Heyden, Benjamin: Frommer Christen Ewiges Gnaden-Trost- und Freuden-Liecht. St. Annaberg, 1676.Trost-und Freuden-Liecht. zu andern Völckern gebracht worden/ daß fürnehme/ gelehrteund sinnreiche Leute/ sonderbahre Insignia, Wappen oderDe Davidis annulo si- gnatorio ex Rabb. Abra- ham. refert. Beierl. Tom. IV. Theatr. Magni p. 323 Siegel geführet/ darzu allerley nachdenckliche Bilder/ merck- würdige Denck-Sprücke/ und andere schöne Inventiones er- wehlet und gebrauchet; wie David und andere Könige in Juda in ihren Siegel einen Löwen; Augustus der Römische Mo- narch anfänglich das Wunder-Thier Sphingem, nachmals sein eigenes Bildnüß; Noch heutiges Tages die Römischen Käyser einen zweyköpffigen Adler in ihren Wappen undDe Aqvila Imperii Ro- man. Limn. Tom. I. Juris publ. Lib. I. cap. 14. Siegel führen. Fromme und andächtige Leute Pflegen ihnen gemeiniglich Der Christen Hertz auff Rosen geht/ Wenns mitten untern Creutze steht: Simon Musaeus hat in seinen Siegel einen Todten-Tit. in E- Wohl- B 2
Troſt-und Freuden-Liecht. zu andern Voͤlckern gebracht worden/ daß fuͤrnehme/ gelehrteund ſinnreiche Leute/ ſonderbahre Inſignia, Wappen oderDe Davidis annulo ſi- gnatorio ex Rabb. Abra- ham. refert. Beierl. Tom. IV. Theatr. Magni p. 323 Siegel gefuͤhret/ darzu allerley nachdenckliche Bilder/ merck- wuͤrdige Denck-Spruͤcke/ und andere ſchoͤne Inventiones er- wehlet und gebrauchet; wie David und andere Koͤnige in Juda in ihren Siegel einen Loͤwen; Auguſtus der Roͤmiſche Mo- narch anfaͤnglich das Wunder-Thier Sphingem, nachmals ſein eigenes Bildnuͤß; Noch heutiges Tages die Roͤmiſchen Kaͤyſer einen zweykoͤpffigen Adler in ihren Wappen undDe Aqvila Imperii Ro- man. Limn. Tom. I. Juris publ. Lib. I. cap. 14. Siegel fuͤhren. Fromme und andaͤchtige Leute Pflegen ihnen gemeiniglich Der Chriſten Hertz auff Roſen geht/ Wenns mitten untern Creutze ſteht: Simon Muſæus hat in ſeinen Siegel einen Todten-Tit. in E- Wohl- B 2
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Troſt-und Freuden-Liecht.
zu andern Voͤlckern gebracht worden/ daß fuͤrnehme/ gelehrte
und ſinnreiche Leute/ ſonderbahre Inſignia, Wappen oder
Siegel gefuͤhret/ darzu allerley nachdenckliche Bilder/ merck-
wuͤrdige Denck-Spruͤcke/ und andere ſchoͤne Inventiones er-
wehlet und gebrauchet; wie David und andere Koͤnige in Juda
in ihren Siegel einen Loͤwen; Auguſtus der Roͤmiſche Mo-
narch anfaͤnglich das Wunder-Thier Sphingem, nachmals
ſein eigenes Bildnuͤß; Noch heutiges Tages die Roͤmiſchen
Kaͤyſer einen zweykoͤpffigen Adler in ihren Wappen und
Siegel fuͤhren.
De Davidis
annulo ſi-
gnatorio ex
Rabb. Abra-
ham. refert.
Beierl. Tom.
IV. Theatr.
Magni p. 323
De Aqvila
Imperii Ro-
man. Limn.
Tom. I. Juris
publ. Lib. I.
cap. 14.
Fromme und andaͤchtige Leute Pflegen ihnen gemeiniglich
ſolche nachdenckliche Symbola und Bilder zu ihren Siegeln zu
erwehlen/ dabey ſie etwan ihres gebrechlichen Zuſtandes und
Sterbligkeit/ oder anderer heilſamer Dinge erinnert werden/
wie etwa der ſeel. Mann Gottes Lutherus in ſeinem Siegel/ ein
mit einen Creutz durchſtochenes Hertz in einer Roſen mit
dieſem Denck-Spruch:
Kromaier. in
Hiſt. Eccleſ.
ſec. 17. p. 565.
Der Chriſten Hertz auff Roſen geht/
Wenns mitten untern Creutze ſteht:
Simon Muſæus hat in ſeinen Siegel einen Todten-
Kopff gefuͤhret/ darbey ſich allezeit ſeiner Sterbligkeit zu erin-
nern. Gar ein Sinnreiches und artiges Symbolum und Leib-
Spruch fuͤhrete der fromme und wohlloͤbliche Erneſtus, Hertzog
zu Luͤneburg und Braunſchweig/ welcher ihm hierzu bilden laſ-
ſen/ ein brennendes und ſich ſelbſt verzehrendes Liecht/ mit
dieſer Uberſchrifft: Aliis inſerviendo me ipſum conſumo:
Jn dem ich andern diene/ verzehre ich mich ſelbſten/ und
muß daruͤber vergehen und verloͤſchen. Und wolte der
fromme Fuͤrſt damit anzeigen/ daß/ in dem er die Regiments-
Laſt auff den Hals trage/ Land und Leute wohl zu regieren/ ihre
Wohl-
Tit. in E-
xemp. p. 1569.
Joh. Jac. O-
tho in Tu-
gend-Weg
pag. 1169.
Tit. in E-
xemp. p. 1125.
Beckh. in
Orat. Ex-
temp. pag. 2.
cap. 7. qv. 2.
pag. 306.
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Zitationshilfe: | Heyden, Benjamin: Frommer Christen Ewiges Gnaden-Trost- und Freuden-Liecht. St. Annaberg, 1676, S. [11]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510974/11>, abgerufen am 29.07.2024. |