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Heyden, Benjamin: Frommer Christen Ewiges Gnaden-Trost- und Freuden-Liecht. St. Annaberg, 1676.

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Trost-und Freuden-Liecht.

Jener bey dem Paradino führte zu seinen Sinn-Bild denStegman. in
Christogn.
p. 2. f.
272.

Mond bey der Sonnen im vollen Liecht/ mit dieser Uberschrifft:
Simul & semper. Anzudeuten/ daß/ nach dem er von der Son-
nen der Gerechtigkeit einmal erleuchtet/ zur selben sich stets halte/
und wiederumb wie der Mond sein Liecht andern leuchten lasse.
Das hätte auch wol unser seel. Herr Siegel füglich zu seinen
Sinn-Bild und Siegel brauchen mögen: Welcher/ nach dem er
durch das Liecht der Gnaden-Sonnen erleuchtet/ auch wieder-
umb sein Liecht scheinen lassen/ und mit solchen Liecht/ Simul &
semper,
einmal und allemal vereiniget zu seyn gewüntschet:
Wie Er denn diß sein Siegel seyn lassen: Der HERR wird
dein ewiges Liecht seyn.

Es ist auch dieses Liecht/ II. Lux vitae viam com-
monstrans,
ein recht leitendes Räiß-und Lebens-
Liecht. Gleich wie das Liecht einem fürleuchtet/ in der Finster-
nüß den Weg zeiget/ damit er nicht anstosse/ falle oder Schaden
nehme; Also zeiget uns Christus den Weg den wir wan-Ps. XXXII, 8
deln sollen: Er richtet unsere Füsse auff den Weg deß Frie-Luc. I, 79.
des: Behütet uns für den Fall/ daß wir nicht zu schadenPs. XXVI, 1.
kommen. Hier wandeln wir in einen finstern Thal/ da wirPs. XXXVII.
v.
24.

leicht uns verirren/ anstossen und fallen können: Wir wissen
weder Weg noch Steg zum ewigen Vaterland/ können gar leicht
auff Ab-und Irrwege gerathen/ es giebt allerhand Jrrwische/ die
uns verleiten und verführen können; Aber so leuchtet uns Chri-
stus für/ und leitet unsere Füsse auff den rechten sichern Weg:
Er thut uns kund den Weg zum Leben:Ps. XVI, 11.

Er leuchtet uns vom Vater her/
Und ist deß Liechtes Prediger.

Weisset uns auff die richtige Bahn und saget: Diß ist

der
D 2
Troſt-und Freuden-Liecht.

Jener bey dem Paradino fuͤhrte zu ſeinen Sinn-Bild denStegman. in
Chriſtogn.
p. 2. f.
272.

Mond bey der Sonnen im vollen Liecht/ mit dieſer Uberſchrifft:
Simul & ſemper. Anzudeuten/ daß/ nach dem er von der Son-
nen der Gerechtigkeit einmal erleuchtet/ zur ſelben ſich ſtets halte/
und wiederumb wie der Mond ſein Liecht andern leuchten laſſe.
Das haͤtte auch wol unſer ſeel. Herr Siegel fuͤglich zu ſeinen
Sinn-Bild und Siegel brauchen moͤgen: Welcher/ nach dem er
durch das Liecht der Gnaden-Sonnen erleuchtet/ auch wieder-
umb ſein Liecht ſcheinen laſſen/ und mit ſolchen Liecht/ Simul &
ſemper,
einmal und allemal vereiniget zu ſeyn gewuͤntſchet:
Wie Er denn diß ſein Siegel ſeyn laſſen: Der HERR wird
dein ewiges Liecht ſeyn.

Es iſt auch dieſes Liecht/ II. Lux vitæ viam com-
monſtrans,
ein recht leitendes Raͤiß-und Lebens-
Liecht. Gleich wie das Liecht einem fuͤrleuchtet/ in der Finſter-
nuͤß den Weg zeiget/ damit er nicht anſtoſſe/ falle oder Schaden
nehme; Alſo zeiget uns Chriſtus den Weg den wir wan-Pſ. XXXII, 8
deln ſollen: Er richtet unſere Fuͤſſe auff den Weg deß Frie-Luc. I, 79.
des: Behuͤtet uns fuͤr den Fall/ daß wir nicht zu ſchadenPſ. XXVI, 1.
kommen. Hier wandeln wir in einen finſtern Thal/ da wirPſ. XXXVII.
v.
24.

leicht uns verirren/ anſtoſſen und fallen koͤnnen: Wir wiſſen
weder Weg noch Steg zum ewigen Vaterland/ koͤnnen gar leicht
auff Ab-und Irrwege gerathen/ es giebt allerhand Jrrwiſche/ die
uns verleiten und verfuͤhren koͤnnen; Aber ſo leuchtet uns Chri-
ſtus fuͤr/ und leitet unſere Fuͤſſe auff den rechten ſichern Weg:
Er thut uns kund den Weg zum Leben:Pſ. XVI, 11.

Er leuchtet uns vom Vater her/
Und iſt deß Liechtes Prediger.

Weiſſet uns auff die richtige Bahn und ſaget: Diß iſt

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Zitationshilfe: Heyden, Benjamin: Frommer Christen Ewiges Gnaden-Trost- und Freuden-Liecht. St. Annaberg, 1676, S. [27]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510974/27>, abgerufen am 28.03.2024.