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Neomenius, Johann: Hominis Tabernaculum terrestre Aedificium Coeleste. Brieg, 1615.

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desto mehr für vnserm Herren Gott. Vnd eben diese vn-
sere irdische Kleider zeugen wieder vns/ vnd klagen vns an/
das wir den Göttlichen schmuck der Erbgerechtigkeit verloh[-]
ren haben/ vnd vns durch die sünde so scheutzlich zugerich-
tet/ das wir nicht dürffen in vnserer natürlichen gestalt auß-
gehen/ sondern müssen die Kleider als signa reatus, &
mortalitatis notas
vmb vns werffen. So sch[e]utzlich stehet
Epist. Iud 23vnns an/ der befleckte Sünden Rock des fleisches/
noch wollen wir damit pralen.

Genes. 3. 7.Es gelten hie auch gar nichts Adams feigenbletter/
der außwendigen bürgerlichen tugenden oder gutten wercke/
Psal. 7. 10.denn GOtt siehet doch ins inwendige Hertzgrüblein
Genes. 6. 5.hinein/ da findet Er/ das alles tichten vnd trachten
der Menschen nur böse sey von Jugendt auff/
vnnd
Rom. 8. 7.eine lautere feindschafft wieder GOtt/ derowegen sind
wir für jhm nackendt vnnd bloß/ vnd mangeln alle deß
Rom. 3. 23.Rhumß den wir an GOtt haben sollen/ dort aber
sollen wir auffs allerschönste angethan/ vnd auffs herrlich-
ste bekleidet werden/ das ist/ volkommen zum bilde Gottes
Actor. 3. 21.vornewert/ vnd gantz in integrum restituiret werden.

Zwar wir haben ja auch allhie Christum angezogen/
Galat. 3. 27.die wir auff seinen Nahmen getauffet sind/ der vns mit sei-
ner volkommenheit/ vnsere gebrechligkeit/ vnd noch immer
anklebende Sünde/ bedecket/ das sie Gott nach seiner ge-
strengen Gerechtigkeit an vnns nicht straffet/ aber das ist
[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]. Cor. 5. 7.noch alles im glauben/ vnd nicht im schawen. Doch

ist sol-

deſto mehr fuͤr vnſerm Herren Gott. Vnd eben dieſe vn-
ſere irdiſche Kleider zeugen wieder vns/ vnd klagen vns an/
das wir den Goͤttlichen ſchmuck der Erbgerechtigkeit verloh[-]
ren haben/ vnd vns durch die ſuͤnde ſo ſcheutzlich zugerich-
tet/ das wir nicht duͤrffen in vnſerer natuͤrlichen geſtalt auß-
gehen/ ſondern muͤſſen die Kleider als ſigna reatus, &
mortalitatis notas
vmb vns werffen. So ſch[e]utzlich ſtehet
Epiſt. Iud ꝟ 23vnns an/ der befleckte Suͤnden Rock des fleiſches/
noch wollen wir damit pralen.

Geneſ. 3. ꝟ 7.Es gelten hie auch gar nichts Adams feigenbletter/
der außwendigen buͤrgerlichen tugenden oder gutten wercke/
Pſal. 7. ꝟ 10.denn GOtt ſiehet doch ins inwendige Hertzgruͤblein
Geneſ. 6. ꝟ 5.hinein/ da findet Er/ das alles tichten vnd trachten
der Menſchen nur boͤſe ſey von Jugendt auff/
vnnd
Rom. 8. ꝟ 7.eine lautere feindſchafft wieder GOtt/ derowegen ſind
wir fuͤr jhm nackendt vnnd bloß/ vnd mangeln alle deß
Rom. 3. ꝟ 23.Rhumß den wir an GOtt haben ſollen/ dort aber
ſollen wir auffs allerſchoͤnſte angethan/ vnd auffs herrlich-
ſte bekleidet werden/ das iſt/ volkommen zum bilde Gottes
Actor. 3. ꝟ 21.vornewert/ vnd gantz in integrum reſtituiret werden.

Zwar wir haben ja auch allhie Chriſtum angezogen/
Galat. 3. ꝟ 27.die wir auff ſeinen Nahmen getauffet ſind/ der vns mit ſei-
ner volkommenheit/ vnſere gebrechligkeit/ vnd noch immer
anklebende Suͤnde/ bedecket/ das ſie Gott nach ſeiner ge-
ſtrengen Gerechtigkeit an vnns nicht ſtraffet/ aber das iſt
[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]. Cor. 5. ꝟ 7.noch alles im glauben/ vnd nicht im ſchawen. Doch

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[[38]/0038] deſto mehr fuͤr vnſerm Herren Gott. Vnd eben dieſe vn- ſere irdiſche Kleider zeugen wieder vns/ vnd klagen vns an/ das wir den Goͤttlichen ſchmuck der Erbgerechtigkeit verloh- ren haben/ vnd vns durch die ſuͤnde ſo ſcheutzlich zugerich- tet/ das wir nicht duͤrffen in vnſerer natuͤrlichen geſtalt auß- gehen/ ſondern muͤſſen die Kleider als ſigna reatus, & mortalitatis notas vmb vns werffen. So ſcheutzlich ſtehet vnns an/ der befleckte Suͤnden Rock des fleiſches/ noch wollen wir damit pralen. Epiſt. Iud ꝟ 23 Es gelten hie auch gar nichts Adams feigenbletter/ der außwendigen buͤrgerlichen tugenden oder gutten wercke/ denn GOtt ſiehet doch ins inwendige Hertzgruͤblein hinein/ da findet Er/ das alles tichten vnd trachten der Menſchen nur boͤſe ſey von Jugendt auff/ vnnd eine lautere feindſchafft wieder GOtt/ derowegen ſind wir fuͤr jhm nackendt vnnd bloß/ vnd mangeln alle deß Rhumß den wir an GOtt haben ſollen/ dort aber ſollen wir auffs allerſchoͤnſte angethan/ vnd auffs herrlich- ſte bekleidet werden/ das iſt/ volkommen zum bilde Gottes vornewert/ vnd gantz in integrum reſtituiret werden. Geneſ. 3. ꝟ 7. Pſal. 7. ꝟ 10. Geneſ. 6. ꝟ 5. Rom. 8. ꝟ 7. Rom. 3. ꝟ 23. Actor. 3. ꝟ 21. Zwar wir haben ja auch allhie Chriſtum angezogen/ die wir auff ſeinen Nahmen getauffet ſind/ der vns mit ſei- ner volkommenheit/ vnſere gebrechligkeit/ vnd noch immer anklebende Suͤnde/ bedecket/ das ſie Gott nach ſeiner ge- ſtrengen Gerechtigkeit an vnns nicht ſtraffet/ aber das iſt noch alles im glauben/ vnd nicht im ſchawen. Doch iſt ſol- Galat. 3. ꝟ 27. _. Cor. 5. ꝟ 7.

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Zitationshilfe: Neomenius, Johann: Hominis Tabernaculum terrestre Aedificium Coeleste. Brieg, 1615, S. [38]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524261/38>, abgerufen am 29.03.2024.