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Tilesius, Gottfried: II. Christliche Predigten. Oels, 1622.

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Unius mali finis est principium alterius.Seneca.
Ein Trübsall ist vberstanden/
Ein anders ist bald vorhanden.
Es ist die Welt ja voller Pein/
Ein jeder findt darinn das sein.

Vnd der alte Prosper schreibt recht vnd wol:Prosper.

Nunquam bella Piis, nunquam discrimina desunt,
Et, quo cum certet, mens pia semper habet.

Ein jeder Christ zu aller frist/
Mit Creutz vnd fahr vmbgeben ist.

Da hastu nu dein bescheiden Theyl vnglücks/ von welchenJob 7.
Job redet: Muß nicht der Mensch jmmer im Streit seinJob 14.
auff Erden: Vnd abermal: Der Mensch vom Weibe
gebohren lebet kurtze Zeit/ vnd ist voll Vnruhe. Non melior
es Patribus tuis,
du bist nicht besser als deine Vätter vor
dir gewesen sind. Ohne Creutz kanstu nicht sein/ der du mit
Christo zur Herrligkeit begehrest einzugehen. Dann gleichLuc. 24.
wie Christus/ ehe Er zu seiner Herrligkeit eingieng/ zuvor
Leyden muste: Er muste Bluttigen Schweiß schwitzen:
Er muste eine Dorrne Cron auff seinem Haupt tragen:
Er muste sich mit Händen vnnd mit Füssen ans Creutz
nageln lassen/ wie ein armer Wurm/ vnd zu einem offent-
lichen Spectacul zwischen zweyen Mördern im mittel auff-
richten als den ärgsten Vbelthäter/ welchen seinen aller-
liebsten Sohn der Ewige Vater also in die schantze schlegt/
vnd dahin gibt/ Non ad gaudia sed ad tormenta, Nicht zurAugustin.
Frewde/ sondern zur Pein vnd Marter: Ebener massen/
mustu jhm als ein Gläubiger Reichsgenoß in allerley Vn-
glück vnd widerwertigkeit dieser Welt gleichförmig werden/
wie Paulus spricht: Welche GOtt zuvor Versehen hat/Rom. 8.
die hat Er auch Verordnet/ das sie dem Ebenbilde seines
Sohns sollen gleichförmig werden.

Solche
B iij
Unius mali finis eſt principium alterius.Seneca.
Ein Truͤbſall iſt vberſtanden/
Ein anders iſt bald voꝛhanden.
Es iſt die Welt ja voller Pein/
Ein jeder findt darinn das ſein.

Vnd der alte Proſper ſchreibt recht vnd wol:Proſper.

Nunquàm bella Piis, nunquàm diſcrimina deſunt,
Et, quo cum certet, mens pia ſemper habet.

Ein jeder Chꝛiſt zu aller friſt/
Mit Creutz vnd fahr vmbgeben iſt.

Da haſtu nu dein beſcheiden Theyl vngluͤcks/ von welchẽJob 7.
Job redet: Muß nicht der Menſch jmmer im Streit ſeinJob 14.
auff Erden: Vnd abermal: Der Menſch vom Weibe
gebohꝛen lebet kurtze Zeit/ vnd iſt voll Vnruhe. Non melior
es Patribus tuis,
du biſt nicht beſſer als deine Vaͤtter vor
dir geweſen ſind. Ohne Creutz kanſtu nicht ſein/ der du mit
Chꝛiſto zur Herꝛligkeit begehꝛeſt einzugehen. Dann gleichLuc. 24.
wie Chꝛiſtus/ ehe Er zu ſeiner Herꝛligkeit eingieng/ zuvor
Leyden muſte: Er muſte Bluttigen Schweiß ſchwitzen:
Er muſte eine Dorꝛne Cron auff ſeinem Haupt tragen:
Er muſte ſich mit Haͤnden vnnd mit Fuͤſſen ans Creutz
nageln laſſen/ wie ein armer Wurm/ vnd zu einem offent-
lichen Spectacul zwiſchẽ zweyen Moͤrdern im mittel auff-
richten als den aͤrgſten Vbelthaͤter/ welchen ſeinen aller-
liebſten Sohn der Ewige Vater alſo in die ſchantze ſchlegt/
vnd dahin gibt/ Non ad gaudia ſed ad tormenta, Nicht zurAuguſtin.
Frewde/ ſondern zur Pein vnd Marter: Ebener maſſen/
muſtu jhm als ein Glaͤubiger Reichsgenoß in allerley Vn-
gluͤck vnd widerwertigkeit dieſer Welt gleichfoͤꝛmig werdẽ/
wie Paulus ſpꝛicht: Welche GOtt zuvor Verſehen hat/Rom. 8.
die hat Er auch Verordnet/ das ſie dem Ebenbilde ſeines
Sohns ſollen gleichfoͤꝛmig werden.

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Zitationshilfe: Tilesius, Gottfried: II. Christliche Predigten. Oels, 1622, S. [13]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510964/13>, abgerufen am 21.11.2024.