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Roth, Friedrich: Leichpredigt. Eisleben, 1585.

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Salomonis am dritten.

Die dritte art des Creutzes/ sind die marturia, das ist/
Zeugnis der Lere vnd des Glaubens/ vnd das nach die-
sem Leben ein anders vnd bessers kommen werde/ in
welchem alles Trübsal reichlich sol vergolten werden/
denen/ die hie zeitlich vmb der bekentnis vnd des Na-
mens Jesu Christi willen etwas gelidten haben. Mit
dieser art des Creutzes/ gehet es nu also zu/ das Gott et-
lichen bestendigen Bekennern seines Worts einen Hel-
denmuth machet/ das sie ehe Leib vnd Leben/ Gut vnd
Blut lassen fahren/ ehe sie die warheit Göttliches Wor
tes/ den Tyrannen zu gefallen/ wolten verleugnen/
oder in etwas/ das demselben Wort Gottes zuwider
were/ willigen. Solche Bekenner sind die sieben Brü-
der/ sampt jrer Mutter/ im andern Buch der Macca-
beer am siebenden Capitel.

Ein solcher Martyrer ist gewest Johannes der
Teuffer/ welchen Herodes im Gefengnis meuchlischer
weise entheubten lies.

Vnter dieselbe zahl gehören auch S. Paulus/ von
Nerone geköpffet/ Laurentius von Decio auff einem
Rost gebraten/ Johan Huss von dem Bapst vnd sei-
nen Cardinelen vnd Bischoffen mit Fewer verbrant.
Vnd alle andere liebe Merterer von anfang der Welt/
biss auff gegenwertige zeit gemacht/ welche vnzehlich
sind/ welche jr bekentnis mit jrem Blut bestetiget ha-
ben/ in hoffnung des künfftigen ewigen Lebens/ da sie
reiche belohnung jrer Bestendigkeit vnd Glaubens em-
pfahen werden.

Diesen vnterscheid vnd arten des lieben Creutzes/
sollen fromme Christen wol mercken vnd behalten/ vnd
wenn sie auch vmb jrer Sünden willen etwas müssen
leiden/ oder werden sonst durch allerley widerwertigkeit

auff
E 3
Salomonis am dritten.

Die dritte art des Creutzes/ ſind die μαρτύρια, das iſt/
Zeugnis der Lere vnd des Glaubens/ vnd das nach die-
ſem Leben ein anders vnd beſſers kommen werde/ in
welchem alles Truͤbſal reichlich ſol vergolten werden/
denen/ die hie zeitlich vmb der bekentnis vnd des Na-
mens Jeſu Chriſti willen etwas gelidten haben. Mit
dieſer art des Creutzes/ gehet es nu alſo zu/ das Gott et-
lichen beſtendigen Bekennern ſeines Worts einen Hel-
denmuth machet/ das ſie ehe Leib vnd Leben/ Gut vnd
Blut laſſen fahren/ ehe ſie die warheit Goͤttliches Wor
tes/ den Tyrannen zu gefallen/ wolten verleugnen/
oder in etwas/ das demſelben Wort Gottes zuwider
were/ willigen. Solche Bekenner ſind die ſieben Bruͤ-
der/ ſampt jrer Mutter/ im andern Buch der Macca-
beer am ſiebenden Capitel.

Ein ſolcher Martyrer iſt geweſt Johannes der
Teuffer/ welchen Herodes im Gefengnis meuchliſcher
weiſe entheubten lies.

Vnter dieſelbe zahl gehoͤren auch S. Paulus/ von
Nerone gekoͤpffet/ Laurentius von Decio auff einem
Roſt gebraten/ Johan Huſs von dem Bapſt vnd ſei-
nen Cardinelen vnd Biſchoffen mit Fewer verbrant.
Vnd alle andere liebe Merterer von anfang der Welt/
biſs auff gegenwertige zeit gemacht/ welche vnzehlich
ſind/ welche jr bekentnis mit jrem Blut beſtetiget ha-
ben/ in hoffnung des kuͤnfftigen ewigen Lebens/ da ſie
reiche belohnung jrer Beſtendigkeit vnd Glaubens em-
pfahen werden.

Dieſen vnterſcheid vnd arten des lieben Creutzes/
ſollen fromme Chriſten wol mercken vnd behalten/ vnd
wenn ſie auch vmb jrer Suͤnden willen etwas muͤſſen
leiden/ oder werden ſonſt durch allerley widerwertigkeit

auff
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[[37]/0037] Salomonis am dritten. Die dritte art des Creutzes/ ſind die μαρτύρια, das iſt/ Zeugnis der Lere vnd des Glaubens/ vnd das nach die- ſem Leben ein anders vnd beſſers kommen werde/ in welchem alles Truͤbſal reichlich ſol vergolten werden/ denen/ die hie zeitlich vmb der bekentnis vnd des Na- mens Jeſu Chriſti willen etwas gelidten haben. Mit dieſer art des Creutzes/ gehet es nu alſo zu/ das Gott et- lichen beſtendigen Bekennern ſeines Worts einen Hel- denmuth machet/ das ſie ehe Leib vnd Leben/ Gut vnd Blut laſſen fahren/ ehe ſie die warheit Goͤttliches Wor tes/ den Tyrannen zu gefallen/ wolten verleugnen/ oder in etwas/ das demſelben Wort Gottes zuwider were/ willigen. Solche Bekenner ſind die ſieben Bruͤ- der/ ſampt jrer Mutter/ im andern Buch der Macca- beer am ſiebenden Capitel. Ein ſolcher Martyrer iſt geweſt Johannes der Teuffer/ welchen Herodes im Gefengnis meuchliſcher weiſe entheubten lies. Vnter dieſelbe zahl gehoͤren auch S. Paulus/ von Nerone gekoͤpffet/ Laurentius von Decio auff einem Roſt gebraten/ Johan Huſs von dem Bapſt vnd ſei- nen Cardinelen vnd Biſchoffen mit Fewer verbrant. Vnd alle andere liebe Merterer von anfang der Welt/ biſs auff gegenwertige zeit gemacht/ welche vnzehlich ſind/ welche jr bekentnis mit jrem Blut beſtetiget ha- ben/ in hoffnung des kuͤnfftigen ewigen Lebens/ da ſie reiche belohnung jrer Beſtendigkeit vnd Glaubens em- pfahen werden. Dieſen vnterſcheid vnd arten des lieben Creutzes/ ſollen fromme Chriſten wol mercken vnd behalten/ vnd wenn ſie auch vmb jrer Suͤnden willen etwas muͤſſen leiden/ oder werden ſonſt durch allerley widerwertigkeit auff E 3

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Zitationshilfe: Roth, Friedrich: Leichpredigt. Eisleben, 1585, S. [37]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524295/37>, abgerufen am 25.11.2024.