Lange, Samuel: Die nach den Rettungs-Bergen erhabenen Augen. Görlitz, [1696].erhabenen Augen. Doch so viel an ihr ist. Denn sonst fehlet es nicht ansolchen/ die auch an dem selbst-eigenen Glauben Schiff- bruch leyden. 1. Tim. 1. v. 19. Aber das durch ihre Schuld/ und nicht GOTTES. Hos. 13. v. 9. Jndeß ist das Sicherheits gnug/ daß GOTT auch das glim- mende Tocht nicht verlöschen/ sondern vielmehr stärcken wil. Jes. 42. v. 3. Luc. 17. v. 5. 6. Wobey aber man jedoch auch selbst nicht schlaffen/ noch sich sündlich-sicher zeigen soll. Lässet nun der liebe GOTT den Fuß nicht gleiten: was wird Er nicht demselben thun/ den wir auf der Erden führen: und zuweilen auf gar ungewis- sen Boden setzen müssen? JESUS sagt ja: Trachtet am ersten nach dem Reiche GOTTES: so wird euch das andere alles zufallen: und wil so gar haben/ daß man dafür keine Heyden-mäßige Fürsorge tragen sol. Matth. 6. v. 33. Jst das Leben mehr/ denn der Leib; so auch die Seele/ die das Leben giebt. Der vor mehrers sorget/ wird auch das geringere nicht übersehen. Qvi dedit esse, dabit & ad esse. Der das Wesen gegeben hat: wird auch das geben/ was darzu gehöret: viel- mehr/ dann dem Grase auf dem Felde/ und den Vö- geln unter dem Himmel. Ach! aber ich sahe (auch) Fürsten zu Fusse gehen: sagt der Prediger Salomo, c. X. v. 8. So gar ungleich ist das kugel-runde Glück der kugel-gleichen Erde/ welche es umbgiebet! Denn diese J 2
erhabenen Augen. Doch ſo viel an ihr iſt. Denn ſonſt fehlet es nicht anſolchen/ die auch an dem ſelbſt-eigenen Glauben Schiff- bruch leyden. 1. Tim. 1. v. 19. Aber das durch ihre Schuld/ und nicht GOTTES. Hoſ. 13. v. 9. Jndeß iſt das Sicherheits gnug/ daß GOTT auch das glim- mende Tocht nicht verloͤſchen/ ſondern vielmehr ſtaͤrcken wil. Jeſ. 42. v. 3. Luc. 17. v. 5. 6. Wobey aber man jedoch auch ſelbſt nicht ſchlaffen/ noch ſich ſuͤndlich-ſicher zeigen ſoll. Laͤſſet nun der liebe GOTT den Fuß nicht gleiten: was wird Er nicht demſelben thun/ den wir auf der Erden fuͤhren: und zuweilen auf gar ungewiſ- ſen Boden ſetzen muͤſſen? JESUS ſagt ja: Trachtet am erſten nach dem Reiche GOTTES: ſo wird euch das andere alles zufallen: und wil ſo gar haben/ daß man dafuͤr keine Heyden-maͤßige Fuͤrſorge tragen ſol. Matth. 6. v. 33. Jſt das Leben mehr/ denn der Leib; ſo auch die Seele/ die das Leben giebt. Der vor mehrers ſorget/ wird auch das geringere nicht uͤberſehen. Qvi dedit eſſe, dabit & ad eſſe. Der das Weſen gegeben hat: wird auch das geben/ was darzu gehoͤret: viel- mehr/ dann dem Graſe auf dem Felde/ und den Voͤ- geln unter dem Himmel. Ach! aber ich ſahe (auch) Fuͤrſten zu Fuſſe gehen: ſagt der Prediger Salomo, c. X. v. 8. So gar ungleich iſt das kugel-runde Gluͤck der kugel-gleichen Erde/ welche es umbgiebet! Denn dieſe J 2
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erhabenen Augen.
Doch ſo viel an ihr iſt. Denn ſonſt fehlet es nicht an
ſolchen/ die auch an dem ſelbſt-eigenen Glauben Schiff-
bruch leyden. 1. Tim. 1. v. 19. Aber das durch ihre
Schuld/ und nicht GOTTES. Hoſ. 13. v. 9. Jndeß iſt
das Sicherheits gnug/ daß GOTT auch das glim-
mende Tocht nicht verloͤſchen/ ſondern vielmehr ſtaͤrcken
wil. Jeſ. 42. v. 3. Luc. 17. v. 5. 6. Wobey aber man jedoch
auch ſelbſt nicht ſchlaffen/ noch ſich ſuͤndlich-ſicher
zeigen ſoll. Laͤſſet nun der liebe GOTT den Fuß nicht
gleiten: was wird Er nicht demſelben thun/ den wir
auf der Erden fuͤhren: und zuweilen auf gar ungewiſ-
ſen Boden ſetzen muͤſſen? JESUS ſagt ja: Trachtet
am erſten nach dem Reiche GOTTES: ſo wird euch
das andere alles zufallen: und wil ſo gar haben/ daß
man dafuͤr keine Heyden-maͤßige Fuͤrſorge tragen ſol.
Matth. 6. v. 33. Jſt das Leben mehr/ denn der Leib; ſo
auch die Seele/ die das Leben giebt. Der vor mehrers
ſorget/ wird auch das geringere nicht uͤberſehen. Qvi
dedit eſſe, dabit & ad eſſe. Der das Weſen gegeben
hat: wird auch das geben/ was darzu gehoͤret: viel-
mehr/ dann dem Graſe auf dem Felde/ und den Voͤ-
geln unter dem Himmel. Ach! aber ich ſahe (auch)
Fuͤrſten zu Fuſſe gehen: ſagt der Prediger Salomo, c.
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Zitationshilfe: | Lange, Samuel: Die nach den Rettungs-Bergen erhabenen Augen. Görlitz, [1696], S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509978/67>, abgerufen am 16.07.2024. |