Lange, Samuel: Die nach den Rettungs-Bergen erhabenen Augen. Görlitz, [1696].

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

erhabenen Augen.

auch wol ihre eigene Nahmen haben: als der Berg
Hermon, der auch deshalben Hermonim, in plurali,
nach Anzeig des seligen Geieri, heisset/ Psalm. 42. aber
doch deßhalben nicht vervielfältiget wird: sondern nur
ein Berg/ oder ein Gebürge/ ist: daß man sagen kan:
Dis ist ein Berg/ jenes ist ein Berg/ und das ist auch
ein Berg: aber es sind doch nicht drey Berge/ son-
dern es ist ein Berg. Also auch: Pater est DEUS,
Filius est DEUS &c. juxta Symb. Athanasii: der Va-
ter ist GOTT/ der Sohn ist GOTT/ der Heilige
Geist ist GOTT: und sind doch nicht drey Götter/
sondern es ist ein GOTT. Der Vater ist Herr/
der Sohn ist Herr/ der Heilige Geist ist Herr: und
sind doch nicht drey Herren/ sondern es ist ein Herr.
Wiewol gern gestehe/ daß hie zwischen dem Berg-
Gleichniß/ und damit vergleichten GOTTES-Berge/
ja so grosser und noch grösser Unterscheid sey: denn sich/
zwischen dem Himmel und der Erden/ zeiget: und deß-
halben jenes nur/ vor einen Schatten dieses Liechts/
gehalten haben will: wol wissende/ wie unmöglich es
sey/ nach Damasceni Urtheil: daß/ in den Geschöpf-
fen/ ein vollkommen Bild der Heiligen Dreyfaltigkeit
zu finden.

Hermon alias describitur a Calovio in Itiner. p. 363.
qvod sit mons in Trachonitide, ob summam altitudinem
longe lateq; conspicuus, ultimus ad Orientem terrae pro-

missae

erhabenen Augen.

auch wol ihre eigene Nahmen haben: als der Berg
Hermon, der auch deshalben Hermonim, in plurali,
nach Anzeig des ſeligen Geieri, heiſſet/ Pſalm. 42. aber
doch deßhalben nicht vervielfaͤltiget wird: ſondern nur
ein Berg/ oder ein Gebuͤrge/ iſt: daß man ſagen kan:
Dis iſt ein Berg/ jenes iſt ein Berg/ und das iſt auch
ein Berg: aber es ſind doch nicht drey Berge/ ſon-
dern es iſt ein Berg. Alſo auch: Pater eſt DEUS,
Filius eſt DEUS &c. juxta Symb. Athanaſii: der Va-
ter iſt GOTT/ der Sohn iſt GOTT/ der Heilige
Geiſt iſt GOTT: und ſind doch nicht drey Goͤtter/
ſondern es iſt ein GOTT. Der Vater iſt Herr/
der Sohn iſt Herr/ der Heilige Geiſt iſt Herr: und
ſind doch nicht drey Herren/ ſondern es iſt ein Herr.
Wiewol gern geſtehe/ daß hie zwiſchen dem Berg-
Gleichniß/ und damit vergleichten GOTTES-Berge/
ja ſo groſſer und noch groͤſſer Unterſcheid ſey: denn ſich/
zwiſchen dem Himmel und der Erden/ zeiget: und deß-
halben jenes nur/ vor einen Schatten dieſes Liechts/
gehalten haben will: wol wiſſende/ wie unmoͤglich es
ſey/ nach Damaſceni Urtheil: daß/ in den Geſchoͤpf-
fen/ ein vollkommen Bild der Heiligen Dreyfaltigkeit
zu finden.

Hermon aliàs deſcribitur à Calovio in Itiner. p. 363.
qvòd ſit mons in Trachonitide, ob ſummam altitudinem
longè latèq; conſpicuus, ultimus ad Orientem terræ pro-

miſſæ

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0033" n="33"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">erhabenen Augen.</hi></fw><lb/>
auch wol ihre eigene Nahmen haben: als der Berg<lb/><hi rendition="#aq">Hermon,</hi> der auch deshalben <hi rendition="#aq">Hermonim, in plurali,</hi><lb/>
nach Anzeig des &#x017F;eligen <hi rendition="#aq">Geieri,</hi> hei&#x017F;&#x017F;et/ <hi rendition="#aq">P&#x017F;alm.</hi> 42. aber<lb/>
doch deßhalben nicht vervielfa&#x0364;ltiget wird: &#x017F;ondern nur<lb/>
ein Berg/ oder ein Gebu&#x0364;rge/ i&#x017F;t: daß man &#x017F;agen kan:<lb/>
Dis i&#x017F;t ein Berg/ jenes i&#x017F;t ein Berg/ und das i&#x017F;t auch<lb/>
ein Berg: aber es &#x017F;ind doch nicht drey Berge/ &#x017F;on-<lb/>
dern es i&#x017F;t ein Berg. Al&#x017F;o auch: <hi rendition="#aq">Pater e&#x017F;t DEUS,<lb/>
Filius e&#x017F;t DEUS &amp;c. juxta Symb. Athana&#x017F;ii:</hi> der Va-<lb/>
ter i&#x017F;t GOTT/ der Sohn i&#x017F;t GOTT/ der Heilige<lb/>
Gei&#x017F;t i&#x017F;t GOTT: und &#x017F;ind doch nicht drey Go&#x0364;tter/<lb/>
&#x017F;ondern es i&#x017F;t ein GOTT. Der Vater i&#x017F;t <hi rendition="#k">Herr/</hi><lb/>
der Sohn i&#x017F;t <hi rendition="#k">Herr/</hi> der Heilige Gei&#x017F;t i&#x017F;t <hi rendition="#k">Herr:</hi> und<lb/>
&#x017F;ind doch nicht drey <hi rendition="#k">Herren/</hi> &#x017F;ondern es i&#x017F;t ein <hi rendition="#k">Herr.</hi><lb/>
Wiewol gern ge&#x017F;tehe/ daß hie zwi&#x017F;chen dem Berg-<lb/>
Gleichniß/ und damit vergleichten GOTTES-Berge/<lb/>
ja &#x017F;o gro&#x017F;&#x017F;er und noch gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er Unter&#x017F;cheid &#x017F;ey: denn &#x017F;ich/<lb/>
zwi&#x017F;chen dem Himmel und der Erden/ zeiget: und deß-<lb/>
halben jenes nur/ vor einen Schatten die&#x017F;es Liechts/<lb/>
gehalten haben will<hi rendition="#i">:</hi> wol wi&#x017F;&#x017F;ende/ wie unmo&#x0364;glich es<lb/>
&#x017F;ey/ nach <hi rendition="#aq">Dama&#x017F;ceni</hi> Urtheil: daß/ in den Ge&#x017F;cho&#x0364;pf-<lb/>
fen/ ein vollkommen Bild der Heiligen Dreyfaltigkeit<lb/>
zu finden.</p><lb/>
            <cit>
              <quote> <hi rendition="#aq">Hermon aliàs de&#x017F;cribitur à <hi rendition="#i">Calovio in Itiner. p. 363.</hi><lb/>
qvòd &#x017F;it mons in Trachonitide, ob &#x017F;ummam altitudinem<lb/>
longè latèq; con&#x017F;picuus, ultimus ad Orientem terræ pro-</hi><lb/>
                <fw place="bottom" type="sig">E</fw>
                <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">mi&#x017F;&#x017F;æ</hi> </fw><lb/>
              </quote>
            </cit>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[33/0033] erhabenen Augen. auch wol ihre eigene Nahmen haben: als der Berg Hermon, der auch deshalben Hermonim, in plurali, nach Anzeig des ſeligen Geieri, heiſſet/ Pſalm. 42. aber doch deßhalben nicht vervielfaͤltiget wird: ſondern nur ein Berg/ oder ein Gebuͤrge/ iſt: daß man ſagen kan: Dis iſt ein Berg/ jenes iſt ein Berg/ und das iſt auch ein Berg: aber es ſind doch nicht drey Berge/ ſon- dern es iſt ein Berg. Alſo auch: Pater eſt DEUS, Filius eſt DEUS &c. juxta Symb. Athanaſii: der Va- ter iſt GOTT/ der Sohn iſt GOTT/ der Heilige Geiſt iſt GOTT: und ſind doch nicht drey Goͤtter/ ſondern es iſt ein GOTT. Der Vater iſt Herr/ der Sohn iſt Herr/ der Heilige Geiſt iſt Herr: und ſind doch nicht drey Herren/ ſondern es iſt ein Herr. Wiewol gern geſtehe/ daß hie zwiſchen dem Berg- Gleichniß/ und damit vergleichten GOTTES-Berge/ ja ſo groſſer und noch groͤſſer Unterſcheid ſey: denn ſich/ zwiſchen dem Himmel und der Erden/ zeiget: und deß- halben jenes nur/ vor einen Schatten dieſes Liechts/ gehalten haben will: wol wiſſende/ wie unmoͤglich es ſey/ nach Damaſceni Urtheil: daß/ in den Geſchoͤpf- fen/ ein vollkommen Bild der Heiligen Dreyfaltigkeit zu finden. Hermon aliàs deſcribitur à Calovio in Itiner. p. 363. qvòd ſit mons in Trachonitide, ob ſummam altitudinem longè latèq; conſpicuus, ultimus ad Orientem terræ pro- miſſæ E

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/509978
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/509978/33
Zitationshilfe:	Lange, Samuel: Die nach den Rettungs-Bergen erhabenen Augen. Görlitz, [1696], S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509978/33>, abgerufen am 24.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.