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Seidel, Georg: Ministrorum verbi divini, labor, dolor, honor. Oels, 1637.

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Gebührendes EhrenZeugnüß.
Michaelis sein Hochzeitliches Ehrenfest allhier celebriret
vnd volzogen hat.

Jn solchem seinem Ehestande/ hat Er mit gedachter sei-
ner geliebten Haußfrawen/ jtzo betrübten Wittiben/ fried-
lichen vnd einig gelebet biß ins 19 Jahr/ vnd durch den
Segen Gottes erzeuget 8 Kinder/ 6 Söhne vnd 2 Töchter/
darvon 2 Söhnlein/ darunter das eine/ vnd zwar sein erstes
Kindt so todt auff die Welt kommen/ neben den zweyen
Töchtern vor jhm den weg aller Welt gegangen/ 4 Söhne
aber sind hinter jhm noch verwaiset/ so lange Gott wil am
Leben/ die Gott durch seinen Heil: Geist regieren/ das sie
patrissiren, vnd in jhres Seeligen Herren Vaters Fuß-
stapffen tretten mögen.

Waß aber ferner sein Predigambt vnd Christliches
Priesterliches Leben anlangen thut/ so hat Er gewiß das-
selbte also geführet/ wie einem fromen Christen v. Priester
eignen vnd gebühren wollen/ daß er vns an jetzo/ auß seinem
Sarche wol anreden vnd sich der Wort des H. Ambrosii,
des Bischoffs zu Meyland/ wann es möglich/ wol gebrauchen
könte/ vnd zu vns sagen: Ego inter vos hactenus ita vixi,
ut vivere me non pudeat, nec mori timui, quia bonum
habeo Dominum.
Jch habe vnter Euch biß anhero so
gelebet/ das ich ferner vnter Euch zu leben/ wenn es Gottes
wille gewesen mich nicht schemen dörffte/ aber ich habe mich
auch zu sterben gar nichts gefürchtet/ denn ich gar einen fro-
men vnd gutten HERREN im Himmel habe. Er ist ein
trewer Hauß halter der Geheim nüssen GOttes gewesen/
GOttes wort hat Er rein vnd klar/ wie es in den Schriff-
ten der Propheten vnd Aposteln verfasset/ gelehret vnd
geprediget/ aber hergegen ist er aller Widerwertigen Lehre
vnd Ketzerey spinne feind gewesen/ das Wort der Warheit

hat

Gebuͤhrendes EhrenZeugnuͤß.
Michaelis ſein Hochzeitliches Ehrenfeſt allhier celebriret
vnd volzogen hat.

Jn ſolchem ſeinem Eheſtande/ hat Er mit gedachter ſei-
ner geliebten Haußfrawen/ jtzo betruͤbten Wittiben/ fried-
lichen vnd einig gelebet biß ins 19 Jahr/ vnd durch den
Segen Gottes erzeuget 8 Kinder/ 6 Soͤhne vnd 2 Toͤchter/
darvõ 2 Soͤhnlein/ darunter das eine/ vnd zwar ſein erſtes
Kindt ſo todt auff die Welt kommen/ neben den zweyen
Toͤchtern vor jhm den weg aller Welt gegangen/ 4 Soͤhne
aber ſind hinter jhm noch verwaiſet/ ſo lange Gott wil am
Leben/ die Gott durch ſeinen Heil: Geiſt regieren/ das ſie
patriſsiren, vnd in jhres Seeligen Herꝛen Vaters Fuß-
ſtapffen tretten moͤgen.

Waß aber ferner ſein Predigambt vnd Chriſtliches
Prieſterliches Leben anlangen thut/ ſo hat Er gewiß daſ-
ſelbte alſo gefuͤhret/ wie einem fromen Chriſten v. Prieſter
eignen vñ gebuͤhren wollen/ daß er vns an jetzo/ auß ſeinem
Sarche wol anreden vnd ſich der Wort des H. Ambroſii,
des Biſchoffs zu Meyland/ wañ es moͤglich/ wol gebꝛauchen
koͤnte/ vnd zu vns ſagen: Ego inter vos hactenus ita vixi,
ut vivere me non pudeat, nec mori timui, quia bonum
habeo Dominum.
Jch habe vnter Euch biß anhero ſo
gelebet/ das ich ferner vnter Euch zu leben/ weñ es Gottes
wille geweſen mich nicht ſchemen doͤrffte/ aber ich habe mich
auch zu ſterben gar nichts gefuͤrchtet/ deñ ich gar einen fro-
men vnd gutten HERREN im Himmel habe. Er iſt ein
trewer Hauß halter der Geheim nuͤſſen GOttes geweſen/
GOttes wort hat Er rein vnd klar/ wie es in den Schriff-
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[40/0042] Gebuͤhrendes EhrenZeugnuͤß. Michaelis ſein Hochzeitliches Ehrenfeſt allhier celebriret vnd volzogen hat. Jn ſolchem ſeinem Eheſtande/ hat Er mit gedachter ſei- ner geliebten Haußfrawen/ jtzo betruͤbten Wittiben/ fried- lichen vnd einig gelebet biß ins 19 Jahr/ vnd durch den Segen Gottes erzeuget 8 Kinder/ 6 Soͤhne vnd 2 Toͤchter/ darvõ 2 Soͤhnlein/ darunter das eine/ vnd zwar ſein erſtes Kindt ſo todt auff die Welt kommen/ neben den zweyen Toͤchtern vor jhm den weg aller Welt gegangen/ 4 Soͤhne aber ſind hinter jhm noch verwaiſet/ ſo lange Gott wil am Leben/ die Gott durch ſeinen Heil: Geiſt regieren/ das ſie patriſsiren, vnd in jhres Seeligen Herꝛen Vaters Fuß- ſtapffen tretten moͤgen. Waß aber ferner ſein Predigambt vnd Chriſtliches Prieſterliches Leben anlangen thut/ ſo hat Er gewiß daſ- ſelbte alſo gefuͤhret/ wie einem fromen Chriſten v. Prieſter eignen vñ gebuͤhren wollen/ daß er vns an jetzo/ auß ſeinem Sarche wol anreden vnd ſich der Wort des H. Ambroſii, des Biſchoffs zu Meyland/ wañ es moͤglich/ wol gebꝛauchen koͤnte/ vnd zu vns ſagen: Ego inter vos hactenus ita vixi, ut vivere me non pudeat, nec mori timui, quia bonum habeo Dominum. Jch habe vnter Euch biß anhero ſo gelebet/ das ich ferner vnter Euch zu leben/ weñ es Gottes wille geweſen mich nicht ſchemen doͤrffte/ aber ich habe mich auch zu ſterben gar nichts gefuͤrchtet/ deñ ich gar einen fro- men vnd gutten HERREN im Himmel habe. Er iſt ein trewer Hauß halter der Geheim nuͤſſen GOttes geweſen/ GOttes wort hat Er rein vnd klar/ wie es in den Schriff- ten der Propheten vnd Apoſteln verfaſſet/ gelehret vnd geprediget/ aber hergegen iſt er aller Widerwertigen Lehre vnd Ketzerey ſpinne feind geweſen/ das Wort der Warheit hat

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Zitationshilfe: Seidel, Georg: Ministrorum verbi divini, labor, dolor, honor. Oels, 1637, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511796/42>, abgerufen am 25.11.2024.