Feyerabend, Johann: Salutiferum Christi volo. Frankfurt (Oder), [1626].Christlicher LeichSermon. Deßgleichen der fromme Creutzträger Hiobcap. 19. Jch weiß/ daß mein Erlöser lebet/ vndv. 25. & seq. er wird mich hernach auß der Erden aufferwe- cken. Vnnd werde darnach mit dieser meiner Haut vmbgeben werden/ vnd werde in meinem Fleisch Gott sehen. Denselben werd ich mir se- hen/ vnnd meine Augen werden jhn schawen/ vnd kein frembder. Vnd hieher wird auch von etlichen gezogen das Sprüchlein deß Geistrei- chen Propheten Esaiae cap. 33. Videbunt regemv. 17. in decore suo, Deine Augen werden den König sehen in seiner schöne/ daß sich dein Hertz sehr verwundern wird. Von solchem Anschawen sagt Augustinus in libro de Spiritu & Anima:Tom. 3. col. mihi 904. Quam magna est beatitudo illa, & quam ab- scondita ab oculis nostris. Oculus non vidit, au- ris non audivit, & in cor hominis non adscen- dit, quanta charitas, quanta svavitas, quanta jucunditas maneat nos in illa cognitione. Das ist: Ach wie groß ist doch diese Seligkeit/ vnd wie verborgen ist sie für vnsern Augen. Es hats kein Auge gesehen/ kein Ohr gehöret/ vnd ist in keines Menschen Hertz nie kommen/ welch grosse Liebe/ welch grosse Süssigkeit/ welch ei- ne Liebligkeit wir auß dem Erkentnüß vnd an- schawen Gottes haben werden. Denn
Chriſtlicher LeichSermon. Deßgleichen der fromme Creutztraͤger Hiobcap. 19. Jch weiß/ daß mein Erloͤſer lebet/ vndv. 25. & ſeq. er wird mich hernach auß der Erden aufferwe- cken. Vnnd werde darnach mit dieſer meiner Haut vmbgeben werden/ vñ werde in meinem Fleiſch Gott ſehen. Denſelben werd ich mir ſe- hen/ vnnd meine Augen werden jhn ſchawen/ vñ kein frembder. Vnd hieher wird auch von etlichen gezogen das Spruͤchlein deß Geiſtrei- chen Propheten Eſaiæ cap. 33. Videbunt regemv. 17. in decore ſuo, Deine Augen werden den Koͤnig ſehen in ſeiner ſchoͤne/ daß ſich dein Hertz ſehr verwundern wird. Von ſolchem Anſchawen ſagt Auguſtinus in libro de Spiritu & Anima:Tom. 3. col. mihi 904. Quàm magna est beatitudo illa, & quàm ab- ſcondita ab oculis noſtris. Oculus nõ vidit, au- ris non audivit, & in cor hominis non adſcen- dit, quanta charitas, quanta ſvavitas, quanta jucunditas maneat nos in illâ cognitione. Das iſt: Ach wie groß iſt doch dieſe Seligkeit/ vnd wie verborgen iſt ſie fuͤr vnſern Augen. Es hats kein Auge geſehen/ kein Ohr gehoͤret/ vñ iſt in keines Menſchen Hertz nie kom̃en/ welch groſſe Liebe/ welch groſſe Suͤſſigkeit/ welch ei- ne Liebligkeit wir auß dem Erkentnuͤß vnd an- ſchawen Gottes haben werden. Denn
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Chriſtlicher LeichSermon.
Deßgleichen der fromme Creutztraͤger Hiob
cap. 19. Jch weiß/ daß mein Erloͤſer lebet/ vnd
er wird mich hernach auß der Erden aufferwe-
cken. Vnnd werde darnach mit dieſer meiner
Haut vmbgeben werden/ vñ werde in meinem
Fleiſch Gott ſehen. Denſelben werd ich mir ſe-
hen/ vnnd meine Augen werden jhn ſchawen/
vñ kein frembder. Vnd hieher wird auch von
etlichen gezogen das Spruͤchlein deß Geiſtrei-
chen Propheten Eſaiæ cap. 33. Videbunt regem
in decore ſuo, Deine Augen werden den Koͤnig
ſehen in ſeiner ſchoͤne/ daß ſich dein Hertz ſehr
verwundern wird. Von ſolchem Anſchawen
ſagt Auguſtinus in libro de Spiritu & Anima:
Quàm magna est beatitudo illa, & quàm ab-
ſcondita ab oculis noſtris. Oculus nõ vidit, au-
ris non audivit, & in cor hominis non adſcen-
dit, quanta charitas, quanta ſvavitas, quanta
jucunditas maneat nos in illâ cognitione. Das
iſt: Ach wie groß iſt doch dieſe Seligkeit/ vnd
wie verborgen iſt ſie fuͤr vnſern Augen. Es
hats kein Auge geſehen/ kein Ohr gehoͤret/ vñ
iſt in keines Menſchen Hertz nie kom̃en/ welch
groſſe Liebe/ welch groſſe Suͤſſigkeit/ welch ei-
ne Liebligkeit wir auß dem Erkentnuͤß vnd an-
ſchawen Gottes haben werden.
v. 25. & ſeq.
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