Hammer, Martin: Monumentum Crucis & Salutis. Leipzig, 1615.den Spruch Esa. 54. v. 7. 8. me glenbige Hertzen seyn/ die werden darübernicht also balde weich vnd kleinmütig/ viel we- niger verzagen sie gar/ denn sie wissen erstlich/1. daß diß Gottes des Herrn Brauch sey/ vnd daß er mit seinen Lieben also pflege aus erhebli- chen Vrsachen zu schertzen/ wie er hier bey dem Propheten sagt/ so haben sie auch für sich die2. Weil es kein Heili- ger geübri- get gewe- sen. Exempel aller Heiligen/ mit denen er auch offt biß auffs Verlassen vnter lauter Zornblitzen ge- schertzet. Abraham/ Jsaac vnd Jacob sind GOtt gar liebe Hertzen gewesen/ also daß erAbraham. sich auch von jhnen genennet/ vnd ein GOtt Abraham/ Jsaac vnd Jacob heissen wollen/ noch dennoch versucht er den ersten mit Thew- rung/ Vnfruchtbarkeit/ Verfolgung/ Auffopf- ferung seines Sohns vnd dergleichen. JsaacJsaac. muß nebenst andern schweren Anfechtungen gantzer 43. Jahr blind sitzen/ vnd bleibt doch dabey GOtt dem Herrn ein lieber Mann. Mit Jacob ringt er so hefftig: als wolte er jhnJacob. erwürgen/ die gantze Nacht vber biß an die Morgenröthe/ verrenckt jhm auch eine Hüffte drüber/ Gen 32. dadurch im Vorbilde anzuzei-Gen. 32. v. 24. gen/ wie er mit allen seinen Bekennern kempffen wolle/ also daß jhnen nicht allein das Augen- wasser drüber fliessen/ sondern auch wol das Hertz drüber krachen vnd die Seel drüber auß- gehen solle. War nicht Moises vnserm Herrn GottMoises Hause C
den Spruch Eſa. 54. v. 7. 8. me glenbige Hertzen ſeyn/ die werden daruͤbernicht alſo balde weich vnd kleinmuͤtig/ viel we- niger verzagen ſie gar/ denn ſie wiſſen erſtlich/1. daß diß Gottes des Herrn Brauch ſey/ vnd daß er mit ſeinen Lieben alſo pflege aus erhebli- chen Vrſachen zu ſchertzen/ wie er hier bey dem Propheten ſagt/ ſo haben ſie auch fuͤr ſich die2. Weil es kein Heili- ger geuͤbri- get gewe- ſen. Exempel aller Heiligen/ mit denen er auch offt biß auffs Verlaſſen vnter lauter Zornblitzen ge- ſchertzet. Abraham/ Jſaac vnd Jacob ſind GOtt gar liebe Hertzen geweſen/ alſo daß erAbraham. ſich auch von jhnen genennet/ vnd ein GOtt Abraham/ Jſaac vnd Jacob heiſſen wollen/ noch dennoch verſucht er den erſten mit Thew- rung/ Vnfruchtbarkeit/ Verfolgung/ Auffopf- ferung ſeines Sohns vnd dergleichen. JſaacJſaac. muß nebenſt andern ſchweren Anfechtungen gantzer 43. Jahr blind ſitzen/ vnd bleibt doch dabey GOtt dem Herrn ein lieber Mann. Mit Jacob ringt er ſo hefftig: als wolte er jhnJacob. erwuͤrgen/ die gantze Nacht vber biß an die Morgenroͤthe/ verrenckt jhm auch eine Huͤffte druͤber/ Gen 32. dadurch im Vorbilde anzuzei-Gen. 32. v. 24. gen/ wie er mit allen ſeinen Bekennern kempffen wolle/ alſo daß jhnen nicht allein das Augen- waſſer druͤber flieſſen/ ſondern auch wol das Hertz druͤber krachen vnd die Seel druͤber auß- gehen ſolle. War nicht Moiſes vnſerm Herrn GottMoiſes Hauſe C
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0017" n="17"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">den Spruch Eſa. 54. v. 7. 8.</hi></fw><lb/> me glenbige Hertzen ſeyn/ die werden daruͤber<lb/> nicht alſo balde weich vnd kleinmuͤtig/ viel we-<lb/> niger verzagen ſie gar/ denn ſie wiſſen erſtlich/<note place="right">1.</note><lb/> daß diß Gottes des <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herrn</hi></hi> Brauch ſey/ vnd<lb/> daß er mit ſeinen Lieben alſo pflege aus erhebli-<lb/> chen Vrſachen zu ſchertzen/ wie er hier bey dem<lb/> Propheten ſagt/ ſo haben ſie auch fuͤr ſich die<note place="right">2.<lb/> Weil es<lb/> kein Heili-<lb/> ger geuͤbri-<lb/> get gewe-<lb/> ſen.</note><lb/> Exempel aller Heiligen/ mit denen er auch offt<lb/> biß auffs Verlaſſen vnter lauter Zornblitzen ge-<lb/> ſchertzet. Abraham/ Jſaac vnd Jacob ſind<lb/> GOtt gar liebe Hertzen geweſen/ alſo daß er<note place="right">Abraham.</note><lb/> ſich auch von jhnen genennet/ vnd ein GOtt<lb/> Abraham/ Jſaac vnd Jacob heiſſen wollen/<lb/> noch dennoch verſucht er den erſten mit Thew-<lb/> rung/ Vnfruchtbarkeit/ Verfolgung/ Auffopf-<lb/> ferung ſeines Sohns vnd dergleichen. Jſaac<note place="right">Jſaac.</note><lb/> muß nebenſt andern ſchweren Anfechtungen<lb/> gantzer 43. Jahr blind ſitzen/ vnd bleibt doch<lb/> dabey GOtt dem <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herrn</hi></hi> ein lieber Mann.<lb/> Mit Jacob ringt er ſo hefftig<hi rendition="#i">:</hi> als wolte er jhn<note place="right">Jacob.</note><lb/> erwuͤrgen/ die gantze Nacht vber biß an die<lb/> Morgenroͤthe/ verrenckt jhm auch eine Huͤffte<lb/> druͤber/ Gen 32. dadurch im Vorbilde anzuzei-<note place="right">Gen. 32.<lb/> v. 24.</note><lb/> gen/ wie er mit allen ſeinen Bekennern kempffen<lb/> wolle/ alſo daß jhnen nicht allein das Augen-<lb/> waſſer druͤber flieſſen/ ſondern auch wol das<lb/> Hertz druͤber krachen vnd die Seel druͤber auß-<lb/> gehen ſolle.</p><lb/> <p>War nicht Moiſes vnſerm <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herrn</hi></hi> Gott<note place="right">Moiſes</note><lb/> ein recht lieber Mann/ dem er in ſeinem gantzen<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C</fw><fw place="bottom" type="catch">Hauſe</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [17/0017]
den Spruch Eſa. 54. v. 7. 8.
me glenbige Hertzen ſeyn/ die werden daruͤber
nicht alſo balde weich vnd kleinmuͤtig/ viel we-
niger verzagen ſie gar/ denn ſie wiſſen erſtlich/
daß diß Gottes des Herrn Brauch ſey/ vnd
daß er mit ſeinen Lieben alſo pflege aus erhebli-
chen Vrſachen zu ſchertzen/ wie er hier bey dem
Propheten ſagt/ ſo haben ſie auch fuͤr ſich die
Exempel aller Heiligen/ mit denen er auch offt
biß auffs Verlaſſen vnter lauter Zornblitzen ge-
ſchertzet. Abraham/ Jſaac vnd Jacob ſind
GOtt gar liebe Hertzen geweſen/ alſo daß er
ſich auch von jhnen genennet/ vnd ein GOtt
Abraham/ Jſaac vnd Jacob heiſſen wollen/
noch dennoch verſucht er den erſten mit Thew-
rung/ Vnfruchtbarkeit/ Verfolgung/ Auffopf-
ferung ſeines Sohns vnd dergleichen. Jſaac
muß nebenſt andern ſchweren Anfechtungen
gantzer 43. Jahr blind ſitzen/ vnd bleibt doch
dabey GOtt dem Herrn ein lieber Mann.
Mit Jacob ringt er ſo hefftig: als wolte er jhn
erwuͤrgen/ die gantze Nacht vber biß an die
Morgenroͤthe/ verrenckt jhm auch eine Huͤffte
druͤber/ Gen 32. dadurch im Vorbilde anzuzei-
gen/ wie er mit allen ſeinen Bekennern kempffen
wolle/ alſo daß jhnen nicht allein das Augen-
waſſer druͤber flieſſen/ ſondern auch wol das
Hertz druͤber krachen vnd die Seel druͤber auß-
gehen ſolle.
1.
2.
Weil es
kein Heili-
ger geuͤbri-
get gewe-
ſen.
Abraham.
Jſaac.
Jacob.
Gen. 32.
v. 24.
War nicht Moiſes vnſerm Herrn Gott
ein recht lieber Mann/ dem er in ſeinem gantzen
Hauſe
Moiſes
C
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |