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Eichler, Michael: Ein Christliche Leichpredigt. Ursel, 1587.

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Vermanung an die Seelsorger/
dahinden/ Wie das Exempel mit dem alten To-
bia ausweiset/ Denn da zu seiner Zeit alle Welt
vom rechten Gottesdienst abfiele/ vnd die güldene
Kelber anbeteten/ Jerobeam des Son Nebath
hat machen lassen/ 3. Reg. 12. Da bleib er im rech-
ten waren Glauben bestendig/ vnd beweiset sol-
chen Glauben mit reichen Früchten: Er begrub
die Todten/ besuchet die Gefangene/ tröstet die
Bekümerte/ gibt den Armen/ leyhet dem Dürff-
tigen/ etc. Dieses erschalt in alle Land/ es wird
an allen Orten ruchtbar/ Raguel der weit von
Tobia daheimen war/ höret daruon/ Gabel weit
im Land Meden/ rhümet daruon/ Darumb ist
kein köstlicher ding auff Erden/ als ein guter Nam/
Vnd können frome Kindern auch keinen grössern
Schatz bekomen/ denn einen guten Namen. Da-
hin sihet auch der geschickt Catechismus prediger
Syrach/ da er seinen Schülern am 42. diese Lere
Ein guter [N]a-
me ist ein
treffentlicher
guter Schatz.
gibt vnd spricht: Siehe/ das du einen guten Na-
men behaltest/ der bleibet gewisser denn tausend
Schetz Golds. Dahin sihet auch S. Paulus/ da
er spricht. Liebe Brüder/ Was warhafftig ist/
was Erbar/ was Gerecht/ was keusch/ was Lieb-
lich/ was wol lautet/ ist etwan ein Tugend/ ist et-
wan ein Lob/ Dem dencket nach/ welches jr auch
gelernet vnd empfangen/ vnd gehöret/ vnd gesehen
habt von mir/ das thut/ so wird der HERR des

Frie-

Vermanung an die Seelſorger/
dahinden/ Wie das Exempel mit dem alten To-
bia ausweiſet/ Denn da zu ſeiner Zeit alle Welt
vom rechten Gottesdienſt abfiele/ vnd die guͤldene
Kelber anbeteten/ Jerobeam des Son Nebath
hat machen laſſen/ 3. Reg. 12. Da bleib er im rech-
ten waren Glauben beſtendig/ vnd beweiſet ſol-
chen Glauben mit reichen Fruͤchten: Er begrub
die Todten/ beſuchet die Gefangene/ troͤſtet die
Bekuͤmerte/ gibt den Armen/ leyhet dem Duͤrff-
tigen/ etc. Dieſes erſchalt in alle Land/ es wird
an allen Orten ruchtbar/ Raguel der weit von
Tobia daheimen war/ hoͤret daruon/ Gabel weit
im Land Meden/ rhuͤmet daruon/ Darumb iſt
kein koͤſtlicher ding auff Erdẽ/ als ein guter Nam/
Vnd koͤnnen frome Kindern auch keinen groͤſſern
Schatz bekomen/ denn einen guten Namen. Da-
hin ſihet auch der geſchickt Catechiſmus prediger
Syrach/ da er ſeinen Schuͤlern am 42. dieſe Lere
Ein guter [N]a-
me ist ein
treffentlicher
guter Schatz.
gibt vnd ſpricht: Siehe/ das du einen guten Na-
men behalteſt/ der bleibet gewiſſer denn tauſend
Schetz Golds. Dahin ſihet auch S. Paulus/ da
er ſpricht. Liebe Bruͤder/ Was warhafftig iſt/
was Erbar/ was Gerecht/ was keuſch/ was Lieb-
lich/ was wol lautet/ iſt etwan ein Tugend/ iſt et-
wan ein Lob/ Dem dencket nach/ welches jr auch
gelernet vnd empfangen/ vnd gehoͤret/ vnd geſehẽ
habt von mir/ das thut/ ſo wird der HERR des

Frie-
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[[32]/0032] Vermanung an die Seelſorger/ dahinden/ Wie das Exempel mit dem alten To- bia ausweiſet/ Denn da zu ſeiner Zeit alle Welt vom rechten Gottesdienſt abfiele/ vnd die guͤldene Kelber anbeteten/ Jerobeam des Son Nebath hat machen laſſen/ 3. Reg. 12. Da bleib er im rech- ten waren Glauben beſtendig/ vnd beweiſet ſol- chen Glauben mit reichen Fruͤchten: Er begrub die Todten/ beſuchet die Gefangene/ troͤſtet die Bekuͤmerte/ gibt den Armen/ leyhet dem Duͤrff- tigen/ etc. Dieſes erſchalt in alle Land/ es wird an allen Orten ruchtbar/ Raguel der weit von Tobia daheimen war/ hoͤret daruon/ Gabel weit im Land Meden/ rhuͤmet daruon/ Darumb iſt kein koͤſtlicher ding auff Erdẽ/ als ein guter Nam/ Vnd koͤnnen frome Kindern auch keinen groͤſſern Schatz bekomen/ denn einen guten Namen. Da- hin ſihet auch der geſchickt Catechiſmus prediger Syrach/ da er ſeinen Schuͤlern am 42. dieſe Lere gibt vnd ſpricht: Siehe/ das du einen guten Na- men behalteſt/ der bleibet gewiſſer denn tauſend Schetz Golds. Dahin ſihet auch S. Paulus/ da er ſpricht. Liebe Bruͤder/ Was warhafftig iſt/ was Erbar/ was Gerecht/ was keuſch/ was Lieb- lich/ was wol lautet/ iſt etwan ein Tugend/ iſt et- wan ein Lob/ Dem dencket nach/ welches jr auch gelernet vnd empfangen/ vnd gehoͤret/ vnd geſehẽ habt von mir/ das thut/ ſo wird der HERR des Frie- Ein guter Na- me ist ein treffentlicher guter Schatz.

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Zitationshilfe: Eichler, Michael: Ein Christliche Leichpredigt. Ursel, 1587, S. [32]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524279/32>, abgerufen am 25.04.2024.