Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Eichler, Michael: Eine Christliche Leichpredigt. Ursel, 1585.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Vorrede.

ampt. Es ist aber vnd bleibet Gott ein freywil-
liger Gott/ der wircken kan/ wenn/ wo/ vnd wie
er wil/ Darumb beweiset er offt solche Gnade/
vnd Wolthat auch/ vnd thut solche Wunder vnd
grosse Zeichen vnter einzelen Personen/ die weder
das Wort/ oder die Sacramenta offentlich ha-
ben. (Sondern haben es entweder zuvor gehabt/
oder haben es durch den schall empfangen/ Psal.
19. Oder durch reine/ gesunde Schrifft bekom-
men).

Eben so wol als in herrlichen grossen Versam
lungen/ da Wort vnd Sacrament zum herrlich-
sten vorhanden sind/ Sintemal sich Christus
auch zwischen zweyen vnd dreyen finden lassen
wird/ die in seinem Namen versamlet sein/ Wie
seine Verheissung Matth 18. lautet/ vnd das Ex
empel mit den zweyen/ die am Ostertag von Jeru
salem gehn Emauss giengen/ ausweiset/ Luc. 24.

Vnd obs wol der heiligen Sacrament halben/
weil man dieselben nicht rein vnd recht haben kan/
ein grosse beschwerung ist/ vnd fromen Hertzen
nicht wenig bekümmernis vervrsachet/ vnd seuff-
tzen ausdringet/ so weiss doch Gott/ wozu es gut
ist/ das er sie des orts zu rück helt/ vnd nicht mit-
theilet/ Vnd ist besser/ die Sacramenta nicht wie
anderswo haben/ denn sie reichlich haben/ vnd

verach-

Vorrede.

ampt. Es iſt aber vnd bleibet Gott ein freywil-
liger Gott/ der wircken kan/ wenn/ wo/ vnd wie
er wil/ Darumb beweiſet er offt ſolche Gnade/
vnd Wolthat auch/ vnd thut ſolche Wunder vnd
groſſe Zeichen vnter einzelen Perſonen/ die weder
das Wort/ oder die Sacramenta offentlich ha-
ben. (Sondern haben es entweder zuvor gehabt/
oder haben es durch den ſchall empfangen/ Pſal.
19. Oder durch reine/ geſunde Schrifft bekom-
men).

Eben ſo wol als in herrlichen groſſen Verſam
lungen/ da Wort vnd Sacrament zum herrlich-
ſten vorhanden ſind/ Sintemal ſich Chriſtus
auch zwiſchen zweyen vnd dreyen finden laſſen
wird/ die in ſeinem Namen verſamlet ſein/ Wie
ſeine Verheiſſung Matth 18. lautet/ vnd das Ex
empel mit den zweyen/ die am Oſtertag von Jeru
ſalem gehn Emauſs giengen/ ausweiſet/ Luc. 24.

Vnd obs wol der heiligen Sacrament halben/
weil man dieſelben nicht rein vñ recht haben kan/
ein groſſe beſchwerung iſt/ vnd fromen Hertzen
nicht wenig bekuͤmmernis vervrſachet/ vnd ſeuff-
tzen ausdringet/ ſo weiſs doch Gott/ wozu es gut
iſt/ das er ſie des orts zu ruͤck helt/ vnd nicht mit-
theilet/ Vnd iſt beſſer/ die Sacramenta nicht wie
anderswo haben/ denn ſie reichlich haben/ vnd

verach-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="preface" n="1">
        <p><pb facs="#f0008" n="[8]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/>
ampt. Es i&#x017F;t aber vnd bleibet Gott ein freywil-<lb/>
liger Gott/ der wircken kan/ wenn/ wo/ vnd wie<lb/>
er wil/ Darumb bewei&#x017F;et er offt &#x017F;olche Gnade/<lb/>
vnd Wolthat auch/ vnd thut &#x017F;olche Wunder vnd<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e Zeichen vnter einzelen Per&#x017F;onen/ die weder<lb/>
das Wort/ oder die Sacramenta offentlich ha-<lb/>
ben. (Sondern haben es entweder zuvor gehabt/<lb/>
oder haben es durch den &#x017F;chall empfangen/ P&#x017F;al.<lb/>
19. Oder durch reine/ ge&#x017F;unde Schrifft bekom-<lb/>
men).</p><lb/>
        <p>Eben &#x017F;o wol als in herrlichen gro&#x017F;&#x017F;en Ver&#x017F;am<lb/>
lungen/ da Wort vnd Sacrament zum herrlich-<lb/>
&#x017F;ten vorhanden &#x017F;ind/ Sintemal &#x017F;ich Chri&#x017F;tus<lb/>
auch zwi&#x017F;chen zweyen vnd dreyen finden la&#x017F;&#x017F;en<lb/>
wird/ die in &#x017F;einem Namen ver&#x017F;amlet &#x017F;ein/ Wie<lb/>
&#x017F;eine Verhei&#x017F;&#x017F;ung Matth 18. lautet/ vnd das Ex<lb/>
empel mit den zweyen/ die am O&#x017F;tertag von Jeru<lb/>
&#x017F;alem gehn Emau&#x017F;s giengen/ auswei&#x017F;et/ Luc. 24.</p><lb/>
        <p>Vnd obs wol der heiligen Sacrament halben/<lb/>
weil man die&#x017F;elben nicht rein vn&#x0303; recht haben kan/<lb/>
ein gro&#x017F;&#x017F;e be&#x017F;chwerung i&#x017F;t/ vnd fromen Hertzen<lb/>
nicht wenig beku&#x0364;mmernis vervr&#x017F;achet/ vnd &#x017F;euff-<lb/>
tzen ausdringet/ &#x017F;o wei&#x017F;s doch Gott/ wozu es gut<lb/>
i&#x017F;t/ das er &#x017F;ie des orts zu ru&#x0364;ck helt/ vnd nicht mit-<lb/>
theilet/ Vnd i&#x017F;t be&#x017F;&#x017F;er/ die Sacramenta nicht wie<lb/>
anderswo haben/ denn &#x017F;ie reichlich haben/ vnd<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">verach-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[[8]/0008] Vorrede. ampt. Es iſt aber vnd bleibet Gott ein freywil- liger Gott/ der wircken kan/ wenn/ wo/ vnd wie er wil/ Darumb beweiſet er offt ſolche Gnade/ vnd Wolthat auch/ vnd thut ſolche Wunder vnd groſſe Zeichen vnter einzelen Perſonen/ die weder das Wort/ oder die Sacramenta offentlich ha- ben. (Sondern haben es entweder zuvor gehabt/ oder haben es durch den ſchall empfangen/ Pſal. 19. Oder durch reine/ geſunde Schrifft bekom- men). Eben ſo wol als in herrlichen groſſen Verſam lungen/ da Wort vnd Sacrament zum herrlich- ſten vorhanden ſind/ Sintemal ſich Chriſtus auch zwiſchen zweyen vnd dreyen finden laſſen wird/ die in ſeinem Namen verſamlet ſein/ Wie ſeine Verheiſſung Matth 18. lautet/ vnd das Ex empel mit den zweyen/ die am Oſtertag von Jeru ſalem gehn Emauſs giengen/ ausweiſet/ Luc. 24. Vnd obs wol der heiligen Sacrament halben/ weil man dieſelben nicht rein vñ recht haben kan/ ein groſſe beſchwerung iſt/ vnd fromen Hertzen nicht wenig bekuͤmmernis vervrſachet/ vnd ſeuff- tzen ausdringet/ ſo weiſs doch Gott/ wozu es gut iſt/ das er ſie des orts zu ruͤck helt/ vnd nicht mit- theilet/ Vnd iſt beſſer/ die Sacramenta nicht wie anderswo haben/ denn ſie reichlich haben/ vnd verach-

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/524291
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/524291/8
Zitationshilfe:	Eichler, Michael: Eine Christliche Leichpredigt. Ursel, 1585, S. [8]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524291/8>, abgerufen am 27.04.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.