Albinus, Christoph: Trost Trawriger Eltern. Brieg, 1628.Einen Menschen den GOtt liebet vnd jhm wol- Jst aber dieses nicht ein schöner: ist es nicht ein Ewer Söhnlein/ jhr betrübten Eltern/ ge- Gott hat gutten fug vnd macht gehabt ewer Kind- Ja GOtt hat sich mit vnser keinem verpflichtet/ mand
Einen Menſchen den GOtt liebet vnd jhm wol- Jſt aber dieſes nicht ein ſchoͤner: iſt es nicht ein Ewer Soͤhnlein/ jhr betruͤbten Eltern/ ge- Gott hat gutten fug vnd macht gehabt ewer Kind- Ja GOtt hat ſich mit vnſer keinem verpflichtet/ mand
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Einen Menſchen den GOtt liebet vnd jhm wol-
gefellet/ muſſen die Engel ſchuͤtzen/ kein boͤſes auge
darff jhn ſawr anſehen.
Jſt aber dieſes nicht ein ſchoͤner: iſt es nicht ein
edler vnd herrlicher Troſt? Ach wer kan die wichtig-
keit deſſelben genugſam ergruͤnden oder aus-ſprechen?
Ewer Soͤhnlein/ jhr betruͤbten Eltern/ ge-
fellet Gott wol/ vnd iſt jhm lieb. Wahr iſt
es: Jhr habt ewer Kindlein lieb. Aber GOtt hat es
auch lieb: derowegen ſol nu billich ewre Liebe der liebe
Gottes weichen vnd raum geben. Ewer Kindlein
hat euch wolgefallen. Es gefellet aber Gott auch wol:
drumb ſolt jhrs jhm gern vnd willig folgen laſſen. Ja
was ewrem Gott wolgefellet/ das ſol euch billich nicht
vbel gefallen.
Gott hat gutten fug vnd macht gehabt ewer Kind-
lein zu ſich zunehmen/ vnd daſſelbe ſeines gefallens zu-
verwahren. Denn Kinder ſind ſeine gabe vnd
Leibesfruͤchte ſind ſeine geſchencke. Ewer
Hauß-vnd Hertzpflaͤntzlein iſt ehe Gottes geweſen/ als
es ewer geweſen iſt. Gott hat es ehe geliebet/ als jhr
es geliebet. Drumb hat Er auch billich mehr recht da-
zu als jhr.
Pſ. 127. 4.
Ja GOtt hat ſich mit vnſer keinem verpflichtet/
daß Er vnß vnſere Kinderlein laſſen wolle/ ſo lange es
vnß beliebet: ſondern er hat jhm allezeit vorbehalten/
ſie ſeines gefallens abzufodern. Hat derowegen nie-
mand
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