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Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616.

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Die Dritte Leichpredigt.
vnd jhme allen zeitlichen vnd ewigen Segen mitthei-
len wolle.

Denn ob es wol war ist/ was der Prophet Haba-Praeoccupa-
tio ex Habac.
2. v.
4.

cuc c. 2. sagt: Daß der Gerechte seines eignen
Glaubens lebt/
vnd freylich kein frembder Glaube
einen zur Seligkeit verhelffen kan: darümb denn
auch allhier der Herr CHRJstus nicht so sehrDe sidei [unleserliches Material - Zeichen fehlt]lie-
e proprie-
tate & essica-
[unleserliches Material - Zeichen fehlt]ia.

den Glauben der Träger/ als den Glauben des ar-
men Menschens selbst ansiehet: Jedoch kan ein fremb-
der Glaube einem andern Menschen wol darzu die-
nen/ daß er jhme von GOTT viel andere Geistliche
vnnd Leibliche Gaben erlanget/ als erkentnis seiner
Sünden/ erleuchtung des Heiligen Geistes/ vermeh-
rung des schwachen Glaubens/ Jtem/ langes Leben/Simile a Me-
dico.

Gesundheit/ vnd alle andere glückliche Wolfahrt. Denn
wie zwar ein Medicus oder beruffener Artzt seinem
Patienten nichts geben kan/ von seiner eignen Gesund-
heit: aber doch durch seine Kunst vnd geschickligkeit/
kan er jhme/ nechst GOtt/ wol darzu helffen: Also ob
wir zwar einem andern zu seiner Seeligkeit nichts ge-
ben können/ so vermögen wir jhme doch durch vnsern
Glauben vnd Gebet darzu wol dienstlich vnd förderlich1. Ioh. 5. v. 16.
erscheinen: wie solches 1. Johan. 5. bestetigt wird/ auch
dasselbe allhier an diesen Trägern/ vnnd an andern
Christlichen Personen mehr/ in andern Evangelischen
Historien zu sehen ist.

Wie viel Paten aber man zur Tauffe seiner Kin-De numero
patrinorum.

der bitten solle/ das ist nicht gesetzt/ sondern frey
gelassen: denn es an einem Ort jmmer anders

gehal-

Die Dritte Leichpredigt.
vnd jhme allen zeitlichen vnd ewigen Segen mitthei-
len wolle.

Denn ob es wol war iſt/ was der Prophet Haba-Præoccupa-
tio ex Habac.
2. v.
4.

cuc c. 2. ſagt: Daß der Gerechte ſeines eignen
Glaubens lebt/
vnd freylich kein frembder Glaube
einen zur Seligkeit verhelffen kan: daruͤmb denn
auch allhier der Herr CHRJſtus nicht ſo ſehrDe ſidei [unleserliches Material – Zeichen fehlt]lie-
e proprie-
tate & eſſica-
[unleserliches Material – Zeichen fehlt]ia.

den Glauben der Traͤger/ als den Glauben des ar-
men Menſchens ſelbſt anſiehet: Jedoch kan ein fremb-
der Glaube einem andern Menſchen wol darzu die-
nen/ daß er jhme von GOTT viel andere Geiſtliche
vnnd Leibliche Gaben erlanget/ als erkentnis ſeiner
Suͤnden/ erleuchtung des Heiligen Geiſtes/ vermeh-
rung des ſchwachen Glaubens/ Jtem/ langes Leben/Simile â Me-
dico.

Geſundheit/ vnd alle andere gluͤckliche Wolfahrt. Denn
wie zwar ein Medicus oder beruffener Artzt ſeinem
Patienten nichts geben kan/ von ſeiner eignen Geſund-
heit: aber doch durch ſeine Kunſt vnd geſchickligkeit/
kan er jhme/ nechſt GOtt/ wol darzu helffen: Alſo ob
wir zwar einem andern zu ſeiner Seeligkeit nichts ge-
ben koͤnnen/ ſo vermoͤgen wir jhme doch durch vnſern
Glauben vnd Gebet darzu wol dienſtlich vnd foͤrderlich1. Ioh. 5. v. 16.
erſcheinen: wie ſolches 1. Johan. 5. beſtetigt wird/ auch
daſſelbe allhier an dieſen Traͤgern/ vnnd an andern
Chriſtlichen Perſonen mehr/ in andern Evangeliſchen
Hiſtorien zu ſehen iſt.

Wie viel Paten aber man zur Tauffe ſeiner Kin-De numero
patrinorum.

der bitten ſolle/ das iſt nicht geſetzt/ ſondern frey
gelaſſen: denn es an einem Ort jmmer anders

gehal-
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[117/0119] Die Dritte Leichpredigt. vnd jhme allen zeitlichen vnd ewigen Segen mitthei- len wolle. Denn ob es wol war iſt/ was der Prophet Haba- cuc c. 2. ſagt: Daß der Gerechte ſeines eignen Glaubens lebt/ vnd freylich kein frembder Glaube einen zur Seligkeit verhelffen kan: daruͤmb denn auch allhier der Herr CHRJſtus nicht ſo ſehr den Glauben der Traͤger/ als den Glauben des ar- men Menſchens ſelbſt anſiehet: Jedoch kan ein fremb- der Glaube einem andern Menſchen wol darzu die- nen/ daß er jhme von GOTT viel andere Geiſtliche vnnd Leibliche Gaben erlanget/ als erkentnis ſeiner Suͤnden/ erleuchtung des Heiligen Geiſtes/ vermeh- rung des ſchwachen Glaubens/ Jtem/ langes Leben/ Geſundheit/ vnd alle andere gluͤckliche Wolfahrt. Denn wie zwar ein Medicus oder beruffener Artzt ſeinem Patienten nichts geben kan/ von ſeiner eignen Geſund- heit: aber doch durch ſeine Kunſt vnd geſchickligkeit/ kan er jhme/ nechſt GOtt/ wol darzu helffen: Alſo ob wir zwar einem andern zu ſeiner Seeligkeit nichts ge- ben koͤnnen/ ſo vermoͤgen wir jhme doch durch vnſern Glauben vnd Gebet darzu wol dienſtlich vnd foͤrderlich erſcheinen: wie ſolches 1. Johan. 5. beſtetigt wird/ auch daſſelbe allhier an dieſen Traͤgern/ vnnd an andern Chriſtlichen Perſonen mehr/ in andern Evangeliſchen Hiſtorien zu ſehen iſt. Præoccupa- tio ex Habac. 2. v. 4. De ſidei _ lie- e proprie- tate & eſſica- _ ia. Simile â Me- dico. 1. Ioh. 5. v. 16. Wie viel Paten aber man zur Tauffe ſeiner Kin- der bitten ſolle/ das iſt nicht geſetzt/ ſondern frey gelaſſen: denn es an einem Ort jmmer anders gehal- De numero patrinorum.

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Zitationshilfe: Güttner, Gabriel: Trias Primitiarum Das ist: Drey Chrisliche Predigten. Leipzig, 1616, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523543/119>, abgerufen am 23.11.2024.