Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fabricus, Elias: Letzte Ehren-Bekräntzung. Brieg, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

genden erzogen/ auch im Lesen/ Schreiben und an-
dern gutten Si[tt]en unterwiesen/ denen Sie auch al-
len schuldigen gehorsam und ungefälschte treue gelei-
stet hat. Und als die älteste Jungfrau Mahm/
die Wohl-Edel geborne Jungfrau Elisabeth geborne
von Schneckenhauß/ von dieser Welt scheiden sollen/
hat Sie zuvor mehr wohle[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]meldte numehr in GOtt-
säligruhende Jungfrau Helena Catharina geborne
von Schneckenhauß/ den andern Zweyen Schwestern
recommendiret/ daß Sie sich Jhrer/ als Jhres
Fleisches und Bluttes annehmen/ und Sie nicht von
sich lassen möchten: Welches Sie auch gethan haben.
Da auch hernach die andere Mahm/ als die Wohl-
Edel geborne Jungrau Anna Maria/ geborne von
Schneckenhauß Todes verfahren/ ist Sie allein bey
der anitzo noch gegenwertigen Hochbetrübten Jung-
frau Mahme/ als der Wohl Edel gebornen Jung-
frauen Eva
geborner von Schneckenhauß verblieben/
und hat Jhr allen gebührlichen gehorsam geleistet/
auch in solchem gar treulich biß an Jhren letzten
Seuftzer verharret/ daß jederman ein hertzliches
wohlgefallen dran gehabt.

Dieweil nun alle Menschen der Sterbligkeit
unterworffen/ und dahero nicht allein umb der Sün-
de willen Siech und Kranck seyn; sondern auch dem
alten Bunde nach/ gar dem Tode her halten müssen.
Als hat solches die ietzo Sälige Jungfrau Helena

Ca-

genden erzogen/ auch im Leſen/ Schreiben und an-
dern gutten Si[tt]en unterwieſen/ denen Sie auch al-
len ſchuldigen gehorſam und ungefaͤlſchte treue gelei-
ſtet hat. Und als die aͤlteſte Jungfrau Mahm/
die Wohl-Edel geborne Jungfrau Eliſabeth geborne
von Schneckenhauß/ von dieſer Welt ſcheiden ſollen/
hat Sie zuvor mehr wohle[verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt]meldte numehr in GOtt-
ſaͤligruhende Jungfrau Helena Catharina geborne
von Schneckenhauß/ den andern Zweyen Schweſtern
recommendiret/ daß Sie ſich Jhrer/ als Jhres
Fleiſches und Bluttes annehmen/ und Sie nicht von
ſich laſſen moͤchten: Welches Sie auch gethan haben.
Da auch hernach die andere Mahm/ als die Wohl-
Edel geborne Jungrau Anna Maria/ geborne von
Schneckenhauß Todes verfahren/ iſt Sie allein bey
der anitzo noch gegenwertigen Hochbetruͤbten Jung-
frau Mahme/ als der Wohl Edel gebornen Jung-
frauen Eva
geborner von Schneckenhauß verblieben/
und hat Jhr allen gebuͤhrlichen gehorſam geleiſtet/
auch in ſolchem gar treulich biß an Jhren letzten
Seuftzer verharret/ daß jederman ein hertzliches
wohlgefallen dran gehabt.

Dieweil nun alle Menſchen der Sterbligkeit
unterworffen/ und dahero nicht allein umb der Suͤn-
de willen Siech und Kranck ſeyn; ſondern auch dem
alten Bunde nach/ gar dem Tode her halten muͤſſen.
Als hat ſolches die ietzo Saͤlige Jungfrau Helena

Ca-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsThanks" n="1">
        <div type="fsPersonalia" n="2">
          <p><pb facs="#f0018" n="[18]"/>
genden erzogen/ auch im Le&#x017F;en/ Schreiben und an-<lb/>
dern gutten Si<supplied>tt</supplied>en unterwie&#x017F;en/ denen Sie auch al-<lb/>
len &#x017F;chuldigen gehor&#x017F;am und ungefa&#x0364;l&#x017F;chte treue gelei-<lb/>
&#x017F;tet hat. Und als die a&#x0364;lte&#x017F;te Jungfrau Mahm/<lb/>
die Wohl-Edel geborne Jungfrau <hi rendition="#fr">Eli&#x017F;abeth</hi> geborne<lb/>
von <hi rendition="#fr">Schneckenhauß/</hi> von die&#x017F;er Welt &#x017F;cheiden &#x017F;ollen/<lb/>
hat Sie zuvor mehr wohle<gap reason="lost" unit="chars" quantity="1"/>meldte numehr in GOtt-<lb/>
&#x017F;a&#x0364;ligruhende Jungfrau <hi rendition="#fr">Helena Catharina</hi> geborne<lb/>
von <hi rendition="#fr">Schneckenhauß/</hi> den andern Zweyen Schwe&#x017F;tern<lb/><hi rendition="#aq">recommendi</hi>ret/ daß Sie &#x017F;ich <hi rendition="#fr">Jhrer/</hi> als Jhres<lb/>
Flei&#x017F;ches und Bluttes annehmen/ und Sie nicht von<lb/>
&#x017F;ich la&#x017F;&#x017F;en mo&#x0364;chten: Welches Sie auch gethan haben.<lb/>
Da auch hernach die andere Mahm/ als die Wohl-<lb/>
Edel geborne Jungrau <hi rendition="#fr">Anna Maria/</hi> geborne von<lb/><hi rendition="#fr">Schneckenhauß</hi> Todes verfahren/ i&#x017F;t Sie allein bey<lb/>
der anitzo noch gegenwertigen Hochbetru&#x0364;bten Jung-<lb/>
frau Mahme/ als der Wohl Edel gebornen <hi rendition="#fr">Jung-<lb/>
frauen Eva</hi> geborner von <hi rendition="#fr">Schneckenhauß</hi> verblieben/<lb/>
und hat Jhr allen gebu&#x0364;hrlichen gehor&#x017F;am gelei&#x017F;tet/<lb/>
auch in &#x017F;olchem gar treulich biß an Jhren letzten<lb/>
Seuftzer verharret/ daß jederman ein hertzliches<lb/>
wohlgefallen dran gehabt.</p><lb/>
          <p>Dieweil nun alle Men&#x017F;chen der Sterbligkeit<lb/>
unterworffen/ und dahero nicht allein umb der Su&#x0364;n-<lb/>
de willen Siech und Kranck &#x017F;eyn; &#x017F;ondern auch dem<lb/>
alten Bunde nach/ gar dem Tode her halten mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.<lb/>
Als hat &#x017F;olches die ietzo Sa&#x0364;lige Jungfrau <hi rendition="#fr">Helena</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Ca-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[18]/0018] genden erzogen/ auch im Leſen/ Schreiben und an- dern gutten Sitten unterwieſen/ denen Sie auch al- len ſchuldigen gehorſam und ungefaͤlſchte treue gelei- ſtet hat. Und als die aͤlteſte Jungfrau Mahm/ die Wohl-Edel geborne Jungfrau Eliſabeth geborne von Schneckenhauß/ von dieſer Welt ſcheiden ſollen/ hat Sie zuvor mehr wohle_meldte numehr in GOtt- ſaͤligruhende Jungfrau Helena Catharina geborne von Schneckenhauß/ den andern Zweyen Schweſtern recommendiret/ daß Sie ſich Jhrer/ als Jhres Fleiſches und Bluttes annehmen/ und Sie nicht von ſich laſſen moͤchten: Welches Sie auch gethan haben. Da auch hernach die andere Mahm/ als die Wohl- Edel geborne Jungrau Anna Maria/ geborne von Schneckenhauß Todes verfahren/ iſt Sie allein bey der anitzo noch gegenwertigen Hochbetruͤbten Jung- frau Mahme/ als der Wohl Edel gebornen Jung- frauen Eva geborner von Schneckenhauß verblieben/ und hat Jhr allen gebuͤhrlichen gehorſam geleiſtet/ auch in ſolchem gar treulich biß an Jhren letzten Seuftzer verharret/ daß jederman ein hertzliches wohlgefallen dran gehabt. Dieweil nun alle Menſchen der Sterbligkeit unterworffen/ und dahero nicht allein umb der Suͤn- de willen Siech und Kranck ſeyn; ſondern auch dem alten Bunde nach/ gar dem Tode her halten muͤſſen. Als hat ſolches die ietzo Saͤlige Jungfrau Helena Ca-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/510954
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/510954/18
Zitationshilfe: Fabricus, Elias: Letzte Ehren-Bekräntzung. Brieg, 1669, S. [18]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510954/18>, abgerufen am 24.11.2024.