Schramm, Georg: I. N. J. PIORUM CATASTROPHE Exoptatissima, Beatissima. Die Höchst erfreuliche und allerseeligste Abwechselung. Steinaw an der Oder, 1662.Die höchst erfreuliche und allerseeligste Abwechselung. nes liebsten Sohnes/ des Josephs beraubet; und mastediese erbärmlichs Trauerpost von seinen andern Söhnen hören: Ein reissend Thier hätte Joseph zerrissen: Da- rüber gerieth Er in schmertzliches Trauren: Er zureiß sei- ne Kleider/ und legte einen Sack umb seine Lenden/ und trug Leide umb seinen Sohn lange zeit. Aber endlich kommt doch GOtt/ verwandelt Jhm sein Klagen in ein Reyen/ zeucht ihm den Trauer-Sack aus/ und unbgürtet Jhn mit Freuden. Denn da dieser fromme Vater fast nicht einmahl mehr an seinen Sohn Joseph gedencket/ son- dern Jhn in seinem Hertzen vor tod und begraben hält; siehe da klinget Jhme allererst diese fröliche Botschafft für Gen. XLV. 26.seinen Ohren/ Filiustuus vivit. Dein Sohn Joseph lebet noch/ und ist ein Herr in gantz Egypten-Lag- de Gen. 45. O wie weiß diese so herrliche und erfreuliche Abwechselung/ so GOtt mit den Seinen hält/ mit Jh- rem eigenen Exemgel so stattlich zuerweisen und zu preisen/ die Gottseelige Sara; derer schickte Gott ein Trauren und kla- gen nach dem andern zu; Sie muste auß einem Trauer-Sack in den andern kriechen; in dem ein böser Geist/ Aßmodi genant ihr 7. Männer nach einander ertödtet. Aber end- lich verwandelt doch auch GOtt Jhr Klagen in ein Rey- en/ Er zog Jhr jhre Trauer-Kleider aus/ und that sie an mit Freuden. Deswegen sie in diese Frewden-Worte Tob. III, 22.außbricht: Das weiß ich fürwar/ wer GOtt dienet der wird nach der Anfechrung getröstet/ und aus der Trübsall erlöset/ und nach der Züchtigung fin- det Er Gnade. Denn du o GOtt/ hast nicht Lust an unserm Verterben. Denn nach dem Ungewit- ter lässestu die Sonne wider scheinen und nach dem Heu- len
Die hoͤchſt erfreuliche und allerſeeligſte Abwechſelung. nes liebſten Sohnes/ des Joſephs beraubet; und maſtedieſe erbaͤrmlichs Trauerpoſt von ſeinen andern Soͤhnen hoͤren: Ein reiſſend Thier haͤtte Joſeph zerriſſen: Da- ruͤber gerieth Er in ſchmertzliches Trauren: Er zureiß ſei- ne Kleider/ und legte einen Sack umb ſeine Lenden/ und trug Leide umb ſeinen Sohn lange zeit. Aber endlich kom̃t doch GOtt/ verwandelt Jhm ſein Klagen in ein Reyen/ zeucht ihm den Trauer-Sack aus/ und unbguͤrtet Jhn mit Freuden. Denn da dieſer fromme Vater faſt nicht einmahl mehr an ſeinen Sohn Joſeph gedencket/ ſon- dern Jhn in ſeinem Hertzen vor tod und begraben haͤlt; ſiehe da klinget Jhme allererſt dieſe froͤliche Botſchafft fuͤr Gen. XLV. 26.ſeinen Ohren/ Filiustuus vivit. Dein Sohn Joſeph lebet noch/ und iſt ein Herr in gantz Egypten-Lag- de Gen. 45. O wie weiß dieſe ſo herrliche und erfreuliche Abwechſelung/ ſo GOtt mit den Seinen haͤlt/ mit Jh- rem eigenen Exemgel ſo ſtattlich zuerweiſen und zu preiſen/ die Gottſeelige Sara; derer ſchickte Gott ein Traurẽ und kla- gẽ nach dem andern zu; Sie muſte auß einem Trauer-Sack in den andern kriechen; in dem ein boͤſer Geiſt/ Aßmodi genant ihr 7. Maͤnner nach einander ertoͤdtet. Aber end- lich verwandelt doch auch GOtt Jhr Klagen in ein Rey- en/ Er zog Jhr jhre Trauer-Kleider aus/ und that ſie an mit Freuden. Deswegen ſie in dieſe Frewden-Worte Tob. III, 22.außbricht: Das weiß ich fuͤrwar/ wer GOtt dienet der wird nach der Anfechrung getroͤſtet/ und aus der Truͤbſall erloͤſet/ und nach der Zuͤchtigung fin- det Er Gnade. Denn du o GOtt/ haſt nicht Luſt an unſerm Verterben. Denn nach dem Ungewit- ter laͤſſeſtu die Soñe wider ſcheinen uñ nach dem Heu- len
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Die hoͤchſt erfreuliche und allerſeeligſte Abwechſelung.
nes liebſten Sohnes/ des Joſephs beraubet; und maſte
dieſe erbaͤrmlichs Trauerpoſt von ſeinen andern Soͤhnen
hoͤren: Ein reiſſend Thier haͤtte Joſeph zerriſſen: Da-
ruͤber gerieth Er in ſchmertzliches Trauren: Er zureiß ſei-
ne Kleider/ und legte einen Sack umb ſeine Lenden/ und
trug Leide umb ſeinen Sohn lange zeit. Aber endlich kom̃t
doch GOtt/ verwandelt Jhm ſein Klagen in ein Reyen/
zeucht ihm den Trauer-Sack aus/ und unbguͤrtet Jhn
mit Freuden. Denn da dieſer fromme Vater faſt nicht
einmahl mehr an ſeinen Sohn Joſeph gedencket/ ſon-
dern Jhn in ſeinem Hertzen vor tod und begraben haͤlt;
ſiehe da klinget Jhme allererſt dieſe froͤliche Botſchafft fuͤr
ſeinen Ohren/ Filiustuus vivit. Dein Sohn Joſeph
lebet noch/ und iſt ein Herr in gantz Egypten-Lag-
de Gen. 45. O wie weiß dieſe ſo herrliche und erfreuliche
Abwechſelung/ ſo GOtt mit den Seinen haͤlt/ mit Jh-
rem eigenen Exemgel ſo ſtattlich zuerweiſen und zu preiſen/
die Gottſeelige Sara; derer ſchickte Gott ein Traurẽ und kla-
gẽ nach dem andern zu; Sie muſte auß einem Trauer-Sack
in den andern kriechen; in dem ein boͤſer Geiſt/ Aßmodi
genant ihr 7. Maͤnner nach einander ertoͤdtet. Aber end-
lich verwandelt doch auch GOtt Jhr Klagen in ein Rey-
en/ Er zog Jhr jhre Trauer-Kleider aus/ und that ſie an
mit Freuden. Deswegen ſie in dieſe Frewden-Worte
außbricht: Das weiß ich fuͤrwar/ wer GOtt dienet
der wird nach der Anfechrung getroͤſtet/ und aus
der Truͤbſall erloͤſet/ und nach der Zuͤchtigung fin-
det Er Gnade. Denn du o GOtt/ haſt nicht Luſt
an unſerm Verterben. Denn nach dem Ungewit-
ter laͤſſeſtu die Soñe wider ſcheinen uñ nach dem Heu-
len
Gen. XLV.
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