Cramer, Daniel: Leich- und ValetPredigt. Stettin, 1611.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

satz vnd vermügen setzen vnd gründen sollen/ sondern schlech-
ter ding auff den willen Gottes/ vnnd drauff mit Mund vnd
Hertzen jmmer sagen/ So der Herr wil/ vnd wir leben/
wollen wir diß oder das thun. Denn es machts die täg-
liche erfahrung allzu wahr/ das es noch für Abends anders
werden kan/ als es am Morgen gewesen ist. Vermittels nun
solcher Christlichen bescheidenheit/ war auch der Ehrwirdi-
ger/ Achbar/ vnd Hochgelarter Herr Christophorus Bute-
lius, Theologiae Doctor, vnnd Pastor bey vns zu S. Nico-
laus/ jmmer willens/ So der HERR wolte/ vnnd er leben
würde/ von hinnen ab seine Reise gen Lübeck zu nehmen.
Denn/ nach dem E. E. A. vnnd G. des nun mehr sehligen
Mannes/ vielfältige Geschickligkeit/ Lehr vnnd Gaben ver-
nommen/ haben dieselbe mit reiffem Rhat vnnd gutem Be-
dacht/ jhm anfänglich die ordentliche Vocation zur Super-
intendentz/ schrifftlich auffgetragen/ vnnd ferner gebeten/
das er mit ehester gelegenheit sich zu E. E. A. vnnd G. hin-
über machen/ vnnd zu ferner vnterredung ankommen möch-
te. Welches der sehliger Mann zu thun/ zeitig im willen
gehabt/ wenn er nicht durch seine beschwerliche vnnd kund-
bahre Kranckheit/ von einem Tage zum andern/ auffgehal-
ten were. Das auch E. E. A. vnd G. sampt derselben gan-
tzen heiligen Ministerio, wie auch zu sampt der löblichen
Bürgerschafft vnnd gantzen Gemein/ von der zeit an mit
grossem verlangen/ seiner Ankunfft erwartet/ Jst dahero
wissend/ das dieselbe öffentlich auff allen Cantzlen/ vmb Re-
stitution Leiblicher gesundheit/ zu dem lieben GOTT/
fleissig haben gebeten/ vnd beten lassen. Dahero denn der

sehli-

ſatz vnd vermuͤgen ſetzen vñ gruͤnden ſollen/ ſondern ſchlech-
ter ding auff den willen Gottes/ vnnd drauff mit Mund vnd
Hertzen jmmer ſagen/ So der Herr wil/ vnd wir leben/
wollen wir diß oder das thun. Denn es machts die taͤg-
liche erfahrung allzu wahr/ das es noch fuͤr Abends anders
werden kan/ als es am Morgen geweſen iſt. Vermittels nun
ſolcher Chriſtlichen beſcheidenheit/ war auch der Ehrwirdi-
ger/ Achbar/ vnd Hochgelarter Herr Chriſtophorus Bute-
lius, Theologiæ Doctor, vnnd Paſtor bey vns zu S. Nico-
laus/ jmmer willens/ So der HERR wolte/ vnnd er leben
wuͤrde/ von hinnen ab ſeine Reiſe gen Luͤbeck zu nehmen.
Denn/ nach dem E. E. A. vnnd G. des nun mehr ſehligen
Mannes/ vielfaͤltige Geſchickligkeit/ Lehr vnnd Gaben ver-
nommen/ haben dieſelbe mit reiffem Rhat vnnd gutem Be-
dacht/ jhm anfaͤnglich die ordentliche Vocation zur Super-
intendentz/ ſchrifftlich auffgetragen/ vnnd ferner gebeten/
das er mit eheſter gelegenheit ſich zu E. E. A. vnnd G. hin-
uͤber machen/ vnnd zu ferner vnterredung ankommen moͤch-
te. Welches der ſehliger Mann zu thun/ zeitig im willen
gehabt/ wenn er nicht durch ſeine beſchwerliche vnnd kund-
bahre Kranckheit/ von einem Tage zum andern/ auffgehal-
ten were. Das auch E. E. A. vnd G. ſampt derſelben gan-
tzen heiligen Miniſterio, wie auch zu ſampt der loͤblichen
Buͤrgerſchafft vnnd gantzen Gemein/ von der zeit an mit
groſſem verlangen/ ſeiner Ankunfft erwartet/ Jſt dahero
wiſſend/ das dieſelbe oͤffentlich auff allen Cantzlen/ vmb Re-
ſtitution Leiblicher geſundheit/ zu dem lieben GOTT/
fleiſſig haben gebeten/ vnd beten laſſen. Dahero denn der

ſehli-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="preface" n="1">
        <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/>
&#x017F;atz vnd vermu&#x0364;gen &#x017F;etzen vn&#x0303; gru&#x0364;nden &#x017F;ollen/ &#x017F;ondern &#x017F;chlech-<lb/>
ter ding auff den willen Gottes/ vnnd drauff mit Mund vnd<lb/>
Hertzen jmmer &#x017F;agen/ <hi rendition="#fr">So der Herr wil/ vnd wir leben/<lb/>
wollen wir diß oder das thun.</hi> Denn es machts die ta&#x0364;g-<lb/>
liche erfahrung allzu wahr/ das es noch fu&#x0364;r Abends anders<lb/>
werden kan/ als es am Morgen gewe&#x017F;en i&#x017F;t. Vermittels nun<lb/>
&#x017F;olcher Chri&#x017F;tlichen be&#x017F;cheidenheit/ war auch der Ehrwirdi-<lb/>
ger/ Achbar/ vnd Hochgelarter Herr <hi rendition="#aq">Chri&#x017F;tophorus Bute-<lb/>
lius, Theologiæ Doctor,</hi> vnnd Pa&#x017F;tor bey vns zu S. Nico-<lb/>
laus/ jmmer willens/ So der <hi rendition="#g">HERR</hi> wolte/ vnnd er leben<lb/>
wu&#x0364;rde/ von hinnen ab &#x017F;eine Rei&#x017F;e gen Lu&#x0364;beck zu nehmen.<lb/>
Denn/ nach dem E. E. A. vnnd G. des nun mehr &#x017F;ehligen<lb/>
Mannes/ vielfa&#x0364;ltige Ge&#x017F;chickligkeit/ Lehr vnnd Gaben ver-<lb/>
nommen/ haben die&#x017F;elbe mit reiffem Rhat vnnd gutem Be-<lb/>
dacht/ jhm anfa&#x0364;nglich die ordentliche <hi rendition="#aq">Vocation</hi> zur Super-<lb/>
intendentz/ &#x017F;chrifftlich auffgetragen/ vnnd ferner gebeten/<lb/>
das er mit ehe&#x017F;ter gelegenheit &#x017F;ich zu E. E. A. vnnd G. hin-<lb/>
u&#x0364;ber machen/ vnnd zu ferner vnterredung ankommen mo&#x0364;ch-<lb/>
te. Welches der &#x017F;ehliger Mann zu thun/ zeitig im willen<lb/>
gehabt/ wenn er nicht durch &#x017F;eine be&#x017F;chwerliche vnnd kund-<lb/>
bahre Kranckheit/ von einem Tage zum andern/ auffgehal-<lb/>
ten were. Das auch E. E. A. vnd G. &#x017F;ampt der&#x017F;elben gan-<lb/>
tzen heiligen <hi rendition="#aq">Mini&#x017F;terio,</hi> wie auch zu &#x017F;ampt der lo&#x0364;blichen<lb/>
Bu&#x0364;rger&#x017F;chafft vnnd gantzen Gemein/ von der zeit an mit<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;em verlangen/ &#x017F;einer Ankunfft erwartet/ J&#x017F;t dahero<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;end/ das die&#x017F;elbe o&#x0364;ffentlich auff allen Cantzlen/ vmb <hi rendition="#aq">Re-<lb/>
&#x017F;titution</hi> Leiblicher ge&#x017F;undheit/ zu dem lieben GOTT/<lb/>
flei&#x017F;&#x017F;ig haben gebeten/ vnd beten la&#x017F;&#x017F;en. Dahero denn der<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">&#x017F;ehli-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[[4]/0004] ſatz vnd vermuͤgen ſetzen vñ gruͤnden ſollen/ ſondern ſchlech- ter ding auff den willen Gottes/ vnnd drauff mit Mund vnd Hertzen jmmer ſagen/ So der Herr wil/ vnd wir leben/ wollen wir diß oder das thun. Denn es machts die taͤg- liche erfahrung allzu wahr/ das es noch fuͤr Abends anders werden kan/ als es am Morgen geweſen iſt. Vermittels nun ſolcher Chriſtlichen beſcheidenheit/ war auch der Ehrwirdi- ger/ Achbar/ vnd Hochgelarter Herr Chriſtophorus Bute- lius, Theologiæ Doctor, vnnd Paſtor bey vns zu S. Nico- laus/ jmmer willens/ So der HERR wolte/ vnnd er leben wuͤrde/ von hinnen ab ſeine Reiſe gen Luͤbeck zu nehmen. Denn/ nach dem E. E. A. vnnd G. des nun mehr ſehligen Mannes/ vielfaͤltige Geſchickligkeit/ Lehr vnnd Gaben ver- nommen/ haben dieſelbe mit reiffem Rhat vnnd gutem Be- dacht/ jhm anfaͤnglich die ordentliche Vocation zur Super- intendentz/ ſchrifftlich auffgetragen/ vnnd ferner gebeten/ das er mit eheſter gelegenheit ſich zu E. E. A. vnnd G. hin- uͤber machen/ vnnd zu ferner vnterredung ankommen moͤch- te. Welches der ſehliger Mann zu thun/ zeitig im willen gehabt/ wenn er nicht durch ſeine beſchwerliche vnnd kund- bahre Kranckheit/ von einem Tage zum andern/ auffgehal- ten were. Das auch E. E. A. vnd G. ſampt derſelben gan- tzen heiligen Miniſterio, wie auch zu ſampt der loͤblichen Buͤrgerſchafft vnnd gantzen Gemein/ von der zeit an mit groſſem verlangen/ ſeiner Ankunfft erwartet/ Jſt dahero wiſſend/ das dieſelbe oͤffentlich auff allen Cantzlen/ vmb Re- ſtitution Leiblicher geſundheit/ zu dem lieben GOTT/ fleiſſig haben gebeten/ vnd beten laſſen. Dahero denn der ſehli-

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/523696
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/523696/4
Zitationshilfe:	Cramer, Daniel: Leich- und ValetPredigt. Stettin, 1611, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523696/4>, abgerufen am 18.12.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.