Lutz, Wilhelm Friedrich: Ein Christliche Predig. Tübingen, 1585.da sichwol andere seines standes/ nach der jetzigen Welt Summa/ er war ein rechter Pfleger/ ja ein Seugam- Weil aber der nicht vbel sterben kan/ der wol gelebt/ wie vilen
da ſichwol andere ſeines ſtandes/ nach der jetzigen Welt Summa/ er war ein rechter Pfleger/ ja ein Seugam- Weil aber der nicht vbel ſterben kan/ der wol gelebt/ wie vilen
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da ſichwol andere ſeines ſtandes/ nach der jetzigen Welt
brauch/ mit dergleichen vil kundtſchafft zu haben ſchaͤmen
wuͤrden.
Summa/ er war ein rechter Pfleger/ ja ein Seugam-
me aller getrewen Prediger/ vnd wie er Gottes wort/ vnd
deſſelben verkuͤndiger liebte/ alſo ſtellet vnd richtet er auch
ſein/ vnnd der ſeinigen leben dem ſelben gemeß/ an/ damit
der name deß HErꝛn nicht durch boͤſe exempel geloͤſtert
wuͤrdt vnder den/ Heiden. Sonder hielt die ſeinigen zu
warer Gottsforcht/ vnnd vnſtraͤfflichem wandel/ ſouil zu
thun muͤglich war/ Gottsloͤſterer/ veraͤchter/ ſpoͤtter/ vn-
zuͤchtige/ moͤcht er an ſeinem Hoff nicht leiden: Vnd wer
wolt diſes Helden herꝛliche tugenden/ damit in Gott ge-
zieret/ alle erzelen? Er war ein Kron vnder den Menſchẽ/
ein Liecht vnder der Ritterſchafft/ ein außbund vnder den
Oberkeiten/ ein rechter Naaman/ ein anderer Cornelius,
deß lob nimmermehr verleſchen wuͤrdt.
Weil aber der nicht vbel ſterben kan/ der wol gelebt/ wie
Āuguſtinus de doctrina Chriſtiana lib. 2. ſchreibt:
vnd nach laut deß gemeinen ſprichworts: Qui benè vi-
uit benè finit. Wolglebt iſt wol geſtorben: hat auff ein
Chriſtliches vnnd Gottſeliges/ vnſers trewen Heldens le-
ben/ kein boͤſes ſonder gantz loͤbliches ende koͤnnen erfolgen.
Wiewol nun diſer HErꝛ mit ſondern hohen gaben von
Gott/ vor vil dauſeten andern gezieret/ hat in doch Gott
auch beneben/ mit vilen ſchweren Creutzen heimgeſucht
(wie dann Gott einen jeglichen Sohn den er auffnimbt
zuͤchtiget) dann er nicht allein in vilen geferligkeiten zu
waſſer vnnd zu Land geweſen/ darauß doch jhne Gott
allezeit wunderbarlicher weiß errettet/ ſonder iſt auch auß
vilen
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