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Lehen, Melchior: Optimus mulierum ornatus. Jena, 1617.

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Bester Weiberschmuck.

Können derhalben solcher Vrsachen/ vmb welcher willen
der Ehestand als ein seliger vnd Gott wolgefelliger Stand
gerühmet wird/ viel angezogen werden/ wenn es hier von
Nöthen were/ vnd die zeit zu erzehlen es leiden wolte.

2.
De Matro-
nalibus or-
namentis,
quae sunt.
II. Speculum Matronalium Virtutum, Spiegel al-
lerley Weiblicher Tugenden/ welche Paulus im fürge-
nommenen Spruch fein kurtz zusammen gefasset hat. Denn
ob es zwart an dem ist/ daß man in gemeinem Sprichwort
saget: Es gehört viel zu einem frommen Weibe/ den-
noch werden die fürnembsten Stück/ welche Christlichen
Weibesbildern wol anstehen/ hier gleich als in einem schö-
nen Spiegel vns für Augen gestellet/ daß wenn Christliche
Weibs Personen sich in solchem Spiegel recht beschawen/
können sie gar leicht daraus vernehmen/ wie vnnd welcher
massen jhr gantzer Schmuck vnnd Wolstand beschaffen
seyn soll.

Wiltu nun/ liebes Ehweib/ in diesem Spiegel Pauli
Vel Prima-
ria.
dich bespiegeln vnd wol beschawen/ wolan/ so besihe vor al-
len dingen/ wie du durch den Glauben für Gott gerecht vnd
selig bist/ weil Paulus befohle[n][unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]/ daß wir vns versuchen
2 Cor. 13.vnd prüffen sollen/ ob wir im Glauben sind? Denn das ist
Esai. 61.der erste vnd fürnembste Schmuck/ nach welchem du dich
Apoc. 3.am meisten vmbschen vnd trachten sollest/ davon der Engel
saget: Jch rathe dir/ das du Gold von mir keuffest/
das mit Fewer durchleutert ist/ daß du reich werdest/
vnd weisse Kleider/ daß du dich anthust/ vnd nicht of-
fenbart werde die Schande deiner Blösse.

VelSecun-
daria.
Hastu denn diesen grösten vnd besten Schmuck durch
den Glauben/ nemlich das Kleyd des Heyls/ vnd den Rock
der Gerechtigkeit/ mit welchem dich dein Herr vnd Hey-

land
Beſter Weiberſchmuck.

Koͤnnen derhalben ſolcher Vrſachen/ vmb welcher willen
der Eheſtand als ein ſeliger vnd Gott wolgefelliger Stand
geruͤhmet wird/ viel angezogen werden/ wenn es hier von
Noͤthen were/ vnd die zeit zu erzehlen es leiden wolte.

2.
De Matro-
nalibus or-
namentis,
quæ ſunt.
II. Speculum Matronalium Virtutum, Spiegel al-
lerley Weiblicher Tugenden/ welche Paulus im fuͤrge-
nommenen Spruch fein kurtz zuſam̃en gefaſſet hat. Denn
ob es zwart an dem iſt/ daß man in gemeinem Sprichwort
ſaget: Es gehoͤrt viel zu einem frommen Weibe/ den-
noch werden die fuͤrnembſten Stuͤck/ welche Chriſtlichen
Weibesbildern wol anſtehen/ hier gleich als in einem ſchoͤ-
nen Spiegel vns fuͤr Augen geſtellet/ daß wenn Chriſtliche
Weibs Perſonen ſich in ſolchem Spiegel recht beſchawen/
koͤnnen ſie gar leicht daraus vernehmen/ wie vnnd welcher
maſſen jhr gantzer Schmuck vnnd Wolſtand beſchaffen
ſeyn ſoll.

Wiltu nun/ liebes Ehweib/ in dieſem Spiegel Pauli
Vel Prima-
ria.
dich beſpiegeln vnd wol beſchawen/ wolan/ ſo beſihe vor al-
len dingen/ wie du durch den Glauben fuͤr Gott gerecht vnd
ſelig biſt/ weil Paulus befohle[n][unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]/ daß wir vns verſuchen
2 Cor. 13.vnd pruͤffen ſollen/ ob wir im Glauben ſind? Denn das iſt
Eſai. 61.der erſte vnd fuͤrnembſte Schmuck/ nach welchem du dich
Apoc. 3.am meiſten vmbſchen vnd trachten ſolleſt/ davon der Engel
ſaget: Jch rathe dir/ das du Gold von mir keuffeſt/
das mit Fewer durchleutert iſt/ daß du reich werdeſt/
vnd weiſſe Kleider/ daß du dich anthuſt/ vnd nicht of-
fenbart werde die Schande deiner Bloͤſſe.

VelSecun-
daria.
Haſtu denn dieſen groͤſten vnd beſten Schmuck durch
den Glauben/ nemlich das Kleyd des Heyls/ vnd den Rock
der Gerechtigkeit/ mit welchem dich dein Herr vnd Hey-

land
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[34/0036] Beſter Weiberſchmuck. Koͤnnen derhalben ſolcher Vrſachen/ vmb welcher willen der Eheſtand als ein ſeliger vnd Gott wolgefelliger Stand geruͤhmet wird/ viel angezogen werden/ wenn es hier von Noͤthen were/ vnd die zeit zu erzehlen es leiden wolte. II. Speculum Matronalium Virtutum, Spiegel al- lerley Weiblicher Tugenden/ welche Paulus im fuͤrge- nommenen Spruch fein kurtz zuſam̃en gefaſſet hat. Denn ob es zwart an dem iſt/ daß man in gemeinem Sprichwort ſaget: Es gehoͤrt viel zu einem frommen Weibe/ den- noch werden die fuͤrnembſten Stuͤck/ welche Chriſtlichen Weibesbildern wol anſtehen/ hier gleich als in einem ſchoͤ- nen Spiegel vns fuͤr Augen geſtellet/ daß wenn Chriſtliche Weibs Perſonen ſich in ſolchem Spiegel recht beſchawen/ koͤnnen ſie gar leicht daraus vernehmen/ wie vnnd welcher maſſen jhr gantzer Schmuck vnnd Wolſtand beſchaffen ſeyn ſoll. 2. De Matro- nalibus or- namentis, quæ ſunt. Wiltu nun/ liebes Ehweib/ in dieſem Spiegel Pauli dich beſpiegeln vnd wol beſchawen/ wolan/ ſo beſihe vor al- len dingen/ wie du durch den Glauben fuͤr Gott gerecht vnd ſelig biſt/ weil Paulus befohlen__/ daß wir vns verſuchen vnd pruͤffen ſollen/ ob wir im Glauben ſind? Denn das iſt der erſte vnd fuͤrnembſte Schmuck/ nach welchem du dich am meiſten vmbſchen vnd trachten ſolleſt/ davon der Engel ſaget: Jch rathe dir/ das du Gold von mir keuffeſt/ das mit Fewer durchleutert iſt/ daß du reich werdeſt/ vnd weiſſe Kleider/ daß du dich anthuſt/ vnd nicht of- fenbart werde die Schande deiner Bloͤſſe. Vel Prima- ria. 2 Cor. 13. Eſai. 61. Apoc. 3. Haſtu denn dieſen groͤſten vnd beſten Schmuck durch den Glauben/ nemlich das Kleyd des Heyls/ vnd den Rock der Gerechtigkeit/ mit welchem dich dein Herr vnd Hey- land VelSecun- daria.

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Zitationshilfe: Lehen, Melchior: Optimus mulierum ornatus. Jena, 1617, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523541/36>, abgerufen am 24.11.2024.