Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Heinnitz, Samuel: Mortis Præcipitium. Vom bösen schnellen Tode. Oels, 1628.

Bild:
<< vorherige Seite

vnd EhrenPredigt.
werden/ sterben auch eines bösen schnellen todes/ als da der
Israelitische Mann/ als andere für der Thür der HüttenNum. 25.
C.
6. 7.

des Stiffts weineten/ mit einer Midianitin in Vnzucht
Beylag/ vnd Mosen vnd die gantze Gemeine zusehen ließ/
Den Pinehas sambt seiner Vettel durchstach. Der Vn-
barmhertzige versoffene Nabal, von welchem stehet: Da er1. Sam. 25.
.
37.

starb sein Hertz in seinem Leibe/ daß es ward wie ein stein.
Der vngehorsam Sohn Absolon der an einer Eychen mit
seinen krauspen Harren hangend/ geschwind von Joab mit2. Sam. 18.
.
10. 14.

dreyen Spiessen durchstochen wardt. Jener Diebische/Vera hist.
rauberische Krippenreutter/ dem im Vogtlande die Baw-
ren auffwarteten/ vnd jhn ertapten. Da er nu jhnen ent-
wischen wolte/ vnd sich vber eine blancke schwang/ schlug ein
Bawr mit der Radehaw jhn auff den Kopff/ vnd sprach:
Ich habe gehöret/ der Krug gehe so lange zum Wasser/ biß
er zubreche. Der geschlagene antwortet/ hier liegen dieTrag. f. 33.
Scherben/ der Teuffel hole sie. Diß wahren seine leczte
Wort/ vnd starb eines sehr bösen schnellen todes. So be-
gab sich auch zur Zeit an einem ort/ daß am H. Pfingstage
vnter der Predigt etliche außspaciren sich zu Baden/ da
denn bald für der andern Angesicht einer ersoff/ wie auch
jener Knab/ der ohne bewilligung des Praeceptoris vnter
der Predigt/ auß der Stadt gieng/ stieg auff einen Baum
fiel herunter vnd brach gehling das Genick. Diese wahren
ausser dem Ordentlichen Christlichen beruff/ nicht auff
Gottes wegen. Da es denn heist/ wie der Baum (Mensch)Eccles. 9.
. 12.
11. .
3.

fället/ er falle gegen Mittag (das ist im Glauben vnd Buß-
färtigkeit) oder gegen Mitternacht (in Vnglauben Vn-
bußfärtigkeit vnd auff verbotenen bösen Wegen) da wird
er liegen. Qualem te invenio, talem te judico. Wie
Gott den Menschen im leczten Sterbstündlein findet/ also

wird
C ij

vnd EhrenPredigt.
werden/ ſterben auch eines boͤſen ſchnellen todes/ als da der
Iſraelitiſche Mann/ als andere fuͤr der Thuͤr der HuͤttenNum. 25.
C.
6. 7.

des Stiffts weineten/ mit einer Midianitin in Vnzucht
Beylag/ vnd Moſen vnd die gantze Gemeine zuſehen ließ/
Den Pinehas ſambt ſeiner Vettel durchſtach. Der Vn-
barmhertzige verſoffene Nabal, von welchem ſtehet: Da er1. Sam. 25.
ꝟ.
37.

ſtarb ſein Hertz in ſeinem Leibe/ daß es ward wie ein ſtein.
Der vngehorſam Sohn Abſolon der an einer Eychen mit
ſeinen krauſpen Harꝛen hangend/ geſchwind von Joab mit2. Sam. 18.
ꝟ.
10. 14.

dreyen Spieſſen durchſtochen wardt. Jener Diebiſche/Vera hiſt.
rauberiſche Krippenreutter/ dem im Vogtlande die Baw-
ren auffwarteten/ vnd jhn ertapten. Da er nu jhnen ent-
wiſchen wolte/ vnd ſich vber eine blancke ſchwang/ ſchlug ein
Bawr mit der Radehaw jhn auff den Kopff/ vnd ſprach:
Ich habe gehoͤret/ der Krug gehe ſo lange zum Waſſer/ biß
er zubreche. Der geſchlagene antwortet/ hier liegen dieTrag. f. 33.
Scherben/ der Teuffel hole ſie. Diß wahren ſeine leczte
Wort/ vnd ſtarb eines ſehr boͤſen ſchnellen todes. So be-
gab ſich auch zur Zeit an einem ort/ daß am H. Pfingſtage
vnter der Predigt etliche außſpaciren ſich zu Baden/ da
denn bald fuͤr der andern Angeſicht einer erſoff/ wie auch
jener Knab/ der ohne bewilligung des Præceptoris vnter
der Predigt/ auß der Stadt gieng/ ſtieg auff einen Baum
fiel herunter vnd brach gehling das Genick. Dieſe wahren
auſſer dem Ordentlichen Chriſtlichen beruff/ nicht auff
Gottes wegen. Da es deñ heiſt/ wie der Baum (Menſch)Eccleſ. 9.
ꝟ. 12.
11. ꝟ.
3.

faͤllet/ er falle gegen Mittag (das iſt im Glauben vñ Buß-
faͤrtigkeit) oder gegen Mitternacht (in Vnglauben Vn-
bußfaͤrtigkeit vnd auff verbotenen boͤſen Wegen) da wird
er liegen. Qualem te invenio, talem te judico. Wie
Gott den Menſchen im leczten Sterbſtuͤndlein findet/ alſo

wird
C ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0019"/><fw type="header" place="top">vnd EhrenPredigt.</fw><lb/>
werden/ &#x017F;terben auch eines bo&#x0364;&#x017F;en &#x017F;chnellen todes/ als da der<lb/>
I&#x017F;raeliti&#x017F;che Mann/ als andere fu&#x0364;r der Thu&#x0364;r der Hu&#x0364;tten<note place="right"><hi rendition="#aq">Num. 25.<lb/>
C.</hi> 6. 7.</note><lb/>
des Stiffts weineten/ mit einer Midianitin in Vnzucht<lb/>
Beylag/ vnd Mo&#x017F;en vnd die gantze Gemeine zu&#x017F;ehen ließ/<lb/>
Den <hi rendition="#aq">Pinehas</hi> &#x017F;ambt &#x017F;einer Vettel durch&#x017F;tach. Der Vn-<lb/>
barmhertzige ver&#x017F;offene <hi rendition="#aq">Nabal,</hi> von welchem &#x017F;tehet: Da er<note place="right">1. <hi rendition="#aq">Sam. 25.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 37.</note><lb/>
&#x017F;tarb &#x017F;ein Hertz in &#x017F;einem Leibe/ daß es ward wie ein &#x017F;tein.<lb/>
Der vngehor&#x017F;am Sohn <hi rendition="#aq">Ab&#x017F;olon</hi> der an einer Eychen mit<lb/>
&#x017F;einen krau&#x017F;pen Har&#xA75B;en hangend/ ge&#x017F;chwind von Joab mit<note place="right">2. <hi rendition="#aq">Sam. 18.<lb/>
&#xA75F;.</hi> 10. 14.</note><lb/>
dreyen Spie&#x017F;&#x017F;en durch&#x017F;tochen wardt. Jener Diebi&#x017F;che/<note place="right"><hi rendition="#aq">Vera hi&#x017F;t.</hi></note><lb/>
rauberi&#x017F;che Krippenreutter/ dem im Vogtlande die Baw-<lb/>
ren auffwarteten/ vnd jhn ertapten. Da er nu jhnen ent-<lb/>
wi&#x017F;chen wolte/ vnd &#x017F;ich vber eine blancke &#x017F;chwang/ &#x017F;chlug ein<lb/>
Bawr mit der Radehaw jhn auff den Kopff/ vnd &#x017F;prach:<lb/>
Ich habe geho&#x0364;ret/ der Krug gehe &#x017F;o lange zum Wa&#x017F;&#x017F;er/ biß<lb/>
er zubreche. Der ge&#x017F;chlagene antwortet/ hier liegen die<note place="right"><hi rendition="#aq">Trag. f.</hi> 33.</note><lb/>
Scherben/ der Teuffel hole &#x017F;ie. Diß wahren &#x017F;eine leczte<lb/>
Wort/ vnd &#x017F;tarb eines &#x017F;ehr bo&#x0364;&#x017F;en &#x017F;chnellen todes. So be-<lb/>
gab &#x017F;ich auch zur Zeit an einem ort/ daß am H. Pfing&#x017F;tage<lb/>
vnter der Predigt etliche auß&#x017F;paciren &#x017F;ich zu Baden/ da<lb/>
denn bald fu&#x0364;r der andern Ange&#x017F;icht einer er&#x017F;off/ wie auch<lb/>
jener Knab/ der ohne bewilligung des <hi rendition="#aq">Præceptoris</hi> vnter<lb/>
der Predigt/ auß der Stadt gieng/ &#x017F;tieg auff einen Baum<lb/>
fiel herunter vnd brach gehling das Genick. Die&#x017F;e wahren<lb/>
au&#x017F;&#x017F;er dem Ordentlichen Chri&#x017F;tlichen beruff/ nicht auff<lb/>
Gottes wegen. Da es den&#x0303; hei&#x017F;t/ wie der Baum (Men&#x017F;ch)<note place="right"><hi rendition="#aq">Eccle&#x017F;. 9.<lb/>
&#xA75F;. 12.<lb/>
11. &#xA75F;.</hi> 3.</note><lb/>
fa&#x0364;llet/ er falle gegen Mittag (das i&#x017F;t im Glauben vn&#x0303; Buß-<lb/>
fa&#x0364;rtigkeit) oder gegen Mitternacht (in Vnglauben Vn-<lb/>
bußfa&#x0364;rtigkeit vnd auff verbotenen bo&#x0364;&#x017F;en Wegen) da wird<lb/>
er liegen. <hi rendition="#aq">Qualem te invenio, talem te judico.</hi> Wie<lb/>
Gott den Men&#x017F;chen im leczten Sterb&#x017F;tu&#x0364;ndlein findet/ al&#x017F;o<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">C ij</fw><fw type="catch" place="bottom">wird</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0019] vnd EhrenPredigt. werden/ ſterben auch eines boͤſen ſchnellen todes/ als da der Iſraelitiſche Mann/ als andere fuͤr der Thuͤr der Huͤtten des Stiffts weineten/ mit einer Midianitin in Vnzucht Beylag/ vnd Moſen vnd die gantze Gemeine zuſehen ließ/ Den Pinehas ſambt ſeiner Vettel durchſtach. Der Vn- barmhertzige verſoffene Nabal, von welchem ſtehet: Da er ſtarb ſein Hertz in ſeinem Leibe/ daß es ward wie ein ſtein. Der vngehorſam Sohn Abſolon der an einer Eychen mit ſeinen krauſpen Harꝛen hangend/ geſchwind von Joab mit dreyen Spieſſen durchſtochen wardt. Jener Diebiſche/ rauberiſche Krippenreutter/ dem im Vogtlande die Baw- ren auffwarteten/ vnd jhn ertapten. Da er nu jhnen ent- wiſchen wolte/ vnd ſich vber eine blancke ſchwang/ ſchlug ein Bawr mit der Radehaw jhn auff den Kopff/ vnd ſprach: Ich habe gehoͤret/ der Krug gehe ſo lange zum Waſſer/ biß er zubreche. Der geſchlagene antwortet/ hier liegen die Scherben/ der Teuffel hole ſie. Diß wahren ſeine leczte Wort/ vnd ſtarb eines ſehr boͤſen ſchnellen todes. So be- gab ſich auch zur Zeit an einem ort/ daß am H. Pfingſtage vnter der Predigt etliche außſpaciren ſich zu Baden/ da denn bald fuͤr der andern Angeſicht einer erſoff/ wie auch jener Knab/ der ohne bewilligung des Præceptoris vnter der Predigt/ auß der Stadt gieng/ ſtieg auff einen Baum fiel herunter vnd brach gehling das Genick. Dieſe wahren auſſer dem Ordentlichen Chriſtlichen beruff/ nicht auff Gottes wegen. Da es deñ heiſt/ wie der Baum (Menſch) faͤllet/ er falle gegen Mittag (das iſt im Glauben vñ Buß- faͤrtigkeit) oder gegen Mitternacht (in Vnglauben Vn- bußfaͤrtigkeit vnd auff verbotenen boͤſen Wegen) da wird er liegen. Qualem te invenio, talem te judico. Wie Gott den Menſchen im leczten Sterbſtuͤndlein findet/ alſo wird Num. 25. C. 6. 7. 1. Sam. 25. ꝟ. 37. 2. Sam. 18. ꝟ. 10. 14. Vera hiſt. Trag. f. 33. Eccleſ. 9. ꝟ. 12. 11. ꝟ. 3. C ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/509393
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/509393/19
Zitationshilfe: Heinnitz, Samuel: Mortis Præcipitium. Vom bösen schnellen Tode. Oels, 1628, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509393/19>, abgerufen am 22.11.2024.