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Burckhard, Gottfried: Himmlische Johanna Elisabeth. Breslau, 1673.

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fet/ ich hab den Lauff vollendet/ ich hab Glau-
ben gehalten. Hinfort ist mir beygeleget
die Krone der Gerechtigkeit/ welche mir der
HErr an jenem Tage/ der gerechte Richter
geben wird. Nicht mir aber alleine/ son-
dern auch allen die seine Erscheinung lieb
haben.

Diese Worte Pauli/ nach der Andacht unterschiedener
Liebhaber/ haben auch unterschiedene Benennung empfan-
gen/ zu steter Erinnerung einer sonderen Lehre und Trost.

Basilius nennet diesen Spruch Symbolum Apostoli-
cum:
einen Apostolischen Wahl-Spruch/ darinnen er sich
deß wahren seligmachenden Glaubens an Christum/ vom
Creutz und Leiden der Frommen/ von einem seligen Tode/
Aufferstehung deß Leibes und deß ewigen Lebens kürtzlich
erinnert.

Anshelmus nennet ihn: Ultimum Pauli Valedictorium.
Pauli Valet-Segen. Da er von Timotheo und aller Welt
Eitelkeit Abscheid nihmt/ und in Himmel wandelt. Chry-
sostomus
sagt: Er sey Testamentum Pauli; Pauli letzter
Wille. Da er alles wol bestellet mit seinem Vermögen/
Gott bescheidet er die Seele/ den Leib auff eine Zeit dem To-
de: Sein Exempel deß Glaubens und Lebens/ Timotheo
und allen Gläubigen zur Nachfolge.

Erasmus tituliret ihn: Enchiridion Militis Christia-
ni;
Ein geistlich Turnier-Büchlein/ worinnen Christen
ritterlich zu kämpffen und herrlich zu siegen/ über Welt/
Sünde/ Tod/ Teuffel und Hölle gelehret werden.

Solt unser Andacht diesem schönen Kern-Spruch auch

ietzt
fet/ ich hab den Lauff vollendet/ ich hab Glau-
ben gehalten. Hinfort iſt mir beygeleget
die Krone der Gerechtigkeit/ welche mir der
HErr an jenem Tage/ der gerechte Richter
geben wird. Nicht mir aber alleine/ ſon-
dern auch allen die ſeine Erſcheinung lieb
haben.

Dieſe Worte Pauli/ nach der Andacht unterſchiedener
Liebhaber/ haben auch unterſchiedene Benennung empfan-
gen/ zu ſteter Erinnerung einer ſonderen Lehre und Troſt.

Baſilius nennet dieſen Spruch Symbolum Apoſtoli-
cum:
einen Apoſtoliſchen Wahl-Spruch/ darinnen er ſich
deß wahren ſeligmachenden Glaubens an Chriſtum/ vom
Creutz und Leiden der Frommen/ von einem ſeligen Tode/
Aufferſtehung deß Leibes und deß ewigen Lebens kuͤrtzlich
erinnert.

Anshelmus nennet ihn: Ultimum Pauli Valedictorium.
Pauli Valet-Segen. Da er von Timotheo und aller Welt
Eitelkeit Abſcheid nihmt/ und in Himmel wandelt. Chry-
ſoſtomus
ſagt: Er ſey Teſtamentum Pauli; Pauli letzter
Wille. Da er alles wol beſtellet mit ſeinem Vermoͤgen/
Gott beſcheidet er die Seele/ den Leib auff eine Zeit dem To-
de: Sein Exempel deß Glaubens und Lebens/ Timotheo
und allen Glaͤubigen zur Nachfolge.

Eraſmus tituliret ihn: Enchiridion Militis Chriſtia-
ni;
Ein geiſtlich Turnier-Buͤchlein/ worinnen Chriſten
ritterlich zu kaͤmpffen und herrlich zu ſiegen/ uͤber Welt/
Suͤnde/ Tod/ Teuffel und Hoͤlle gelehret werden.

Solt unſer Andacht dieſem ſchoͤnen Kern-Spruch auch

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Zitationshilfe: Burckhard, Gottfried: Himmlische Johanna Elisabeth. Breslau, 1673, S. [8]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511301/8>, abgerufen am 19.04.2024.