Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Anther, Nicolaus; Heermann, Georg: Zwo Christliche LeichPredigten. Brieg, 1606.

Bild:
<< vorherige Seite

Die II. LeichPredig.
2. Pet. 1.
.
21.
den Königlichen Propheten David/ sondern auch den
H. Geist selbst/ wie Petrus zeuget/ 2. Ep. 1. . 21. Es ist
2 Tim. 3.
.
16.
noch keine Weissagung auß Menschlichem willen her-
für bracht/ sondern die H. Menschen Gottes haben ge-
redt/ getrieben vom H. Geist. Vnnd er selber König
David spricht: 2. Sam. 23. . 2. Der Geist des HErrn
hat durch mich geredt/ vnnd seine Rede ist durch meine
Zunge geschehen.

Dieser vorlesener 31 Psalm aber ist etwas lang/ denn
David bittet darinnen für sich/ vnd für die gantze Christ-
liche Kirche/ das Gott der HErr nach seiner Allmäch-
tigen krafft/ vnd grossen Barmhertzigkeit/ in allen nöten
wolle hülffe thun. Vnd setzet dessen zwo vrsachen.

Die Erste ist/ das solches seinem Nahmen/ zu grosser
Ehre vnd Lob gereichen würde.

Die Ander/ das sonsten kein Helffer vnd Erretter sey/
auff den er hoffen/ vnd von dem er hülffe gewarten vnd
erlangen möchte. Vnd das sind aber die rechten Argu
menten/
die man in vnd vnter dem Gebet brauchen sol/
vnd ist vnmüglich das wo man Gott also hoch erjnnert/
er nicht hören vnd helffen solte.

Wir wollen aber nach erforderung vnnd gelegenheit
der zeit/ alleine das schöne Sprüchlein vnd Gebet/ so im
6. Verslein des verlesenen Texts gesetzt wird/ für vns
nehmen vnd erklären/ da David saget: In manus tuas
Psal. 31.
.
6.
Domine commendo Spiritum meum, redemisti-
me Deus Veritatis.
Damit haben nicht allein viel
Polycar
pus.
Luther.
Heyliger vnnd Gottseliger Leute jhr Leben auff Erden
beschlossen/ Als der Alte Lehrer Polycarpus, der Man
Gottes D. Luther/ vnnd andere mehr zu vnsern zeiten/

wie

Die II. LeichPredig.
2. Pet. 1.
ꝟ.
21.
den Koͤniglichen Propheten David/ ſondern auch den
H. Geiſt ſelbſt/ wie Petrus zeuget/ 2. Ep. 1. ꝟ. 21. Es iſt
2 Tim. 3.
ꝟ.
16.
noch keine Weiſſagung auß Menſchlichem willen her-
fuͤr bracht/ ſondern die H. Menſchen Gottes haben ge-
redt/ getrieben vom H. Geiſt. Vnnd er ſelber Koͤnig
David ſpricht: 2. Sam. 23. ꝟ. 2. Der Geiſt des HErrn
hat durch mich geredt/ vnnd ſeine Rede iſt durch meine
Zunge geſchehen.

Dieſer vorleſener 31 Pſalm aber iſt etwas lang/ denn
David bittet darinnen fuͤr ſich/ vnd fuͤr die gantze Chꝛiſt-
liche Kirche/ das Gott der HErr nach ſeiner Allmaͤch-
tigen krafft/ vnd groſſen Barmhertzigkeit/ in allen noͤten
wolle huͤlffe thun. Vnd ſetzet deſſen zwo vrſachen.

Die Erſte iſt/ das ſolches ſeinem Nahmen/ zu groſſer
Ehre vnd Lob gereichen wuͤrde.

Die Ander/ das ſonſten kein Helffer vnd Erꝛetter ſey/
auff den er hoffen/ vnd von dem er huͤlffe gewarten vnd
erlangen moͤchte. Vnd das ſind aber die rechten Argu
menten/
die man in vnd vnter dem Gebet brauchen ſol/
vnd iſt vnmuͤglich das wo man Gott alſo hoch erjnnert/
er nicht hoͤren vnd helffen ſolte.

Wir wollen aber nach erforderung vnnd gelegenheit
der zeit/ alleine das ſchoͤne Spruͤchlein vnd Gebet/ ſo im
6. Verslein des verleſenen Texts geſetzt wird/ fuͤr vns
nehmen vnd erklaͤren/ da David ſaget: In manus tuas
Pſal. 31.
ꝟ.
6.
Domine commendo Spiritum meum, redemiſti-
me Deus Veritatis.
Damit haben nicht allein viel
Polycar
pus.
Luther.
Heyliger vnnd Gottſeliger Leute jhr Leben auff Erden
beſchloſſen/ Als der Alte Lehrer Polycarpus, der Man
Gottes D. Luther/ vnnd andere mehr zu vnſern zeiten/

wie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsExordium" n="2">
          <p><pb facs="#f0032" n="[32]"/><fw place="top" type="header">Die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">II.</hi></hi> LeichPredig.</fw><lb/><note place="left">2. <hi rendition="#aq">Pet. 1.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 21.</note>den Ko&#x0364;niglichen Propheten David/ &#x017F;ondern auch den<lb/>
H. Gei&#x017F;t &#x017F;elb&#x017F;t/ wie Petrus zeuget/ 2. <hi rendition="#aq">Ep. 1. &#xA75F;.</hi> 21. Es i&#x017F;t<lb/><note place="left">2 <hi rendition="#aq">Tim. 3.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 16.</note>noch keine Wei&#x017F;&#x017F;agung auß Men&#x017F;chlichem willen her-<lb/>
fu&#x0364;r bracht/ &#x017F;ondern die H. Men&#x017F;chen Gottes haben ge-<lb/>
redt/ getrieben vom H. Gei&#x017F;t. Vnnd er &#x017F;elber Ko&#x0364;nig<lb/>
David &#x017F;pricht: 2. <hi rendition="#aq">Sam. 23. &#xA75F;.</hi> 2. Der Gei&#x017F;t des HErrn<lb/>
hat durch mich geredt/ vnnd &#x017F;eine Rede i&#x017F;t durch meine<lb/>
Zunge ge&#x017F;chehen.</p><lb/>
          <p>Die&#x017F;er vorle&#x017F;ener 31 P&#x017F;alm aber i&#x017F;t etwas lang/ denn<lb/>
David bittet darinnen fu&#x0364;r &#x017F;ich/ vnd fu&#x0364;r die gantze Ch&#xA75B;i&#x017F;t-<lb/>
liche Kirche/ das Gott der HErr nach &#x017F;einer Allma&#x0364;ch-<lb/>
tigen krafft/ vnd gro&#x017F;&#x017F;en Barmhertzigkeit/ in allen no&#x0364;ten<lb/>
wolle hu&#x0364;lffe thun. Vnd &#x017F;etzet de&#x017F;&#x017F;en zwo vr&#x017F;achen.</p><lb/>
          <p>Die Er&#x017F;te i&#x017F;t/ das &#x017F;olches &#x017F;einem Nahmen/ zu gro&#x017F;&#x017F;er<lb/>
Ehre vnd Lob gereichen wu&#x0364;rde.</p><lb/>
          <p>Die Ander/ das &#x017F;on&#x017F;ten kein Helffer vnd Er&#xA75B;etter &#x017F;ey/<lb/>
auff den er hoffen/ vnd von dem er hu&#x0364;lffe gewarten vnd<lb/>
erlangen mo&#x0364;chte. Vnd das &#x017F;ind aber die rechten <hi rendition="#aq">Argu<lb/>
menten/</hi> die man in vnd vnter dem Gebet brauchen &#x017F;ol/<lb/>
vnd i&#x017F;t vnmu&#x0364;glich das wo man Gott al&#x017F;o hoch erjnnert/<lb/>
er nicht ho&#x0364;ren vnd helffen &#x017F;olte.</p><lb/>
          <p>Wir wollen aber nach erforderung vnnd gelegenheit<lb/>
der zeit/ alleine das &#x017F;cho&#x0364;ne Spru&#x0364;chlein vnd Gebet/ &#x017F;o im<lb/>
6. Verslein des verle&#x017F;enen Texts ge&#x017F;etzt wird/ fu&#x0364;r vns<lb/>
nehmen vnd erkla&#x0364;ren/ da David &#x017F;aget: <hi rendition="#aq">In manus tuas</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">P&#x017F;al. 31.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 6.</note><hi rendition="#aq">Domine commendo Spiritum meum, redemi&#x017F;ti-<lb/>
me <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Deus</hi></hi> Veritatis.</hi> Damit haben nicht allein viel<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Polycar<lb/>
pus.<lb/>
Luther.</hi></note>Heyliger vnnd Gott&#x017F;eliger Leute jhr Leben auff Erden<lb/>
be&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en/ Als der Alte Lehrer <hi rendition="#aq">Polycarpus,</hi> der Man<lb/>
Gottes D. Luther/ vnnd andere mehr zu vn&#x017F;ern zeiten/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wie</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[32]/0032] Die II. LeichPredig. den Koͤniglichen Propheten David/ ſondern auch den H. Geiſt ſelbſt/ wie Petrus zeuget/ 2. Ep. 1. ꝟ. 21. Es iſt noch keine Weiſſagung auß Menſchlichem willen her- fuͤr bracht/ ſondern die H. Menſchen Gottes haben ge- redt/ getrieben vom H. Geiſt. Vnnd er ſelber Koͤnig David ſpricht: 2. Sam. 23. ꝟ. 2. Der Geiſt des HErrn hat durch mich geredt/ vnnd ſeine Rede iſt durch meine Zunge geſchehen. 2. Pet. 1. ꝟ. 21. 2 Tim. 3. ꝟ. 16. Dieſer vorleſener 31 Pſalm aber iſt etwas lang/ denn David bittet darinnen fuͤr ſich/ vnd fuͤr die gantze Chꝛiſt- liche Kirche/ das Gott der HErr nach ſeiner Allmaͤch- tigen krafft/ vnd groſſen Barmhertzigkeit/ in allen noͤten wolle huͤlffe thun. Vnd ſetzet deſſen zwo vrſachen. Die Erſte iſt/ das ſolches ſeinem Nahmen/ zu groſſer Ehre vnd Lob gereichen wuͤrde. Die Ander/ das ſonſten kein Helffer vnd Erꝛetter ſey/ auff den er hoffen/ vnd von dem er huͤlffe gewarten vnd erlangen moͤchte. Vnd das ſind aber die rechten Argu menten/ die man in vnd vnter dem Gebet brauchen ſol/ vnd iſt vnmuͤglich das wo man Gott alſo hoch erjnnert/ er nicht hoͤren vnd helffen ſolte. Wir wollen aber nach erforderung vnnd gelegenheit der zeit/ alleine das ſchoͤne Spruͤchlein vnd Gebet/ ſo im 6. Verslein des verleſenen Texts geſetzt wird/ fuͤr vns nehmen vnd erklaͤren/ da David ſaget: In manus tuas Domine commendo Spiritum meum, redemiſti- me Deus Veritatis. Damit haben nicht allein viel Heyliger vnnd Gottſeliger Leute jhr Leben auff Erden beſchloſſen/ Als der Alte Lehrer Polycarpus, der Man Gottes D. Luther/ vnnd andere mehr zu vnſern zeiten/ wie Pſal. 31. ꝟ. 6. Polycar pus. Luther.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/523629
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/523629/32
Zitationshilfe: Anther, Nicolaus; Heermann, Georg: Zwo Christliche LeichPredigten. Brieg, 1606, S. [32]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523629/32>, abgerufen am 27.11.2024.