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Schreck, Joachim: Trost vnnd Unterrichtungs Predigt. Lübeck, 1632.

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Vnterrichtungs Predigt.
werden/ was sein Geberde vnnd Gespräch zum Guten
vielmahls gewesen/ ohn allein daß denn ein Notabile an
so einen kleinen Kinde/ daß er nach erinnerung Syrachs
im 6. cap. v. 6. gerne jederman freundlich gewesen.

Darumb auch aus freundlichen Gemühte vnnd
holdseliger Affection den 7. Martij vmb 3. Vhr nach
Mittage/ sich zu einem andern Adelichen Knaben/ so zu
gaste von einem andern vom Adel vnd Freunde mitge-
bracht/ in der Kammer gesellet/ der ohn gefähr von einer
andern Adeliche Persohn mit auff den Hoff gebracht/
gantz erbarmlich vnd vnvormuthlich geschossen.

Nachdem daß Wollselige edle Knäblein Güntert
Retstorpff
den Schuß schon hinweg/ hat er seinen
Ganck zur Kammer betrawret/ vnd zu seinen jtzt hochbe-
trübten Adelichen Elteren gesprochen: Ach were ich ar-
mer Sünder doch aus der Kammer geblieben.

Sich also erkennet für einen armen Sünder/ vnd
sich für Gott gedemütiget/ also daß er sich willich vnd ger-
ne/ weil die Wunde tödlich/ zum Tode bereitet/ vnd
nach 12. Stunden/ weil alle Menschliche Mittel zu helf-
fen/ vergebens gewesen/ aus diesem Leben/ als ein zartes
Blümlein verwelcket/ gegen 3. Vhr deß Morgens/ vnd
erhaben zur ewigen Herrligkeit. Jst also das gantze Alter
desselbigen Knabens nür 6. Jahr 15. Wochen 3. Tage
11. Stunde.

Dero-
E iij

Vnterrichtungs Predigt.
werden/ was ſein Geberde vnnd Geſpraͤch zum Guten
vielmahls geweſen/ ohn allein daß denn ein Notabile an
ſo einen kleinen Kinde/ daß er nach erinnerung Syrachs
im 6. cap. v. 6. gerne jederman freundlich geweſen.

Darumb auch aus freundlichen Gemuͤhte vnnd
holdſeliger Affection den 7. Martij vmb 3. Vhr nach
Mittage/ ſich zu einem andern Adelichen Knaben/ ſo zu
gaſte von einem andern vom Adel vnd Freunde mitge-
bracht/ in der Kammer geſellet/ der ohn gefaͤhr von einer
andern Adeliche Perſohn mit auff den Hoff gebracht/
gantz erbarmlich vnd vnvormuthlich geſchoſſen.

Nachdem daß Wollſelige edle Knaͤblein Guͤntert
Retſtorpff
den Schuß ſchon hinweg/ hat er ſeinen
Ganck zur Kammer betrawret/ vnd zu ſeinen jtzt hochbe-
truͤbten Adelichen Elteren geſprochen: Ach were ich ar-
mer Suͤnder doch aus der Kammer geblieben.

Sich alſo erkennet fuͤr einen armen Suͤnder/ vnd
ſich fuͤr Gott gedemuͤtiget/ alſo daß er ſich willich vnd ger-
ne/ weil die Wunde toͤdlich/ zum Tode bereitet/ vnd
nach 12. Stunden/ weil alle Menſchliche Mittel zu helf-
fen/ vergebens geweſen/ aus dieſem Leben/ als ein zartes
Bluͤmlein verwelcket/ gegen 3. Vhr deß Morgens/ vnd
erhaben zur ewigen Herꝛligkeit. Jſt alſo das gantze Alter
deſſelbigen Knabens nuͤr 6. Jahr 15. Wochen 3. Tage
11. Stunde.

Dero-
E iij
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[[37]/0037] Vnterrichtungs Predigt. werden/ was ſein Geberde vnnd Geſpraͤch zum Guten vielmahls geweſen/ ohn allein daß denn ein Notabile an ſo einen kleinen Kinde/ daß er nach erinnerung Syrachs im 6. cap. v. 6. gerne jederman freundlich geweſen. Darumb auch aus freundlichen Gemuͤhte vnnd holdſeliger Affection den 7. Martij vmb 3. Vhr nach Mittage/ ſich zu einem andern Adelichen Knaben/ ſo zu gaſte von einem andern vom Adel vnd Freunde mitge- bracht/ in der Kammer geſellet/ der ohn gefaͤhr von einer andern Adeliche Perſohn mit auff den Hoff gebracht/ gantz erbarmlich vnd vnvormuthlich geſchoſſen. Nachdem daß Wollſelige edle Knaͤblein Guͤntert Retſtorpff den Schuß ſchon hinweg/ hat er ſeinen Ganck zur Kammer betrawret/ vnd zu ſeinen jtzt hochbe- truͤbten Adelichen Elteren geſprochen: Ach were ich ar- mer Suͤnder doch aus der Kammer geblieben. Sich alſo erkennet fuͤr einen armen Suͤnder/ vnd ſich fuͤr Gott gedemuͤtiget/ alſo daß er ſich willich vnd ger- ne/ weil die Wunde toͤdlich/ zum Tode bereitet/ vnd nach 12. Stunden/ weil alle Menſchliche Mittel zu helf- fen/ vergebens geweſen/ aus dieſem Leben/ als ein zartes Bluͤmlein verwelcket/ gegen 3. Vhr deß Morgens/ vnd erhaben zur ewigen Herꝛligkeit. Jſt alſo das gantze Alter deſſelbigen Knabens nuͤr 6. Jahr 15. Wochen 3. Tage 11. Stunde. Dero- E iij

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Zitationshilfe: Schreck, Joachim: Trost vnnd Unterrichtungs Predigt. Lübeck, 1632, S. [37]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523588/37>, abgerufen am 25.11.2024.