Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wollenberg, Jacob: Amuletum spiritvale, Oder Geistliche Seelen Artzeney. Riga, 1630.

Bild:
<< vorherige Seite

Vorrede.
mehr alß andere/ ja mancher gedencket/ er allei-
ne sey Lux mundt, vnd wenn er nicht verhanden/
müste alßbald die gantze Welt vber einen hauffen
fallen. Aber/ ach! daß doch solche gleissende/ glän-
tzende Pfawen nur jhre Füsse besehen möchten/
das ist/ ach das doch solche vbermühtige/ prächti-
ge/ stoltze auffgeblasene Laßdünckel jhre ankunfft/
vnd was sie sein/ bedencken möchten! Warlich/
Warlich/ es würde jhnen der kitzel wol verge-
hen/ sie würden auch den gefasseten Muht gar
leicht fallen lassen. Das dieses nun geschehen mö-
ge/ so brauchet sich GOtt der heilige Geist in der
Göttlichen Schrifft vnterschiedlicher gleichnüs-
sen/ damit er den Menschen in seinem Leben ver-
gleichet Psal. 144. Vergleichet er den MenschenPs. 144.
4.

Nichts: Jst doch der Mensch gleich wie Nichts:
Job. 8. Vergleichet er jhn einem Schatten: VnserJob. 8. 9.
Leben ist wie ein Schatten auff Erden. Job. 7. ver-Job. 7. 8.
gleichet er jhn dem Winde: Gedencke/ das mein
Leben ein Wind ist. Psalm 102. Vergleichet er jhnPs. 102.
4.

den Rauch: Meine Tage sind vergangen wie ein
Rauch. Psal. 103. Vergleichet er jhn dem Grase:Ps. 103.
15.

Ein Mensch ist in seinem Leben wie Graß. Es. 40.Es. 40. 6.
Vergleichet er jhn dem Hew: Alles Fleisch ist
Hew. Sap. 2. Vergleichet er jhn einer Wolcken:Sap. 2.
24.

Vnser Leben fehret dahin/ alß were eine Wolcke

da
A iij

Vorrede.
mehr alß andere/ ja mancher gedencket/ er allei-
ne ſey Lux mundt, vnd wenn er nicht verhanden/
muͤſte alßbald die gantze Welt vber einen hauffen
fallen. Aber/ ach! daß doch ſolche gleiſſende/ glaͤn-
tzende Pfawen nur jhre Fuͤſſe beſehen moͤchten/
das iſt/ ach das doch ſolche vbermuͤhtige/ praͤchti-
ge/ ſtoltze auffgeblaſene Laßduͤnckel jhre ankunfft/
vnd was ſie ſein/ bedencken moͤchten! Warlich/
Warlich/ es wuͤrde jhnen der kitzel wol verge-
hen/ ſie wuͤrden auch den gefaſſeten Muht gar
leicht fallen laſſen. Das dieſes nun geſchehen moͤ-
ge/ ſo brauchet ſich GOtt der heilige Geiſt in der
Goͤttlichen Schrifft vnterſchiedlicher gleichnuͤſ-
ſen/ damit er den Menſchen in ſeinem Leben ver-
gleichet Pſal. 144. Vergleichet er den MenſchenPſ. 144.
4.

Nichts: Jſt doch der Menſch gleich wie Nichts:
Job. 8. Vergleichet er jhn einem Schatten: VnſerJob. 8. 9.
Leben iſt wie ein Schatten auff Erden. Job. 7. ver-Job. 7. 8.
gleichet er jhn dem Winde: Gedencke/ das mein
Leben ein Wind iſt. Pſalm 102. Vergleichet er jhnPſ. 102.
4.

den Rauch: Meine Tage ſind vergangen wie ein
Rauch. Pſal. 103. Vergleichet er jhn dem Graſe:Pſ. 103.
15.

Ein Menſch iſt in ſeinem Leben wie Graß. Eſ. 40.Eſ. 40. 6.
Vergleichet er jhn dem Hew: Alles Fleiſch iſt
Hew. Sap. 2. Vergleichet er jhn einer Wolcken:Sap. 2.
24.

Vnſer Leben fehret dahin/ alß were eine Wolcke

da
A iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="preface" n="1">
        <p><pb facs="#f0005" n="3"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/>
mehr alß andere/ ja mancher gedencket/ er allei-<lb/>
ne &#x017F;ey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lux mundt,</hi></hi> vnd wenn er nicht verhanden/<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;te alßbald die gantze Welt vber einen hauffen<lb/>
fallen. Aber/ ach! daß doch &#x017F;olche glei&#x017F;&#x017F;ende/ gla&#x0364;n-<lb/>
tzende Pfawen nur jhre Fu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e be&#x017F;ehen mo&#x0364;chten/<lb/>
das i&#x017F;t/ ach das doch &#x017F;olche vbermu&#x0364;htige/ pra&#x0364;chti-<lb/>
ge/ &#x017F;toltze auffgebla&#x017F;ene Laßdu&#x0364;nckel jhre ankunfft/<lb/>
vnd was &#x017F;ie &#x017F;ein/ bedencken mo&#x0364;chten! Warlich/<lb/>
Warlich/ es wu&#x0364;rde jhnen der kitzel wol verge-<lb/>
hen/ &#x017F;ie wu&#x0364;rden auch den gefa&#x017F;&#x017F;eten Muht gar<lb/>
leicht fallen la&#x017F;&#x017F;en. Das die&#x017F;es nun ge&#x017F;chehen mo&#x0364;-<lb/>
ge/ &#x017F;o brauchet &#x017F;ich GOtt der heilige Gei&#x017F;t in der<lb/>
Go&#x0364;ttlichen Schrifft vnter&#x017F;chiedlicher gleichnu&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ damit er den Men&#x017F;chen in &#x017F;einem Leben ver-<lb/>
gleichet P&#x017F;al. 144. Vergleichet er den Men&#x017F;chen<note place="right">P&#x017F;. 144.<lb/>
4.</note><lb/>
Nichts<hi rendition="#i">:</hi> J&#x017F;t doch der Men&#x017F;ch gleich wie Nichts:<lb/>
Job. 8. Vergleichet er jhn einem Schatten: Vn&#x017F;er<note place="right">Job. 8. 9.</note><lb/>
Leben i&#x017F;t wie ein Schatten auff Erden. Job. 7. ver-<note place="right">Job. 7. 8.</note><lb/>
gleichet er jhn dem Winde: Gedencke/ das mein<lb/>
Leben ein Wind i&#x017F;t. P&#x017F;alm 102. Vergleichet er jhn<note place="right">P&#x017F;. 102.<lb/>
4.</note><lb/>
den Rauch: Meine Tage &#x017F;ind vergangen wie ein<lb/>
Rauch. P&#x017F;al. 103. Vergleichet er jhn dem Gra&#x017F;e:<note place="right">P&#x017F;. 103.<lb/>
15.</note><lb/>
Ein Men&#x017F;ch i&#x017F;t in &#x017F;einem Leben wie Graß. E&#x017F;. 40.<note place="right">E&#x017F;. 40. 6.</note><lb/>
Vergleichet er jhn dem Hew: Alles Flei&#x017F;ch i&#x017F;t<lb/>
Hew. Sap. 2. Vergleichet er jhn einer Wolcken:<note place="right">Sap. 2.<lb/>
24.</note><lb/>
Vn&#x017F;er Leben fehret dahin/ alß were eine Wolcke<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A iij</fw><fw place="bottom" type="catch">da</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[3/0005] Vorrede. mehr alß andere/ ja mancher gedencket/ er allei- ne ſey Lux mundt, vnd wenn er nicht verhanden/ muͤſte alßbald die gantze Welt vber einen hauffen fallen. Aber/ ach! daß doch ſolche gleiſſende/ glaͤn- tzende Pfawen nur jhre Fuͤſſe beſehen moͤchten/ das iſt/ ach das doch ſolche vbermuͤhtige/ praͤchti- ge/ ſtoltze auffgeblaſene Laßduͤnckel jhre ankunfft/ vnd was ſie ſein/ bedencken moͤchten! Warlich/ Warlich/ es wuͤrde jhnen der kitzel wol verge- hen/ ſie wuͤrden auch den gefaſſeten Muht gar leicht fallen laſſen. Das dieſes nun geſchehen moͤ- ge/ ſo brauchet ſich GOtt der heilige Geiſt in der Goͤttlichen Schrifft vnterſchiedlicher gleichnuͤſ- ſen/ damit er den Menſchen in ſeinem Leben ver- gleichet Pſal. 144. Vergleichet er den Menſchen Nichts: Jſt doch der Menſch gleich wie Nichts: Job. 8. Vergleichet er jhn einem Schatten: Vnſer Leben iſt wie ein Schatten auff Erden. Job. 7. ver- gleichet er jhn dem Winde: Gedencke/ das mein Leben ein Wind iſt. Pſalm 102. Vergleichet er jhn den Rauch: Meine Tage ſind vergangen wie ein Rauch. Pſal. 103. Vergleichet er jhn dem Graſe: Ein Menſch iſt in ſeinem Leben wie Graß. Eſ. 40. Vergleichet er jhn dem Hew: Alles Fleiſch iſt Hew. Sap. 2. Vergleichet er jhn einer Wolcken: Vnſer Leben fehret dahin/ alß were eine Wolcke da Pſ. 144. 4. Job. 8. 9. Job. 7. 8. Pſ. 102. 4. Pſ. 103. 15. Eſ. 40. 6. Sap. 2. 24. A iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/523587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/523587/5
Zitationshilfe: Wollenberg, Jacob: Amuletum spiritvale, Oder Geistliche Seelen Artzeney. Riga, 1630, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523587/5>, abgerufen am 22.11.2024.