Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neomenius, Johann: Kriegs: vnd Helden mutt. wie vnd woher der zu nehmen. Brieg, 1620.

Bild:
<< vorherige Seite

friedsames vnnd ruhiges gewissen/ das mit Gott durch
Christum wol daran ist/ welcher ist der rechte friede-Esa. 9. 6.
fürst/ vnnd hat solchen frieden gemacht durch sichColoss. 1.
20.

selbst/ nemblich/ durch das blut an seinen Creutz/
damit alles durch jhn versöhnet würde zu jhm
selbst/
in welchem sie auch einen freudigen zutrit ha-Ephes. 3. 12
ben zur gnade des Vaters. Aber dabey müssen sie
nicht müssig sitzen/ denn das wolle jhm ja bey leibe nie-
mand nach fleischlichem sinne einbilden/ alß wenn der
rechtschaffenen Christenstandt so ein müssiger standt
wehre/ da sich einer wol möchte auf die faule bährenhaut
strecken/ seines leibes mit niedtlichem essen/ köstlichem
trincken/ prächtigen Kleidern/ vnnd anderen fleischlichen
wollüsten/ nach aller lust seines hertzens/ wol pflegen/ in
steter sicherheit vnd ruhe bleiben/ vnd nimmer keinen an-
stos noch wiederwertigkeit leiden dürffte. Wie des Pro-
pheten spöttische zuhörer thaten/ die da meineten/ sie het-
ten genung daran/ daß sie des HERRN tempel
bey sich hatten/ sie dürfften sich numehr keiner mühselig-
keit weiter nicht befürchten/ darumb wenn jhnen der Pro-
phet im nahmen des Herrn anzeigte/ wie sie der ge-
rechte Gott wegen jhrer sünde durch feindtselige verwü-
stung des Landes wolte heimsuchen/ schrien sie ohne vn-
terlaß/ hie ist des HERRN Tempel/ hie ist desIerem. 7. 4
HERREN Tempel/ hie ist des HERRNIerem. 5. 12
Tempel. So vbel wirds vnns nicht gehen/
Schwerd vnd hunger werden wir nicht sehen.

Oder wie Esaiae zuhörer sich verlauten liessen. Wir ha-

ben
C ij

friedſames vnnd ruhiges gewiſſen/ das mit Gott durch
Chriſtum wol daran iſt/ welcher iſt der rechte friede-Eſa. 9. 6.
fuͤrſt/ vnnd hat ſolchen frieden gemacht durch ſichColoſs. 1.
20.

ſelbſt/ nemblich/ durch das blut an ſeinẽ Creutz/
damit alles durch jhn verſoͤhnet wuͤrde zu jhm
ſelbſt/
in welchem ſie auch einen freudigen zutrit ha-Epheſ. 3. 12
ben zur gnade des Vaters. Aber dabey muͤſſen ſie
nicht muͤſſig ſitzen/ denn das wolle jhm ja bey leibe nie-
mand nach fleiſchlichem ſinne einbilden/ alß wenn der
rechtſchaffenen Chriſtenſtandt ſo ein muͤſſiger ſtandt
wehre/ da ſich einer wol moͤchte auf die faule baͤhrenhaut
ſtrecken/ ſeines leibes mit niedtlichem eſſen/ koͤſtlichem
trincken/ praͤchtigen Kleidern/ vnnd anderen fleiſchlichen
wolluͤſten/ nach aller luſt ſeines hertzens/ wol pflegen/ in
ſteter ſicherheit vnd ruhe bleiben/ vnd nimmer keinen an-
ſtos noch wiederwertigkeit leiden duͤrffte. Wie des Pro-
pheten ſpoͤttiſche zuhoͤrer thaten/ die da meineten/ ſie het-
ten genung daran/ daß ſie des HERRN tempel
bey ſich hatten/ ſie duͤrfften ſich numehr keiner muͤhſelig-
keit weiter nicht befuͤrchten/ darumb wenn jhnen der Pro-
phet im nahmen des Herrn anzeigte/ wie ſie der ge-
rechte Gott wegen jhrer ſuͤnde durch feindtſelige verwuͤ-
ſtung des Landes wolte heimſuchen/ ſchrien ſie ohne vn-
terlaß/ hie iſt des HERRN Tempel/ hie iſt desIerem. 7. 4
HERREN Tempel/ hie iſt des HERRNIerem. 5. 12
Tempel. So vbel wirds vnns nicht gehen/
Schwerd vnd hunger werden wir nicht ſehen.

Oder wie Eſaiæ zuhoͤrer ſich verlauten lieſſen. Wir ha-

ben
C ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0019" n="[19]"/>
fried&#x017F;ames vnnd ruhiges gewi&#x017F;&#x017F;en/ das mit Gott durch<lb/>
Chri&#x017F;tum wol daran i&#x017F;t/ welcher i&#x017F;t der rechte <hi rendition="#fr">friede-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">E&#x017F;a.</hi> 9. 6.</note><lb/><hi rendition="#fr">fu&#x0364;r&#x017F;t/</hi> vnnd hat &#x017F;olchen <hi rendition="#fr">frieden gemacht durch &#x017F;ich</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Colo&#x017F;s.</hi> 1.<lb/>
20.</note><lb/><hi rendition="#fr">&#x017F;elb&#x017F;t/ nemblich/ durch das blut an &#x017F;eine&#x0303; Creutz/<lb/>
damit alles durch jhn ver&#x017F;o&#x0364;hnet wu&#x0364;rde zu jhm<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t/</hi> in welchem &#x017F;ie auch <hi rendition="#fr">einen freudigen zutrit ha-</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Ephe&#x017F;.</hi> 3. 12</note><lb/><hi rendition="#fr">ben zur gnade des Vaters.</hi> Aber dabey mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ie<lb/>
nicht mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig &#x017F;itzen/ denn das wolle jhm ja bey leibe nie-<lb/>
mand nach flei&#x017F;chlichem &#x017F;inne einbilden/ alß wenn der<lb/>
recht&#x017F;chaffenen Chri&#x017F;ten&#x017F;tandt &#x017F;o ein mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;iger &#x017F;tandt<lb/>
wehre/ da &#x017F;ich einer wol mo&#x0364;chte auf die faule ba&#x0364;hrenhaut<lb/>
&#x017F;trecken/ &#x017F;eines leibes mit niedtlichem e&#x017F;&#x017F;en/ ko&#x0364;&#x017F;tlichem<lb/>
trincken/ pra&#x0364;chtigen Kleidern/ vnnd anderen flei&#x017F;chlichen<lb/>
wollu&#x0364;&#x017F;ten/ nach aller lu&#x017F;t &#x017F;eines hertzens/ wol pflegen/ in<lb/>
&#x017F;teter &#x017F;icherheit vnd ruhe bleiben/ vnd nimmer keinen an-<lb/>
&#x017F;tos noch wiederwertigkeit leiden du&#x0364;rffte. Wie des Pro-<lb/>
pheten &#x017F;po&#x0364;tti&#x017F;che zuho&#x0364;rer thaten/ die da meineten/ &#x017F;ie het-<lb/>
ten genung daran/ daß &#x017F;ie <hi rendition="#fr">des <hi rendition="#g">HERRN</hi> tempel</hi><lb/>
bey &#x017F;ich hatten/ &#x017F;ie du&#x0364;rfften &#x017F;ich numehr keiner mu&#x0364;h&#x017F;elig-<lb/>
keit weiter nicht befu&#x0364;rchten/ darumb wenn jhnen der Pro-<lb/>
phet im nahmen des <hi rendition="#k">Herrn</hi> anzeigte/ wie &#x017F;ie der ge-<lb/>
rechte Gott wegen jhrer &#x017F;u&#x0364;nde durch feindt&#x017F;elige verwu&#x0364;-<lb/>
&#x017F;tung des Landes wolte heim&#x017F;uchen/ &#x017F;chrien &#x017F;ie ohne vn-<lb/>
terlaß/ <hi rendition="#fr">hie i&#x017F;t des HERRN Tempel/ hie i&#x017F;t des</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Ierem.</hi> 7. 4</note><lb/><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">HERREN</hi> Tempel/ hie i&#x017F;t des HERRN</hi><note place="right"><hi rendition="#aq">Ierem.</hi> 5. 12</note><lb/><hi rendition="#fr">Tempel. So vbel wirds vnns nicht gehen/<lb/>
Schwerd vnd hunger werden wir nicht &#x017F;ehen.</hi><lb/>
Oder wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E&#x017F;aiæ</hi></hi> zuho&#x0364;rer &#x017F;ich verlauten lie&#x017F;&#x017F;en. <hi rendition="#fr">Wir ha-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">C ij</hi></fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">ben</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[19]/0019] friedſames vnnd ruhiges gewiſſen/ das mit Gott durch Chriſtum wol daran iſt/ welcher iſt der rechte friede- fuͤrſt/ vnnd hat ſolchen frieden gemacht durch ſich ſelbſt/ nemblich/ durch das blut an ſeinẽ Creutz/ damit alles durch jhn verſoͤhnet wuͤrde zu jhm ſelbſt/ in welchem ſie auch einen freudigen zutrit ha- ben zur gnade des Vaters. Aber dabey muͤſſen ſie nicht muͤſſig ſitzen/ denn das wolle jhm ja bey leibe nie- mand nach fleiſchlichem ſinne einbilden/ alß wenn der rechtſchaffenen Chriſtenſtandt ſo ein muͤſſiger ſtandt wehre/ da ſich einer wol moͤchte auf die faule baͤhrenhaut ſtrecken/ ſeines leibes mit niedtlichem eſſen/ koͤſtlichem trincken/ praͤchtigen Kleidern/ vnnd anderen fleiſchlichen wolluͤſten/ nach aller luſt ſeines hertzens/ wol pflegen/ in ſteter ſicherheit vnd ruhe bleiben/ vnd nimmer keinen an- ſtos noch wiederwertigkeit leiden duͤrffte. Wie des Pro- pheten ſpoͤttiſche zuhoͤrer thaten/ die da meineten/ ſie het- ten genung daran/ daß ſie des HERRN tempel bey ſich hatten/ ſie duͤrfften ſich numehr keiner muͤhſelig- keit weiter nicht befuͤrchten/ darumb wenn jhnen der Pro- phet im nahmen des Herrn anzeigte/ wie ſie der ge- rechte Gott wegen jhrer ſuͤnde durch feindtſelige verwuͤ- ſtung des Landes wolte heimſuchen/ ſchrien ſie ohne vn- terlaß/ hie iſt des HERRN Tempel/ hie iſt des HERREN Tempel/ hie iſt des HERRN Tempel. So vbel wirds vnns nicht gehen/ Schwerd vnd hunger werden wir nicht ſehen. Oder wie Eſaiæ zuhoͤrer ſich verlauten lieſſen. Wir ha- ben Eſa. 9. 6. Coloſs. 1. 20. Epheſ. 3. 12 Ierem. 7. 4 Ierem. 5. 12 C ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/523954
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/523954/19
Zitationshilfe: Neomenius, Johann: Kriegs: vnd Helden mutt. wie vnd woher der zu nehmen. Brieg, 1620, S. [19]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523954/19>, abgerufen am 22.11.2024.