Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Schwemler, David: Glaubens-Kampff und Sieg. Jena, 1649.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

und Sieg.

alte Adamische Vnart in ihnen erkennen und derselben
durch Gottes Hülffe widerstreben.

Der dritte Feind ist die Welt/ die ligt in allem ar-III.
gen/ sie ist ein Stall voll böser Buben: Sie betreugt und
verführet manch Mutterkind; Sie ist die rechte Delila,
eine Bettlerin/ die den Samson reitzet und locket zu allem
bösen/ daß er ihr wie ein Ochse zur Schlachtbanck folget/
in ihrem Schos schläfft und nicht achtet den Zorn Got-
tes/ der Hurerey und Ehebruch straffet zeitlich und ewig-
lich. Hebr. 13/ 14.

Wenn nun der Teuffel durch Gottes Verhängnis
Christum und seine liebe Braut/ die Christliche Kirche
gedenckt zu verfolgen/ do rührt er seine Trommel/ nimpt
an in seinen Dienst die Welt/ das sind allerley Bluthun-
de/ Tyrannen/ Ketzer/ Schwätzer und andere Feinde des
Creutzes Christi: Jtem/ die Heuchler und Maulchristen
die zwar einen Schem der Gottseligkeit haben; Jnglei-
chen auch falsche Brüder/ untrewe zancksüchtige Colle-
gen/ verstockte Pfarrkinder/ böse Nachbarn und andere
gottesvergessene lose Leute/ die sollen mit ihm zu Felde zie-
hen und wider Paulum streiten helffen/ ob sie ihm das Ziel
JEsu Christi verrucken können! Non audet stygius
Pluto &c. Wie denn solches die Acta Apostolorum
gnug bezeugen. Zu Damasco wird er bald nach seiner
Bekehrung in einem Korbe über die Mawre gelassen und
entrann aus seiner Feinde Händen. Zu Athen hielt er
eine scharffe Disputation mit den ungläubigen heydni-
schen Philosophis und Professoren, von der Aufferste-
hung der Todten. Zu Epheso hat er mit wilden Thie-
ren gekämpffet 2. Cor. 12. Wie offt ist er gefangen und in

Tod-

und Sieg.

alte Adamiſche Vnart in ihnen erkennen und derſelben
durch Gottes Huͤlffe widerſtreben.

Der dritte Feind iſt die Welt/ die ligt in allem ar-III.
gen/ ſie iſt ein Stall voll boͤſer Buben: Sie betreugt und
verfuͤhret manch Mutterkind; Sie iſt die rechte Delila,
eine Bettlerin/ die den Samſon reitzet und locket zu allem
boͤſen/ daß er ihr wie ein Ochſe zur Schlachtbanck folget/
in ihrem Schos ſchlaͤfft und nicht achtet den Zorn Got-
tes/ der Hurerey und Ehebruch ſtraffet zeitlich und ewig-
lich. Hebr. 13/ 14.

Wenn nun der Teuffel durch Gottes Verhaͤngnis
Chriſtum und ſeine liebe Braut/ die Chriſtliche Kirche
gedenckt zu verfolgen/ do ruͤhrt er ſeine Trommel/ nimpt
an in ſeinen Dienſt die Welt/ das ſind allerley Bluthun-
de/ Tyrannen/ Ketzer/ Schwaͤtzer und andere Feinde des
Creutzes Chriſti: Jtem/ die Heuchler und Maulchriſten
die zwar einen Schem der Gottſeligkeit haben; Jnglei-
chen auch falſche Bruͤder/ untrewe zanckſuͤchtige Colle-
gen/ verſtockte Pfarrkinder/ boͤſe Nachbarn und andere
gottesvergeſſene loſe Leute/ die ſollen mit ihm zu Felde zie-
hen und wider Paulum ſtreiten helffen/ ob ſie ihm das Ziel
JEſu Chriſti verrucken koͤnnen! Non audet ſtygius
Pluto &c. Wie denn ſolches die Acta Apoſtolorum
gnug bezeugen. Zu Damaſco wird er bald nach ſeiner
Bekehrung in einem Korbe uͤber die Mawre gelaſſen und
entrann aus ſeiner Feinde Haͤnden. Zu Athen hielt er
eine ſcharffe Diſputation mit den unglaͤubigen heydni-
ſchen Philoſophis und Profeſſoren, von der Aufferſte-
hung der Todten. Zu Epheſo hat er mit wilden Thie-
ren gekaͤmpffet 2. Cor. 12. Wie offt iſt er gefangen und in

Tod-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0015" n="[15]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#b">und Sieg.</hi></fw><lb/>
alte Adami&#x017F;che Vnart in ihnen erkennen und der&#x017F;elben<lb/>
durch Gottes Hu&#x0364;lffe wider&#x017F;treben.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#fr">Der dritte Feind</hi> i&#x017F;t die <hi rendition="#fr">Welt/</hi> die ligt in allem ar-<note place="right"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">III.</hi></hi></note><lb/>
gen/ &#x017F;ie i&#x017F;t ein Stall voll bo&#x0364;&#x017F;er Buben: Sie betreugt und<lb/>
verfu&#x0364;hret manch Mutterkind; Sie i&#x017F;t die rechte <hi rendition="#aq">Delila,</hi><lb/>
eine Bettlerin/ die den Sam&#x017F;on reitzet und locket zu allem<lb/>
bo&#x0364;&#x017F;en/ daß er ihr wie ein Och&#x017F;e zur Schlachtbanck folget/<lb/>
in ihrem Schos &#x017F;chla&#x0364;fft und nicht achtet den Zorn Got-<lb/>
tes/ der Hurerey und Ehebruch &#x017F;traffet zeitlich und ewig-<lb/>
lich. Hebr. 13/ 14.</p><lb/>
              <p>Wenn nun der Teuffel durch Gottes Verha&#x0364;ngnis<lb/>
Chri&#x017F;tum und &#x017F;eine liebe Braut/ die Chri&#x017F;tliche Kirche<lb/>
gedenckt zu verfolgen/ do ru&#x0364;hrt er &#x017F;eine Trommel/ nimpt<lb/>
an in &#x017F;einen Dien&#x017F;t die <hi rendition="#fr">Welt/</hi> das &#x017F;ind allerley Bluthun-<lb/>
de/ Tyrannen/ Ketzer/ Schwa&#x0364;tzer und andere Feinde des<lb/>
Creutzes Chri&#x017F;ti: Jtem/ die Heuchler und Maulchri&#x017F;ten<lb/>
die zwar einen Schem der Gott&#x017F;eligkeit haben; Jnglei-<lb/>
chen auch fal&#x017F;che Bru&#x0364;der/ untrewe zanck&#x017F;u&#x0364;chtige Colle-<lb/>
gen/ ver&#x017F;tockte Pfarrkinder/ bo&#x0364;&#x017F;e Nachbarn und andere<lb/>
gottesverge&#x017F;&#x017F;ene lo&#x017F;e Leute/ die &#x017F;ollen mit ihm zu Felde zie-<lb/>
hen und wider Paulum &#x017F;treiten helffen/ ob &#x017F;ie ihm das Ziel<lb/>
JE&#x017F;u Chri&#x017F;ti verrucken ko&#x0364;nnen! <hi rendition="#aq">Non audet &#x017F;tygius<lb/>
Pluto &amp;c.</hi> Wie denn &#x017F;olches die <hi rendition="#aq">Acta Apo&#x017F;tolorum</hi><lb/>
gnug bezeugen. Zu <hi rendition="#fr">Dama&#x017F;co</hi> wird er bald nach &#x017F;einer<lb/>
Bekehrung in einem Korbe u&#x0364;ber die Mawre gela&#x017F;&#x017F;en und<lb/>
entrann aus &#x017F;einer Feinde Ha&#x0364;nden. Zu <hi rendition="#fr">Athen</hi> hielt er<lb/>
eine &#x017F;charffe <hi rendition="#aq">Di&#x017F;putation</hi> mit den ungla&#x0364;ubigen heydni-<lb/>
&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Philo&#x017F;ophis</hi> und <hi rendition="#aq">Profe&#x017F;&#x017F;oren,</hi> von der Auffer&#x017F;te-<lb/>
hung der Todten. Zu <hi rendition="#fr">Ephe&#x017F;o</hi> hat er mit wilden Thie-<lb/>
ren geka&#x0364;mpffet 2. Cor. 12. Wie offt i&#x017F;t er gefangen und in<lb/>
<fw type="catch" place="bottom">Tod-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[[15]/0015] und Sieg. alte Adamiſche Vnart in ihnen erkennen und derſelben durch Gottes Huͤlffe widerſtreben. Der dritte Feind iſt die Welt/ die ligt in allem ar- gen/ ſie iſt ein Stall voll boͤſer Buben: Sie betreugt und verfuͤhret manch Mutterkind; Sie iſt die rechte Delila, eine Bettlerin/ die den Samſon reitzet und locket zu allem boͤſen/ daß er ihr wie ein Ochſe zur Schlachtbanck folget/ in ihrem Schos ſchlaͤfft und nicht achtet den Zorn Got- tes/ der Hurerey und Ehebruch ſtraffet zeitlich und ewig- lich. Hebr. 13/ 14. III. Wenn nun der Teuffel durch Gottes Verhaͤngnis Chriſtum und ſeine liebe Braut/ die Chriſtliche Kirche gedenckt zu verfolgen/ do ruͤhrt er ſeine Trommel/ nimpt an in ſeinen Dienſt die Welt/ das ſind allerley Bluthun- de/ Tyrannen/ Ketzer/ Schwaͤtzer und andere Feinde des Creutzes Chriſti: Jtem/ die Heuchler und Maulchriſten die zwar einen Schem der Gottſeligkeit haben; Jnglei- chen auch falſche Bruͤder/ untrewe zanckſuͤchtige Colle- gen/ verſtockte Pfarrkinder/ boͤſe Nachbarn und andere gottesvergeſſene loſe Leute/ die ſollen mit ihm zu Felde zie- hen und wider Paulum ſtreiten helffen/ ob ſie ihm das Ziel JEſu Chriſti verrucken koͤnnen! Non audet ſtygius Pluto &c. Wie denn ſolches die Acta Apoſtolorum gnug bezeugen. Zu Damaſco wird er bald nach ſeiner Bekehrung in einem Korbe uͤber die Mawre gelaſſen und entrann aus ſeiner Feinde Haͤnden. Zu Athen hielt er eine ſcharffe Diſputation mit den unglaͤubigen heydni- ſchen Philoſophis und Profeſſoren, von der Aufferſte- hung der Todten. Zu Epheſo hat er mit wilden Thie- ren gekaͤmpffet 2. Cor. 12. Wie offt iſt er gefangen und in Tod-

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/509941
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/509941/15
Zitationshilfe:	Schwemler, David: Glaubens-Kampff und Sieg. Jena, 1649, S. [15]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509941/15>, abgerufen am 25.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.