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Burckhard, Gottfried: Himmlische Johanna Elisabeth. Breslau, 1673.

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sich desto mehr wider solchen Zufall zu waffnen. Wer daGalat. VI. 1.
stehet/ sehe zu daß er nicht falle. Quid facient tabulae,Gregorius in
Jobum

si sic tremunt columnae? Quomodo stabunt virgulta in
concussa in deserto, si pavoris turbine etiam Cedri con-
cutiuntur in Libano?
Unsere Wol-selige Frau von der
Leippe/ wie willig und bereitet Sie zum sterben war/ wie
ein sehnliches Verlangen Sie nach dem Erlösungs-Stünd-
lein und Jhrem liebsten Seelen-Schatze JESU hatte:
muste doch auch einen bittern Trunck auß diesem Kelche ko-
sten/ daß Jhr die Augen übergiengen/ und das Hertz erbe-
bete. Daher sagte Sie zu mir etlich mal in der letzten
Angst-Nacht: Wie bange ist mir! ach/ ich fürchte mich
so!

Ach/ es sind zwar durch Christum die durch die SündeJoh. VIII. 5[1].
verdiente Todes-Schmertzen den Gläubigen benommen:
Aber weil die Natur sich vor ihrer Zerrüttung entsetzet/
quae semper intendit conservationem sui, der Satan auch
alsdenn wegen anklebender Schwachheiten hefftiger zuse-
tzet/ und die aller grösseste mutation und desertion vor gehen
sol/ kan es ohn Empfindligkeit nicht geschehen. SophiaElias Hosman
in Conc. Fun.

Elisabetha, die vorerwehnte frome Gemahlin/ deß seligen
Hertzog Georgi Rudolphi von der Lignitz/ beklagte solches
auch/ ward aber von ihrem Seelen-Pfleger eben wie unsere
selige Frau von der Lignitz und Leippe Christlich erinnert/Joh. V. 24.
daß freylich bey diesem durchdringen/ durchbrechen/Mich. II. 13.
ringen/ zerbrechen/ Kampff und überwinden/ etwasLuc. XIII. 2[&]
2. Cor. V. 1.

erlitten werden müste. Solte Jacob siegen/ so muste sei-2. Tim. II. 3.
ne Hüffte verrencket werden. Es erlangen nicht alle wieGen. XXXII.
24.

Elias/ eine Englische Sänffte in Himmel. Und bey un-
ser seligen wolte GOTT in der praxi erfahren/ was Sie/
eine dreyjährige Schülerin in Herren Wudrians Creutz-

Schule/
G

ſich deſto mehr wider ſolchen Zufall zu waffnen. Wer daGalat. VI. 1.
ſtehet/ ſehe zu daß er nicht falle. Quid facient tabulæ,Gregorius in
Jobum

ſi ſic tremunt columnæ? Quomodo ſtabunt virgulta in
concuſsa in deſerto, ſi pavoris turbine etiam Cedri con-
cutiuntur in Libano?
Unſere Wol-ſelige Frau von deꝛ
Leippe/ wie willig und bereitet Sie zum ſterben war/ wie
ein ſehnliches Verlangen Sie nach dem Erloͤſungs-Stuͤnd-
lein und Jhrem liebſten Seelen-Schatze JESU hatte:
muſte doch auch einen bittern Trunck auß dieſem Kelche ko-
ſten/ daß Jhr die Augen uͤbergiengen/ und das Hertz erbe-
bete. Daher ſagte Sie zu mir etlich mal in der letzten
Angſt-Nacht: Wie bange iſt mir! ach/ ich fuͤrchte mich
ſo!

Ach/ es ſind zwar durch Chriſtum die durch die SuͤndeJoh. VIII. 5[1].
verdiente Todes-Schmertzen den Glaͤubigen benommen:
Aber weil die Natur ſich vor ihrer Zerruͤttung entſetzet/
quæ ſemper intendit conſervationem ſui, der Satan auch
alsdenn wegen anklebender Schwachheiten hefftiger zuſe-
tzet/ und die aller groͤſſeſte mutation und deſertion vor gehen
ſol/ kan es ohn Empfindligkeit nicht geſchehen. SophiaElias Hoſman
in Conc. Fun.

Eliſabetha, die vorerwehnte frome Gemahlin/ deß ſeligen
Hertzog Georgi Rudolphi von der Lignitz/ beklagte ſolches
auch/ ward aber von ihrem Seelen-Pfleger eben wie unſere
ſelige Frau von der Lignitz und Leippe Chriſtlich erinnert/Joh. V. 24.
daß freylich bey dieſem durchdringen/ durchbrechen/Mich. II. 13.
ringen/ zerbrechen/ Kampff und uͤberwinden/ etwasLuc. XIII. 2[&]
2. Cor. V. 1.

erlitten werden muͤſte. Solte Jacob ſiegen/ ſo muſte ſei-2. Tim. II. 3.
ne Huͤffte verrencket werden. Es erlangen nicht alle wieGen. XXXII.
24.

Elias/ eine Engliſche Saͤnffte in Himmel. Und bey un-
ſer ſeligen wolte GOTT in der praxi erfahren/ was Sie/
eine dreyjaͤhrige Schuͤlerin in Herren Wudrians Creutz-

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[[49]/0049] ſich deſto mehr wider ſolchen Zufall zu waffnen. Wer da ſtehet/ ſehe zu daß er nicht falle. Quid facient tabulæ, ſi ſic tremunt columnæ? Quomodo ſtabunt virgulta in concuſsa in deſerto, ſi pavoris turbine etiam Cedri con- cutiuntur in Libano? Unſere Wol-ſelige Frau von deꝛ Leippe/ wie willig und bereitet Sie zum ſterben war/ wie ein ſehnliches Verlangen Sie nach dem Erloͤſungs-Stuͤnd- lein und Jhrem liebſten Seelen-Schatze JESU hatte: muſte doch auch einen bittern Trunck auß dieſem Kelche ko- ſten/ daß Jhr die Augen uͤbergiengen/ und das Hertz erbe- bete. Daher ſagte Sie zu mir etlich mal in der letzten Angſt-Nacht: Wie bange iſt mir! ach/ ich fuͤrchte mich ſo! Galat. VI. 1. Gregorius in Jobum Ach/ es ſind zwar durch Chriſtum die durch die Suͤnde verdiente Todes-Schmertzen den Glaͤubigen benommen: Aber weil die Natur ſich vor ihrer Zerruͤttung entſetzet/ quæ ſemper intendit conſervationem ſui, der Satan auch alsdenn wegen anklebender Schwachheiten hefftiger zuſe- tzet/ und die aller groͤſſeſte mutation und deſertion vor gehen ſol/ kan es ohn Empfindligkeit nicht geſchehen. Sophia Eliſabetha, die vorerwehnte frome Gemahlin/ deß ſeligen Hertzog Georgi Rudolphi von der Lignitz/ beklagte ſolches auch/ ward aber von ihrem Seelen-Pfleger eben wie unſere ſelige Frau von der Lignitz und Leippe Chriſtlich erinnert/ daß freylich bey dieſem durchdringen/ durchbrechen/ ringen/ zerbrechen/ Kampff und uͤberwinden/ etwas erlitten werden muͤſte. Solte Jacob ſiegen/ ſo muſte ſei- ne Huͤffte verrencket werden. Es erlangen nicht alle wie Elias/ eine Engliſche Saͤnffte in Himmel. Und bey un- ſer ſeligen wolte GOTT in der praxi erfahren/ was Sie/ eine dreyjaͤhrige Schuͤlerin in Herren Wudrians Creutz- Schule/ Joh. VIII. 51. Elias Hoſman in Conc. Fun. Joh. V. 24. Mich. II. 13. Luc. XIII. 2& 2. Cor. V. 1. 2. Tim. II. 3. Gen. XXXII. 24. G

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Zitationshilfe: Burckhard, Gottfried: Himmlische Johanna Elisabeth. Breslau, 1673, S. [49]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/511301/49>, abgerufen am 23.11.2024.