Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Lehen, Melchior: Optimus mulierum ornatus. Jena, 1617.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Bester Weiberschmuck.

Jst derowegen der Ehstand kein Fleischlicher Stand/
wie die Papisten lästern/ sondern ein GOTT wolgefelli-
ger Stand.

Denn in welchem Stande ein Mensch kan GOTT
dem Herren dienen/ vnnd Selig werden/ der muß
nicht ein Fleischlicher/ sondern GOTT wolgefelliger
Stand seyn.

Jm Ehestand aber können die Menschen GOTT
dienen vnd Selig werden/ wie S. Paulus allhier mit sei-
nem Spruch bezeuget.

Darumb muß der Ehstand für Gott kein Fleischlicher
oder jhme mißfelliger Stand seyn.

Vnd wie ists müglich/ daß es ein solcher Fleischlicher
Stand seyn solte/ wie die Papisten lehren?

Denn was GOtt selbst gestifftet hat/ vnd noch erhelt/
das kan jhme nicht vbel gefallen/ sonsten würde ers niemals
gestifftet haben/ noch jetziger Zeit erhalten.

Er hat aber den Ehstand selbst gestifftet/ wie die heilige
Schrifft bezeuget/ vnd hat auch diesen Stand noch biß zu
vnsern Zeiten erhalten/ wider alle Hurer/ Ehbrecher/ vnd
vnzüchtige Leute/ die er vor zeiten gerichtet hat/ vnd noch
richten wil/ Hebr. 13.

Darumb jhme solcher Stand als sein Ordnung nicht
vbel gefellet/ vnd wird alle Verächter desselben/ vnter wel-
chen die Papistischen Mönche vnd Nonnen nicht die Ge-
ringsten sind/ (Weil sie durch jhre Teuffels Lehre die Ehe1. Tim. 4.
verbieten/ vnd hierzu andere Leute bereden wollen/) nicht
vngestrafft lassen.

4. Summa/ wir sollen gewarnet seyn wider alle Spöt-4. Empe-
ctas inju-
rios in mu-
liebrem
sexum.
ter vnd Ehrenschender/ die das Weibliche Geschlecht

entwe-

G ij

Beſter Weiberſchmuck.

Jſt derowegen der Ehſtand kein Fleiſchlicher Stand/
wie die Papiſten laͤſtern/ ſondern ein GOTT wolgefelli-
ger Stand.

Denn in welchem Stande ein Menſch kan GOTT
dem Herren dienen/ vnnd Selig werden/ der muß
nicht ein Fleiſchlicher/ ſondern GOTT wolgefelliger
Stand ſeyn.

Jm Eheſtand aber koͤnnen die Menſchen GOTT
dienen vnd Selig werden/ wie S. Paulus allhier mit ſei-
nem Spruch bezeuget.

Darumb muß der Ehſtand fuͤr Gott kein Fleiſchlicher
oder jhme mißfelliger Stand ſeyn.

Vnd wie iſts muͤglich/ daß es ein ſolcher Fleiſchlicher
Stand ſeyn ſolte/ wie die Papiſten lehren?

Denn was GOtt ſelbſt geſtifftet hat/ vnd noch erhelt/
das kan jhme nicht vbel gefallen/ ſonſten wuͤrde ers niemals
geſtifftet haben/ noch jetziger Zeit erhalten.

Er hat aber den Ehſtand ſelbſt geſtifftet/ wie die heilige
Schrifft bezeuget/ vnd hat auch dieſen Stand noch biß zu
vnſern Zeiten erhalten/ wider alle Hurer/ Ehbrecher/ vnd
vnzuͤchtige Leute/ die er vor zeiten gerichtet hat/ vnd noch
richten wil/ Hebr. 13.

Darumb jhme ſolcher Stand als ſein Ordnung nicht
vbel gefellet/ vnd wird alle Veraͤchter deſſelben/ vnter wel-
chen die Papiſtiſchen Moͤnche vnd Nonnen nicht die Ge-
ringſten ſind/ (Weil ſie durch jhre Teuffels Lehre die Ehe1. Tim. 4.
verbieten/ vnd hierzu andere Leute bereden wollen/) nicht
vngeſtrafft laſſen.

4. Summa/ wir ſollen gewarnet ſeyn wider alle Spoͤt-4. Empe-
ctas inju-
rios in mu-
liebrem
ſexum.
ter vnd Ehrenſchender/ die das Weibliche Geſchlecht

entwe-

G ij

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0051" n="49"/>
              <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">Be&#x017F;ter Weiber&#x017F;chmuck.</hi> </fw><lb/>
              <p>J&#x017F;t derowegen der Eh&#x017F;tand kein Flei&#x017F;chlicher Stand/<lb/>
wie die Papi&#x017F;ten la&#x0364;&#x017F;tern/ &#x017F;ondern ein GOTT wolgefelli-<lb/>
ger Stand.</p><lb/>
              <p>Denn in welchem Stande ein Men&#x017F;ch kan GOTT<lb/>
dem <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Herren</hi></hi> dienen/ vnnd Selig werden/ der muß<lb/>
nicht ein Flei&#x017F;chlicher/ &#x017F;ondern GOTT wolgefelliger<lb/>
Stand &#x017F;eyn.</p><lb/>
              <p>Jm Ehe&#x017F;tand aber ko&#x0364;nnen die Men&#x017F;chen GOTT<lb/>
dienen vnd Selig werden/ wie S. Paulus allhier mit &#x017F;ei-<lb/>
nem Spruch bezeuget.</p><lb/>
              <p>Darumb muß der Eh&#x017F;tand fu&#x0364;r Gott kein Flei&#x017F;chlicher<lb/>
oder jhme mißfelliger Stand &#x017F;eyn.</p><lb/>
              <p>Vnd wie i&#x017F;ts mu&#x0364;glich/ daß es ein &#x017F;olcher Flei&#x017F;chlicher<lb/>
Stand &#x017F;eyn &#x017F;olte/ wie die Papi&#x017F;ten lehren?</p><lb/>
              <p>Denn was GOtt &#x017F;elb&#x017F;t ge&#x017F;tifftet hat/ vnd noch erhelt/<lb/>
das kan jhme nicht vbel gefallen/ &#x017F;on&#x017F;ten wu&#x0364;rde ers niemals<lb/>
ge&#x017F;tifftet haben/ noch jetziger Zeit erhalten.</p><lb/>
              <p>Er hat aber den Eh&#x017F;tand &#x017F;elb&#x017F;t ge&#x017F;tifftet/ wie die heilige<lb/>
Schrifft bezeuget/ vnd hat auch die&#x017F;en Stand noch biß zu<lb/>
vn&#x017F;ern Zeiten erhalten/ wider alle Hurer/ Ehbrecher/ vnd<lb/>
vnzu&#x0364;chtige Leute/ die er vor zeiten gerichtet hat/ vnd noch<lb/>
richten wil/ Hebr. 13.</p><lb/>
              <p>Darumb jhme &#x017F;olcher Stand als &#x017F;ein Ordnung nicht<lb/>
vbel gefellet/ vnd wird alle Vera&#x0364;chter de&#x017F;&#x017F;elben/ vnter wel-<lb/>
chen die Papi&#x017F;ti&#x017F;chen Mo&#x0364;nche vnd Nonnen nicht die Ge-<lb/>
ring&#x017F;ten &#x017F;ind/ (Weil &#x017F;ie durch jhre Teuffels Lehre die Ehe<note place="right">1. <hi rendition="#aq">Tim.</hi> 4.</note><lb/>
verbieten/ vnd hierzu andere Leute bereden wollen/) nicht<lb/>
vnge&#x017F;trafft la&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
              <p>4. Summa/ wir &#x017F;ollen gewarnet &#x017F;eyn wider alle Spo&#x0364;t-<note place="right">4. <hi rendition="#aq">Empe-<lb/>
ctas inju-<lb/>
rios in mu-<lb/>
liebrem<lb/>
&#x017F;exum.</hi></note><lb/>
ter vnd Ehren&#x017F;chender/ die das Weibliche Ge&#x017F;chlecht<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">G ij</fw><fw type="catch" place="bottom">entwe-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[49/0051] Beſter Weiberſchmuck. Jſt derowegen der Ehſtand kein Fleiſchlicher Stand/ wie die Papiſten laͤſtern/ ſondern ein GOTT wolgefelli- ger Stand. Denn in welchem Stande ein Menſch kan GOTT dem Herren dienen/ vnnd Selig werden/ der muß nicht ein Fleiſchlicher/ ſondern GOTT wolgefelliger Stand ſeyn. Jm Eheſtand aber koͤnnen die Menſchen GOTT dienen vnd Selig werden/ wie S. Paulus allhier mit ſei- nem Spruch bezeuget. Darumb muß der Ehſtand fuͤr Gott kein Fleiſchlicher oder jhme mißfelliger Stand ſeyn. Vnd wie iſts muͤglich/ daß es ein ſolcher Fleiſchlicher Stand ſeyn ſolte/ wie die Papiſten lehren? Denn was GOtt ſelbſt geſtifftet hat/ vnd noch erhelt/ das kan jhme nicht vbel gefallen/ ſonſten wuͤrde ers niemals geſtifftet haben/ noch jetziger Zeit erhalten. Er hat aber den Ehſtand ſelbſt geſtifftet/ wie die heilige Schrifft bezeuget/ vnd hat auch dieſen Stand noch biß zu vnſern Zeiten erhalten/ wider alle Hurer/ Ehbrecher/ vnd vnzuͤchtige Leute/ die er vor zeiten gerichtet hat/ vnd noch richten wil/ Hebr. 13. Darumb jhme ſolcher Stand als ſein Ordnung nicht vbel gefellet/ vnd wird alle Veraͤchter deſſelben/ vnter wel- chen die Papiſtiſchen Moͤnche vnd Nonnen nicht die Ge- ringſten ſind/ (Weil ſie durch jhre Teuffels Lehre die Ehe verbieten/ vnd hierzu andere Leute bereden wollen/) nicht vngeſtrafft laſſen. 1. Tim. 4. 4. Summa/ wir ſollen gewarnet ſeyn wider alle Spoͤt- ter vnd Ehrenſchender/ die das Weibliche Geſchlecht entwe- 4. Empe- ctas inju- rios in mu- liebrem ſexum. G ij

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/523541
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/523541/51
Zitationshilfe:	Lehen, Melchior: Optimus mulierum ornatus. Jena, 1617, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523541/51>, abgerufen am 25.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.