Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Vietor, Johannes: Tabea Joppensis. Darmstadt, 1617.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Christliche Leich Predigt/

vnter geschrieben/ bey welchen mit allem lusten zusehen/ wessen man
sich zum lieben Gott vnd seinem Wort im leben vnd sterben sicher-
lich hab zuversehen. Ein solch tröstli[verlorenes Material - 2 Zeichen fehlen] hertzschöne History ist auch
die jetztabgelesene von der frommen Jüngerin der Tabea zu Jop-
pe/ welche zwar einsmals nach außgestandener schweren schwach-
heit/ auch Tods verfahren vnd sterben müssen/ aber von Petro dem
Apostel durch ein Göttliches Wunderwerck wider ist aufferwecket
worden. Wöllen sie derhalben/ als zuvorstehender Leichpredigt nit
vndienlich/ in Gottes Namen zubetrachten für vns nehmen vnd

I. Erstlich anzeigen/ was es doch vmb gemeldter Tabeae Leben
vnd Wandel hab für ein znstand gehabt.

II. Zum andern/ was sich mit jhr im todt vnd absterben hab zu-
getragen.

Beyde Stück sollen zu ewrem kräfftigen Trost vnd nützlichem
Vnterricht appliciret vnd gerichtet werden/ Darzu dann der liebe
Gott Gnad vnd Segen geben wölle/ vmb Jesu Christi willen/
Amen.

I.
Vom Leben vnd Wandel der
H. Tabeae.

ANfänglich lautet die Evangelische Legenda von jhr also:
Zu Joppe aber war ein Jüngerin/ mit Namen
Tabea/ welches heist verdolmetschet ein Rehe.
Jn diesen Worten gedenckt Lucas dreyerley Vmbstände: erstlich/
deß Vatterlands oder Orths da sie gewohnet/ Darnach jhres Na-
mens vnd wie sie geheissen[:] zum Dritten jhrer Confession/ vnd was
zugleich jhr Thun/ Handel vnd Wandel gewesen sey.

Das Vatterland betreffend oder Ort da sie gewohnet/ hat der-
selb geheissen JOPPE, ist gewesen civitas Palestinae, ein Statt
Jüdisches Landts/ gelegen am Mittelmeer/ fünff Meilwegs von

Jeru-

Chriſtliche Leich Predigt/

vnter geſchrieben/ bey welchen mit allem luſten zuſehẽ/ weſſen man
ſich zum lieben Gott vnd ſeinem Wort im leben vnd ſterben ſicher-
lich hab zuverſehen. Ein ſolch troͤſtli[verlorenes Material – 2 Zeichen fehlen] hertzſchoͤne Hiſtory iſt auch
die jetztabgeleſene von der frommen Juͤngerin der Tabea zu Jop-
pe/ welche zwar einsmals nach außgeſtandener ſchweren ſchwach-
heit/ auch Tods verfahren vnd ſterben muͤſſen/ aber von Petro dem
Apoſtel durch ein Goͤttliches Wunderwerck wider iſt aufferwecket
worden. Woͤllen ſie derhalben/ als zuvorſtehender Leichpredigt nit
vndienlich/ in Gottes Namen zubetrachten fuͤr vns nehmen vnd

I. Erſtlich anzeigen/ was es doch vmb gemeldter Tabeæ Leben
vnd Wandel hab fuͤr ein znſtand gehabt.

II. Zum andern/ was ſich mit jhr im todt vnd abſterben hab zu-
getragen.

Beyde Stuͤck ſollen zu ewrem kraͤfftigen Troſt vnd nuͤtzlichem
Vnterricht appliciret vnd gerichtet werden/ Darzu dann der liebe
Gott Gnad vnd Segen geben woͤlle/ vmb Jeſu Chriſti willen/
Amen.

I.
Vom Leben vnd Wandel der
H. Tabeæ.

ANfaͤnglich lautet die Evangeliſche Legenda von jhr alſo:
Zu Joppe aber war ein Juͤngerin/ mit Namen
Tabea/ welches heiſt verdolmetſchet ein Rehe.
Jn dieſen Worten gedenckt Lucas dreyerley Vmbſtaͤnde: erſtlich/
deß Vatterlands oder Orths da ſie gewohnet/ Darnach jhres Na-
mens vnd wie ſie geheiſſen[:] zum Dritten jhrer Confeſſion/ vnd was
zugleich jhr Thun/ Handel vnd Wandel geweſen ſey.

Das Vatterland betreffend oder Ort da ſie gewohnet/ hat der-
ſelb geheiſſen JOPPE, iſt geweſen civitas Paleſtinæ, ein Statt
Juͤdiſches Landts/ gelegen am Mittelmeer/ fuͤnff Meilwegs von

Jeru-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsExordium" n="2">
          <p><pb facs="#f0006" n="6"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">Chri&#x017F;tliche Leich Predigt/</hi></fw><lb/>
vnter ge&#x017F;chrieben/ bey welchen mit allem lu&#x017F;ten zu&#x017F;ehe&#x0303;/ we&#x017F;&#x017F;en man<lb/>
&#x017F;ich zum lieben Gott vnd &#x017F;einem Wort im leben vnd &#x017F;terben &#x017F;icher-<lb/>
lich hab zuver&#x017F;ehen. Ein &#x017F;olch tro&#x0364;&#x017F;tli<gap reason="lost" unit="chars" quantity="2"/> hertz&#x017F;cho&#x0364;ne Hi&#x017F;tory i&#x017F;t auch<lb/>
die jetztabgele&#x017F;ene von der frommen Ju&#x0364;ngerin der Tabea zu Jop-<lb/>
pe/ welche zwar einsmals nach außge&#x017F;tandener &#x017F;chweren &#x017F;chwach-<lb/>
heit/ auch Tods verfahren vnd &#x017F;terben mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ aber von Petro dem<lb/>
Apo&#x017F;tel durch ein Go&#x0364;ttliches Wunderwerck wider i&#x017F;t aufferwecket<lb/>
worden. Wo&#x0364;llen &#x017F;ie derhalben/ als zuvor&#x017F;tehender Leichpredigt nit<lb/>
vndienlich/ in Gottes Namen zubetrachten fu&#x0364;r vns nehmen vnd</p><lb/>
          <list>
            <item><hi rendition="#aq">I.</hi> Er&#x017F;tlich anzeigen/ was es doch vmb gemeldter Tabe<hi rendition="#aq">æ</hi> Leben<lb/>
vnd Wandel hab fu&#x0364;r ein zn&#x017F;tand gehabt.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">II.</hi></hi> Zum andern/ was &#x017F;ich mit jhr im todt vnd ab&#x017F;terben hab zu-<lb/>
getragen.</item>
          </list><lb/>
          <p>Beyde Stu&#x0364;ck &#x017F;ollen zu ewrem kra&#x0364;fftigen Tro&#x017F;t vnd nu&#x0364;tzlichem<lb/>
Vnterricht appliciret vnd gerichtet werden/ Darzu dann der liebe<lb/><hi rendition="#k">Gott</hi> Gnad vnd Segen geben wo&#x0364;lle/ vmb Je&#x017F;u Chri&#x017F;ti willen/<lb/>
Amen.</p>
        </div><lb/>
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <head/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#aq">I.</hi><lb/><hi rendition="#b">Vom Leben vnd Wandel der</hi><lb/>
H. Tabe<hi rendition="#aq">æ.</hi></head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">A</hi>Nfa&#x0364;nglich lautet die Evangeli&#x017F;che Legenda von jhr al&#x017F;o:<lb/><hi rendition="#fr">Zu Joppe aber war ein Ju&#x0364;ngerin/ mit Namen<lb/>
Tabea/ welches hei&#x017F;t verdolmet&#x017F;chet ein Rehe.</hi><lb/>
Jn die&#x017F;en Worten gedenckt Lucas dreyerley Vmb&#x017F;ta&#x0364;nde: er&#x017F;tlich/<lb/>
deß Vatterlands oder Orths da &#x017F;ie gewohnet/ Darnach jhres Na-<lb/>
mens vnd wie &#x017F;ie gehei&#x017F;&#x017F;en<supplied>:</supplied> zum Dritten jhrer Confe&#x017F;&#x017F;ion/ vnd was<lb/>
zugleich jhr Thun/ Handel vnd Wandel gewe&#x017F;en &#x017F;ey.</p><lb/>
            <p>Das Vatterland betreffend oder Ort da &#x017F;ie gewohnet/ hat der-<lb/>
&#x017F;elb gehei&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">JOPPE,</hi></hi> i&#x017F;t gewe&#x017F;en <hi rendition="#aq">civitas Pale&#x017F;tinæ,</hi> ein Statt<lb/>
Ju&#x0364;di&#x017F;ches Landts/ gelegen am Mittelmeer/ fu&#x0364;nff Meilwegs von<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">Jeru-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[6/0006] Chriſtliche Leich Predigt/ vnter geſchrieben/ bey welchen mit allem luſten zuſehẽ/ weſſen man ſich zum lieben Gott vnd ſeinem Wort im leben vnd ſterben ſicher- lich hab zuverſehen. Ein ſolch troͤſtli__ hertzſchoͤne Hiſtory iſt auch die jetztabgeleſene von der frommen Juͤngerin der Tabea zu Jop- pe/ welche zwar einsmals nach außgeſtandener ſchweren ſchwach- heit/ auch Tods verfahren vnd ſterben muͤſſen/ aber von Petro dem Apoſtel durch ein Goͤttliches Wunderwerck wider iſt aufferwecket worden. Woͤllen ſie derhalben/ als zuvorſtehender Leichpredigt nit vndienlich/ in Gottes Namen zubetrachten fuͤr vns nehmen vnd I. Erſtlich anzeigen/ was es doch vmb gemeldter Tabeæ Leben vnd Wandel hab fuͤr ein znſtand gehabt. II. Zum andern/ was ſich mit jhr im todt vnd abſterben hab zu- getragen. Beyde Stuͤck ſollen zu ewrem kraͤfftigen Troſt vnd nuͤtzlichem Vnterricht appliciret vnd gerichtet werden/ Darzu dann der liebe Gott Gnad vnd Segen geben woͤlle/ vmb Jeſu Chriſti willen/ Amen. I. Vom Leben vnd Wandel der H. Tabeæ. ANfaͤnglich lautet die Evangeliſche Legenda von jhr alſo: Zu Joppe aber war ein Juͤngerin/ mit Namen Tabea/ welches heiſt verdolmetſchet ein Rehe. Jn dieſen Worten gedenckt Lucas dreyerley Vmbſtaͤnde: erſtlich/ deß Vatterlands oder Orths da ſie gewohnet/ Darnach jhres Na- mens vnd wie ſie geheiſſen: zum Dritten jhrer Confeſſion/ vnd was zugleich jhr Thun/ Handel vnd Wandel geweſen ſey. Das Vatterland betreffend oder Ort da ſie gewohnet/ hat der- ſelb geheiſſen JOPPE, iſt geweſen civitas Paleſtinæ, ein Statt Juͤdiſches Landts/ gelegen am Mittelmeer/ fuͤnff Meilwegs von Jeru-

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/523547
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/523547/6
Zitationshilfe:	Vietor, Johannes: Tabea Joppensis. Darmstadt, 1617, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523547/6>, abgerufen am 20.04.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.