Braun, Christoph: Kurtze vnd Einfeltige Predigt. Leipzig, 1585.

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verlohren sein müsten. Das ist eine vrsache/
Warumb auch heilige/ Gerechte Leute sterben/
Nemlich/ den Gottlosen zur Warnung/ das sie
dadurch beweget/ Busse thun/ von Sünden
abelassen vnd sich bessern sollen.

2.
Das Gott
die vnbus-
fertigen vn-
gehindert
straffen mö-
ge.Darnach geschichts auch darumb/ das die
Gerechten sterben/ auff das Gott der HErr die
Gottlosen/ wenn keine besserung bey jnen fol-
gen wil/ vngehindert desto ernstlicher vnd herter
straffen möge. Denn die Gerechten/ die fro-
men/ die lieben Christen/ legen sich mit jhrem
Gebet zwischen den gerechten Gott/ vnnd vns
Eze. 22.sündhafftige Menschen/ gleich wie eine starcke
eiserne Mawer/ vnnd halten GOtt vnd seine
straffe auff/ das er die arge Gottlose Welt nicht
straffen kan/ wie er wol wolte/ vnnd sie gar
wol verdienet hette/ vnd so lange die lieben Chri-
sten leben/ So beten sie/ vnd sind der Gottlo-
sen schutz vnd Friedeschild/ vnd gehet den gottlo-
sen wol vmb jrent willen/ Wenn sie aber weg sein/
so lest Gott gemeiniglich die straffe ergehen.

Simile.Denn gleich wie ein Hausuater der Disteln
vnd Dörnen auff seinem Acker verschonet/ lest
sie nicht bald ausrotten/ weil der Weitzen noch
stehet/ vnd solchs nicht jrentwegen/ Sondern
des guten Weitzens halben/ das er demselben

nicht

verlohren ſein muͤſten. Das iſt eine vrſache/
Warumb auch heilige/ Gerechte Leute ſterben/
Nemlich/ den Gottloſen zur Warnung/ das ſie
dadurch beweget/ Buſſe thun/ von Suͤnden
abelaſſen vnd ſich beſſern ſollen.

2.
Das Gott
die vnbus-
fertigẽ vn-
gehindert
ſtraffẽ moͤ-
ge.Darnach geſchichts auch darumb/ das die
Gerechten ſterben/ auff das Gott der HErr die
Gottloſen/ wenn keine beſſerung bey jnen fol-
gen wil/ vngehindert deſto ernſtlicher vnd herter
ſtraffen moͤge. Denn die Gerechten/ die fro-
men/ die lieben Chriſten/ legen ſich mit jhrem
Gebet zwiſchen den gerechten Gott/ vnnd vns
Eze. 22.ſuͤndhafftige Menſchen/ gleich wie eine ſtarcke
eiſerne Mawer/ vnnd halten GOtt vnd ſeine
ſtraffe auff/ das er die arge Gottloſe Welt nicht
ſtraffen kan/ wie er wol wolte/ vnnd ſie gar
wol verdienet hette/ vnd ſo lange die lieben Chri-
ſten leben/ So beten ſie/ vnd ſind der Gottlo-
ſen ſchutz vnd Friedeſchild/ vnd gehet den gottlo-
ſen wol vmb jrent willen/ Weñ ſie aber weg ſein/
ſo leſt Gott gemeiniglich die ſtraffe ergehen.

Simile.Denn gleich wie ein Hausuater der Diſteln
vnd Doͤrnen auff ſeinem Acker verſchonet/ leſt
ſie nicht bald ausrotten/ weil der Weitzen noch
ſtehet/ vnd ſolchs nicht jrentwegen/ Sondern
des guten Weitzens halben/ das er demſelben

nicht

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[[20]/0020] verlohren ſein muͤſten. Das iſt eine vrſache/ Warumb auch heilige/ Gerechte Leute ſterben/ Nemlich/ den Gottloſen zur Warnung/ das ſie dadurch beweget/ Buſſe thun/ von Suͤnden abelaſſen vnd ſich beſſern ſollen. Darnach geſchichts auch darumb/ das die Gerechten ſterben/ auff das Gott der HErr die Gottloſen/ wenn keine beſſerung bey jnen fol- gen wil/ vngehindert deſto ernſtlicher vnd herter ſtraffen moͤge. Denn die Gerechten/ die fro- men/ die lieben Chriſten/ legen ſich mit jhrem Gebet zwiſchen den gerechten Gott/ vnnd vns ſuͤndhafftige Menſchen/ gleich wie eine ſtarcke eiſerne Mawer/ vnnd halten GOtt vnd ſeine ſtraffe auff/ das er die arge Gottloſe Welt nicht ſtraffen kan/ wie er wol wolte/ vnnd ſie gar wol verdienet hette/ vnd ſo lange die lieben Chri- ſten leben/ So beten ſie/ vnd ſind der Gottlo- ſen ſchutz vnd Friedeſchild/ vnd gehet den gottlo- ſen wol vmb jrent willen/ Weñ ſie aber weg ſein/ ſo leſt Gott gemeiniglich die ſtraffe ergehen. 2. Das Gott die vnbus- fertigẽ vn- gehindert ſtraffẽ moͤ- ge. Eze. 22. Denn gleich wie ein Hausuater der Diſteln vnd Doͤrnen auff ſeinem Acker verſchonet/ leſt ſie nicht bald ausrotten/ weil der Weitzen noch ſtehet/ vnd ſolchs nicht jrentwegen/ Sondern des guten Weitzens halben/ das er demſelben nicht Simile.

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Zitationshilfe:	Braun, Christoph: Kurtze vnd Einfeltige Predigt. Leipzig, 1585, S. [20]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524292/20>, abgerufen am 26.04.2024.

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