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Roth, Friedrich: Leichpredigt. Eisleben, 1585.

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Salomonis am dritten.
dieser Welt/ so sollen wir vns auch nichts newes beson-
ders vnd bessers begeren/ vnd es dem lieben Gott heim-
stellen vnd befehlen/ der wirds endlich wol machen vnd
richten.

Wir werden auch hiebey erinnert/ wie mancherley
das Creutze der lieben Christen sey/ Nemlich/ dreierley:

Erstlich pfleget vnser lieber HErr Gott durch das
Creutze heim zu suchen vnd zu straffen/ etliche sonder-
bare Sünden der seinen. Denn auch der Gerechte fellet
des tages sieben mal/ vnd stehet wider auff. Das also
auch die Gleubigen aus angeborner Schwacheit strau
cheln/ Dieselben Sünden/ suchet Gott an jnen heim/
mit dem lieben Creutze/ vnd allerley straffen/ das Er sie
erwecke aus der sicherheit/ vnd locke zur Busse/ vnd
treibe sie also mit dem Creutze/ das sie dem sündlichen
Fleische widerstreben. Also straffet Er den König Da-
nid vmb seines Ehebruchs vnd Todschlags willen/
das sein Son Absolon/ seinen Bruder Ammon im ge-
lack erwürgete/ Ammon schendet seine eigene Schwe-
ster/ Absolon trieb den Vater ins Elend von Land vnd
Leuten/ vnd schendet des Vaters Kebsweiber an der
Sonnen/ vnd endlich muste Dauid erleben/ das dersel-
be vngeratene Son/ an einer Eichen behangen blieb/
vnd mit drey Spiessen durchstochen ward.

So büssete vnser HErr Gott dem Dauid seinen
kutzel/ vnd begangene Sünde.

Der Hocherleuchte Man Gottes Mose/ wurde von
wegen seines zweiffels/ am Felsen/ gestraffet/ das er
nicht ins gelobte Land kam.

Solch Creutze/ heissen die Gelerten in Schulen
Timorias, Straffen gewisser Sünden/ an den gleubigen
Christen/ vnd sind solche straffen nicht Signa perditio-

nis,
E 2

Salomonis am dritten.
dieſer Welt/ ſo ſollen wir vns auch nichts newes beſon-
ders vnd beſſers begeren/ vnd es dem lieben Gott heim-
ſtellen vnd befehlen/ der wirds endlich wol machen vnd
richten.

Wir werden auch hiebey erinnert/ wie mancherley
das Creutze der lieben Chriſten ſey/ Nemlich/ dreierley:

Erſtlich pfleget vnſer lieber HErr Gott durch das
Creutze heim zu ſuchen vnd zu ſtraffen/ etliche ſonder-
bare Suͤnden der ſeinen. Denn auch der Gerechte fellet
des tages ſieben mal/ vnd ſtehet wider auff. Das alſo
auch die Gleubigen aus angeborner Schwacheit ſtrau
cheln/ Dieſelben Suͤnden/ ſuchet Gott an jnen heim/
mit dem lieben Creutze/ vnd allerley ſtraffen/ das Er ſie
erwecke aus der ſicherheit/ vnd locke zur Buſſe/ vnd
treibe ſie alſo mit dem Creutze/ das ſie dem ſuͤndlichen
Fleiſche widerſtreben. Alſo ſtraffet Er den Koͤnig Da-
nid vmb ſeines Ehebruchs vnd Todſchlags willen/
das ſein Son Abſolon/ ſeinen Bruder Ammon im ge-
lack erwuͤrgete/ Ammon ſchendet ſeine eigene Schwe-
ſter/ Abſolon trieb den Vater ins Elend von Land vnd
Leuten/ vnd ſchendet des Vaters Kebsweiber an der
Sonnen/ vnd endlich muſte Dauid erleben/ das derſel-
be vngeratene Son/ an einer Eichen behangen blieb/
vnd mit drey Spieſſen durchſtochen ward.

So buͤſſete vnſer HErr Gott dem Dauid ſeinen
kutzel/ vnd begangene Suͤnde.

Der Hocherleuchte Man Gottes Moſe/ wurde von
wegen ſeines zweiffels/ am Felſen/ geſtraffet/ das er
nicht ins gelobte Land kam.

Solch Creutze/ heiſſen die Gelerten in Schulen
Τιμωρίας, Straffen gewiſſer Suͤnden/ an den gleubigen
Chriſten/ vnd ſind ſolche ſtraffen nicht Signa perditio-

nis,
E 2
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[[35]/0035] Salomonis am dritten. dieſer Welt/ ſo ſollen wir vns auch nichts newes beſon- ders vnd beſſers begeren/ vnd es dem lieben Gott heim- ſtellen vnd befehlen/ der wirds endlich wol machen vnd richten. Wir werden auch hiebey erinnert/ wie mancherley das Creutze der lieben Chriſten ſey/ Nemlich/ dreierley: Erſtlich pfleget vnſer lieber HErr Gott durch das Creutze heim zu ſuchen vnd zu ſtraffen/ etliche ſonder- bare Suͤnden der ſeinen. Denn auch der Gerechte fellet des tages ſieben mal/ vnd ſtehet wider auff. Das alſo auch die Gleubigen aus angeborner Schwacheit ſtrau cheln/ Dieſelben Suͤnden/ ſuchet Gott an jnen heim/ mit dem lieben Creutze/ vnd allerley ſtraffen/ das Er ſie erwecke aus der ſicherheit/ vnd locke zur Buſſe/ vnd treibe ſie alſo mit dem Creutze/ das ſie dem ſuͤndlichen Fleiſche widerſtreben. Alſo ſtraffet Er den Koͤnig Da- nid vmb ſeines Ehebruchs vnd Todſchlags willen/ das ſein Son Abſolon/ ſeinen Bruder Ammon im ge- lack erwuͤrgete/ Ammon ſchendet ſeine eigene Schwe- ſter/ Abſolon trieb den Vater ins Elend von Land vnd Leuten/ vnd ſchendet des Vaters Kebsweiber an der Sonnen/ vnd endlich muſte Dauid erleben/ das derſel- be vngeratene Son/ an einer Eichen behangen blieb/ vnd mit drey Spieſſen durchſtochen ward. So buͤſſete vnſer HErr Gott dem Dauid ſeinen kutzel/ vnd begangene Suͤnde. Der Hocherleuchte Man Gottes Moſe/ wurde von wegen ſeines zweiffels/ am Felſen/ geſtraffet/ das er nicht ins gelobte Land kam. Solch Creutze/ heiſſen die Gelerten in Schulen Τιμωρίας, Straffen gewiſſer Suͤnden/ an den gleubigen Chriſten/ vnd ſind ſolche ſtraffen nicht Signa perditio- nis, E 2

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Zitationshilfe: Roth, Friedrich: Leichpredigt. Eisleben, 1585, S. [35]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524295/35>, abgerufen am 25.11.2024.