem Vatter vnd dem
Heiligen Geist.

Es ist aber der Herr Christus nit allein ein wahrer
Natürlicher Gott/ sonder auch ein wahrer Natürlicher

Mensch-
F

Agatha von Wichſenſtein/ ꝛc.
ewig Woꝛt deß ewigen Vatters/ den ewigẽ Son Gottes/
vñ diß woꝛt/ naͤmlich ďſon Gottes/ war bey Gott/ naͤmlich
bey Gott dem ewigen Vatter/ vñ ſpricht darauff vñ Gott
war das woꝛt. Jm Griechiſchen ſteht: καὶ Θεὸς ἦν ὁ λόγος
das iſt/ das wort war Gott. Als woͤlte der H. Johañes ſag-
en: diß wort/ daruon ich rede/ iſt Gott/ ein wahrer natuͤr-
licher Gott. Vnd darmit man ſolches noch beſſer verſtehe/
ſo ſchreibt er jm zu das werck der Erſchaffung der gantzen
welt/ vñ ſpꝛicht: alle ding ſeind durch daſſelbige gemacht/
vñ ohne daſſelbig iſt nichts gemacht/ was gemacht iſt: dz iſt/
Him̃el vñ erden/ vñ was dariñen ein Creaturoder ein ge-
ſchoͤpff iſt/ iſt durch diß ewig weſentlich wort des Ewigen
Vatters gemacht vnd erſchaffen. Alſo ſpricht auch der
Heilig Apoſtel Petrus in ſeiner Bekandtniß von Chriſto
Matth. 16. Du biſt Chriſtus des Lebendigen Gottes
Sohn

Deßgleichen neñet S. Paulus Rom. 9. den Herꝛen
Chriſtum ein Hochgelobten Gott in ewigkeit. Solches
bekennen wir auch in den Artickeln des H. Chriſtlichen
Glaubens/ da wir ſprechen: Jch Glaub an Jeſum Chri-
ſtum/ ſeinen eingebornen Sohn/ vnſern Herꝛen: Mit wel-
chen worten wir denn bekennen/ das Chriſtus Jeſus ſey
der eingebornen Son Gottes von dem Vatter von ewig-
keit geboren/ gleicher Gottheit/ gleiches weſens/ Natur/
Herligkeit vnd Maieſtaͤt mit Gott dem Vatter vnd dem
Heiligen Geiſt.

Es iſt aber der Herꝛ Chriſtus nit allein ein wahrer
Natuͤrlicher Gott/ ſonder auch ein wahrer Natuͤrlicher

Menſch-
F
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0041" n="[41]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Agatha von Wich&#x017F;en&#x017F;tein/ &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
ewig Wo&#xA75B;t deß ewigen Vatters/ den ewige&#x0303; Son Gottes/<lb/>
vn&#x0303; diß wo&#xA75B;t/ na&#x0364;mlich &#x010F;&#x017F;on Gottes/ war bey Gott/ na&#x0364;mlich<lb/>
bey Gott dem ewigen Vatter/ vn&#x0303; &#x017F;pricht darauff vn&#x0303; Gott<lb/>
war das wo&#xA75B;t. Jm Griechi&#x017F;chen &#x017F;teht: &#x03BA;&#x03B1;&#x1F76; &#x0398;&#x03B5;&#x1F78;&#x03C2; &#x1F26;&#x03BD; &#x1F41; &#x03BB;&#x03CC;&#x03B3;&#x03BF;&#x03C2;<lb/>
das i&#x017F;t/ das wort war Gott. Als wo&#x0364;lte der H. Johan&#x0303;es &#x017F;ag-<lb/>
en: diß wort/ daruon ich rede/ i&#x017F;t Gott/ ein wahrer natu&#x0364;r-<lb/>
licher Gott. Vnd darmit man &#x017F;olches noch be&#x017F;&#x017F;er ver&#x017F;tehe/<lb/>
&#x017F;o &#x017F;chreibt er jm zu das werck der Er&#x017F;chaffung der gantzen<lb/>
welt/ vn&#x0303; &#x017F;p&#xA75B;icht: alle ding &#x017F;eind durch da&#x017F;&#x017F;elbige gemacht/<lb/>
vn&#x0303; ohne da&#x017F;&#x017F;elbig i&#x017F;t nichts gemacht/ was gemacht i&#x017F;t: dz i&#x017F;t/<lb/>
Him&#x0303;el vn&#x0303; erden/ vn&#x0303; was darin&#x0303;en ein Creaturoder ein ge-<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;pff i&#x017F;t/ i&#x017F;t durch diß ewig we&#x017F;entlich wort des Ewigen<lb/>
Vatters gemacht vnd er&#x017F;chaffen. Al&#x017F;o &#x017F;pricht auch der<lb/>
Heilig Apo&#x017F;tel Petrus in &#x017F;einer Bekandtniß von Chri&#x017F;to<lb/>
Matth. 16. Du bi&#x017F;t Chri&#x017F;tus des Lebendigen Gottes<lb/>
Sohn</p><lb/>
            <p>Deßgleichen nen&#x0303;et S. Paulus Rom. 9. den Her&#xA75B;en<lb/>
Chri&#x017F;tum ein Hochgelobten Gott in ewigkeit. Solches<lb/>
bekennen wir auch in den Artickeln des H. Chri&#x017F;tlichen<lb/>
Glaubens/ da wir &#x017F;prechen: Jch Glaub an Je&#x017F;um Chri-<lb/>
&#x017F;tum/ &#x017F;einen eingebornen Sohn/ vn&#x017F;ern Her&#xA75B;en: Mit wel-<lb/>
chen worten wir denn bekennen/ das Chri&#x017F;tus Je&#x017F;us &#x017F;ey<lb/>
der eingebornen Son Gottes von dem Vatter von ewig-<lb/>
keit geboren/ gleicher Gottheit/ gleiches we&#x017F;ens/ Natur/<lb/>
Herligkeit vnd Maie&#x017F;ta&#x0364;t mit Gott dem Vatter vnd dem<lb/>
Heiligen Gei&#x017F;t.</p><lb/>
            <p>Es i&#x017F;t aber der Her&#xA75B; Chri&#x017F;tus nit allein ein wahrer<lb/>
Natu&#x0364;rlicher Gott/ &#x017F;onder auch ein wahrer Natu&#x0364;rlicher<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">F</fw><fw type="catch" place="bottom">Men&#x017F;ch-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[41]/0041] Agatha von Wichſenſtein/ ꝛc. ewig Woꝛt deß ewigen Vatters/ den ewigẽ Son Gottes/ vñ diß woꝛt/ naͤmlich ďſon Gottes/ war bey Gott/ naͤmlich bey Gott dem ewigen Vatter/ vñ ſpricht darauff vñ Gott war das woꝛt. Jm Griechiſchen ſteht: καὶ Θεὸς ἦν ὁ λόγος das iſt/ das wort war Gott. Als woͤlte der H. Johañes ſag- en: diß wort/ daruon ich rede/ iſt Gott/ ein wahrer natuͤr- licher Gott. Vnd darmit man ſolches noch beſſer verſtehe/ ſo ſchreibt er jm zu das werck der Erſchaffung der gantzen welt/ vñ ſpꝛicht: alle ding ſeind durch daſſelbige gemacht/ vñ ohne daſſelbig iſt nichts gemacht/ was gemacht iſt: dz iſt/ Him̃el vñ erden/ vñ was dariñen ein Creaturoder ein ge- ſchoͤpff iſt/ iſt durch diß ewig weſentlich wort des Ewigen Vatters gemacht vnd erſchaffen. Alſo ſpricht auch der Heilig Apoſtel Petrus in ſeiner Bekandtniß von Chriſto Matth. 16. Du biſt Chriſtus des Lebendigen Gottes Sohn Deßgleichen neñet S. Paulus Rom. 9. den Herꝛen Chriſtum ein Hochgelobten Gott in ewigkeit. Solches bekennen wir auch in den Artickeln des H. Chriſtlichen Glaubens/ da wir ſprechen: Jch Glaub an Jeſum Chri- ſtum/ ſeinen eingebornen Sohn/ vnſern Herꝛen: Mit wel- chen worten wir denn bekennen/ das Chriſtus Jeſus ſey der eingebornen Son Gottes von dem Vatter von ewig- keit geboren/ gleicher Gottheit/ gleiches weſens/ Natur/ Herligkeit vnd Maieſtaͤt mit Gott dem Vatter vnd dem Heiligen Geiſt. Es iſt aber der Herꝛ Chriſtus nit allein ein wahrer Natuͤrlicher Gott/ ſonder auch ein wahrer Natuͤrlicher Menſch- F

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/524311
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/524311/41
Zitationshilfe: Schopper, Jakob: Christliche Leichtpredig. Tübingen, 1589, S. [41]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524311/41>, abgerufen am 19.04.2024.