Nerger, Jacob: Justa Funebria Polsnitziana. Breslau, 1632.

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Die Ander Predigt.

dung abgefodert hat? das sey ferne. Die 40 Jahr
seyn viel Jsraelitische Söhnlein vnbeschnitten blie-
ben/ GOtt aber hat in dem nothfall dispensiret,
vnd gedult mit jhnen getragen/ Jos: 5. Konig Da-Iosu: 5.
vids Söhnlein starb am siebenden Tage/ vnnd also/
wie die Theologi meinen/ vor der Beschneidung/
2. Sam. 12. Vnd nichts destoweniger sagt der König-2. Sam. 12.
liche Prophet: Jch werde wol zu jhm kommen. Hette
er dafür gehalten/ dz es wegen mangel der Beschnei-
dung/ ewig solte verdambt seyn/ er würde jhm an sol-
chen Ort nicht begeret haben. Zu dem bindet auch solche
Kinderlein die Regul Christi nicht/ da er saget:
Wer nicht aus Wasser vnd H. Geist von newem ge-
bohren wird/ der kan nicht in das Reich Gottes kom-Iohan. 3.
men/ Johann. 3. Weil solche Kinderlein entweder
nicht lebendig gebohren werden/ oder mitten in der
Geburt vmbkommen/ so werden sie mit der Regul
von der Widergeburt nicht gebunden/ noch viel we-
niger mit drawungen der Verdamnüß/ vnnd aus-
schliessung deß Reiches Gottes gemeinet. Wie cau-
te & vigilanter gar vorsichtiglich/ vnnd gewarsam
redet der Herr Christus in den Worten der Ein-
setzung der H. Tauffe/ darauß trost zunehmen/ da
er saget Marci. 16. Wer da gläubet/ vnd getaufftMarc. 16.
wird/ der wird seelig/ wer aber nicht gläubet der

wird

N ij

Die Ander Predigt.

dung abgefodeꝛt hat? das ſey ferne. Die 40 Jahr
ſeyn viel Jſraelitiſche Soͤhnlein vnbeſchnitten blie-
ben/ GOtt aber hat in dem nothfall diſpenſiret,
vnd gedult mit jhnen getragen/ Joſ: 5. Konig Da-Ioſu: 5.
vids Soͤhnlein ſtarb am ſiebenden Tage/ vnnd alſo/
wie die Theologi meinen/ vor der Beſchneidung/
2. Sam. 12. Vnd nichts deſtoweniger ſagt der Koͤnig-2. Sam. 12.
liche Prophet: Jch werde wol zu jhm kom̃en. Hette
er dafuͤr gehaltẽ/ dz es wegen mangel der Beſchnei-
dung/ ewig ſolte verdambt ſeyn/ er wuͤrde jhm an ſol-
chẽ Ort nicht begeret habẽ. Zu dem bindet auch ſolche
Kinderlein die Regul Chriſti nicht/ da er ſaget:
Wer nicht aus Waſſer vnd H. Geiſt von newem ge-
bohren wird/ der kan nicht in das Reich Gottes kom-Iohan. 3.
men/ Johann. 3. Weil ſolche Kinderlein entweder
nicht lebendig gebohren werden/ oder mitten in der
Geburt vmbkommen/ ſo werden ſie mit der Regul
von der Widergeburt nicht gebunden/ noch viel we-
niger mit drawungen der Verdamnuͤß/ vnnd aus-
ſchlieſſung deß Reiches Gottes gemeinet. Wie cau-
tè & vigilanter gar vorſichtiglich/ vnnd gewarſam
redet der Herr Chriſtus in den Worten der Ein-
ſetzung der H. Tauffe/ darauß troſt zunehmen/ da
er ſaget Marci. 16. Wer da glaͤubet/ vnd getaufftMarc. 16.
wird/ der wird ſeelig/ wer aber nicht glaͤubet der

wird

N ij

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[97/0099] Die Ander Predigt. dung abgefodeꝛt hat? das ſey ferne. Die 40 Jahr ſeyn viel Jſraelitiſche Soͤhnlein vnbeſchnitten blie- ben/ GOtt aber hat in dem nothfall diſpenſiret, vnd gedult mit jhnen getragen/ Joſ: 5. Konig Da- vids Soͤhnlein ſtarb am ſiebenden Tage/ vnnd alſo/ wie die Theologi meinen/ vor der Beſchneidung/ 2. Sam. 12. Vnd nichts deſtoweniger ſagt der Koͤnig- liche Prophet: Jch werde wol zu jhm kom̃en. Hette er dafuͤr gehaltẽ/ dz es wegen mangel der Beſchnei- dung/ ewig ſolte verdambt ſeyn/ er wuͤrde jhm an ſol- chẽ Ort nicht begeret habẽ. Zu dem bindet auch ſolche Kinderlein die Regul Chriſti nicht/ da er ſaget: Wer nicht aus Waſſer vnd H. Geiſt von newem ge- bohren wird/ der kan nicht in das Reich Gottes kom- men/ Johann. 3. Weil ſolche Kinderlein entweder nicht lebendig gebohren werden/ oder mitten in der Geburt vmbkommen/ ſo werden ſie mit der Regul von der Widergeburt nicht gebunden/ noch viel we- niger mit drawungen der Verdamnuͤß/ vnnd aus- ſchlieſſung deß Reiches Gottes gemeinet. Wie cau- tè & vigilanter gar vorſichtiglich/ vnnd gewarſam redet der Herr Chriſtus in den Worten der Ein- ſetzung der H. Tauffe/ darauß troſt zunehmen/ da er ſaget Marci. 16. Wer da glaͤubet/ vnd getaufft wird/ der wird ſeelig/ wer aber nicht glaͤubet der wird Ioſu: 5. 2. Sam. 12. Iohan. 3. Marc. 16. N ij

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Zitationshilfe:	Nerger, Jacob: Justa Funebria Polsnitziana. Breslau, 1632, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523764/99>, abgerufen am 08.05.2024.

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