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Hentschel, Adam: Auditorum Verbi requisita. Liegnitz, 1617.

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Bedencken wir endlichen an Jhm aetatem
Senilem,
sein hohes Alter/ hat zwar GOTT
Jhm gegeben Vegetam & Cervinam Sene-
ctutem,
Also/ das er die Mängel des M[en]sch-
lichen Alters/ die Salomon in seinem Predi-c. 1
ger mit Artigen verblümbten vnd recht Poe-
tischen worten erzehlet/ an seinem Leibe son-
derlich nicht empfunden; Jedoch ist er dersel-
ben gäntzlich nicht vberhaben gewesen. Vnter
andern/ ward das Gesichte durch die Fenster
bey Jhm finster/ die Augen wurden Tunckel/
sahen nicht mehr so scharff wie vorhin. Wel--
ches dann dem heiligen Ertzvater Jsaac auchGenes. 27.
.
1.

begegnet vnd wiederfahren/ Seine Augen
worden tunckel zusehen/ zeuget von jhm Moi-
ses. Asia der Prophet/ kondte auch nicht se-
hen/ denn seine Augen starreten für Alter.1. Reg. 14.
.
4.

Mit der erfahrung stimmet auch die Heilige
Göttliche Schrifft. Sirach windet das gan-
tze Müheselige wesen vnsers lebens gleichsam
auff ein Knäulin zusammen vnd spricht: Esc. 40. . 1.
ist ein Elend Jämmerlich ding vmb aller
Menschen Leben von Mutter Leibe an/ biß
sie in die Erden begraben werden/ die vnser

aller
B

Bedencken wir endlichen an Jhm ætatem
Senilem,
ſein hohes Alter/ hat zwar GOTT
Jhm gegeben Vegetam & Cervinam Sene-
ctutem,
Alſo/ das er die Maͤngel des M[en]ſch-
lichen Alters/ die Salomon in ſeinem Predi-c. 1
ger mit Artigen verbluͤmbten vnd recht Poë-
tiſchen worten erzehlet/ an ſeinem Leibe ſon-
derlich nicht empfunden; Jedoch iſt er derſel-
ben gaͤntzlich nicht vberhaben geweſen. Vnter
andern/ ward das Geſichte durch die Fenſter
bey Jhm finſter/ die Augen wurden Tunckel/
ſahen nicht mehr ſo ſcharff wie vorhin. Wel--
ches dann dem heiligen Ertzvater Jſaac auchGeneſ. 27.
ꝟ.
1.

begegnet vnd wiederfahren/ Seine Augen
worden tunckel zuſehen/ zeuget von jhm Moi-
ſes. Aſia der Prophet/ kondte auch nicht ſe-
hen/ denn ſeine Augen ſtarreten fuͤr Alter.1. Reg. 14.
ꝟ.
4.

Mit der erfahrung ſtimmet auch die Heilige
Goͤttliche Schrifft. Sirach windet das gan-
tze Muͤheſelige weſen vnſers lebens gleichſam
auff ein Knaͤulin zuſammen vnd ſpricht: Esc. 40. ꝟ. 1.
iſt ein Elend Jaͤmmerlich ding vmb aller
Menſchen Leben von Mutter Leibe an/ biß
ſie in die Erden begraben werden/ die vnſer

aller
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[[9]/0009] Bedencken wir endlichen an Jhm ætatem Senilem, ſein hohes Alter/ hat zwar GOTT Jhm gegeben Vegetam & Cervinam Sene- ctutem, Alſo/ das er die Maͤngel des Menſch- lichen Alters/ die Salomon in ſeinem Predi- ger mit Artigen verbluͤmbten vnd recht Poë- tiſchen worten erzehlet/ an ſeinem Leibe ſon- derlich nicht empfunden; Jedoch iſt er derſel- ben gaͤntzlich nicht vberhaben geweſen. Vnter andern/ ward das Geſichte durch die Fenſter bey Jhm finſter/ die Augen wurden Tunckel/ ſahen nicht mehr ſo ſcharff wie vorhin. Wel-- ches dann dem heiligen Ertzvater Jſaac auch begegnet vnd wiederfahren/ Seine Augen worden tunckel zuſehen/ zeuget von jhm Moi- ſes. Aſia der Prophet/ kondte auch nicht ſe- hen/ denn ſeine Augen ſtarreten fuͤr Alter. Mit der erfahrung ſtimmet auch die Heilige Goͤttliche Schrifft. Sirach windet das gan- tze Muͤheſelige weſen vnſers lebens gleichſam auff ein Knaͤulin zuſammen vnd ſpricht: Es iſt ein Elend Jaͤmmerlich ding vmb aller Menſchen Leben von Mutter Leibe an/ biß ſie in die Erden begraben werden/ die vnſer aller c. 1 Geneſ. 27. ꝟ. 1. 1. Reg. 14. ꝟ. 4. c. 40. ꝟ. 1. B

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Zitationshilfe: Hentschel, Adam: Auditorum Verbi requisita. Liegnitz, 1617, S. [9]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523604/9>, abgerufen am 24.11.2024.