Origanus, Elias: Einfältige Predigt. Liegnitz, 1617.der von vns hinweg zunemen/ vnd das wir da pflich- leute/ C iij
der von vns hinweg zunemen/ vñ das wir da pflich- leute/ C iij
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der von vns hinweg zunemen/ vñ das wir da pflich-
tig vnd ſchuldig ſein/ GOtt dem HErrn zugehor-
ſamen. Sollen derohalben ſprechen: Wolan/ Es
gefellet dem Allerweiſeſten GOTT wol/ das mein
Kindt jtzo ſterben ſol. Weil mirs nu Gott gegeben
hat/ vnd mirs jtzo wieder nehmen wil/ So geſchehe
ſein gnediger gutter wille! Aber da gruntzen vnd
murren manche Eltern wieder vnſern HERRN
Gott/ wenn Er jhnen ein liebes Kind wieder nimbt/
wollen gar aus der Haut fahren/ doͤrffen wol ſpre-
chen: GOtt hette mir gleichſam dieſes Kind nicht
gegeben/ wenn Er mirs bald wieder hette nehmen
wollen/ Aber diß iſt eine gottloſe Rede/ vnd ſolche
Leute wollen nicht wiſſen/ das Gott den Eheſtand
vornehmlich dazu eingeſetzet habe/ das Eheleute im
ſelben moͤchten Kinder zeugen/ die Gottes Diener
moͤchten ſein/ wie der weiſe Heyde Plato gar Chriſt-
lich vom Eheſtande geſchrieben hat. Derowegen
ſollen auch Eltern jhre Kinder in der Zucht vnd Er-
mahnung zum HErrn aufferziehen ſo lange/ ſo
lange Gott die Kinder bey jhnen verbleiben leſſet.
Wenn Er ſie aber in ſeinen Himliſchen Hoff/ zu ſei-
nem Dienſte abefodert/ vns ſolches gefallen laſſen/
vnd wieder die gruntzenden vnd murrenden Ehe-
leute/
C iij
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