Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675.Reichthum Göttlicher Güte. der ist gerechtfertiget von der Sünden/ die ihm nun nichtsmehr thun kan. Und wann wir denn durch unser von dem bluthigen Sterben Christi gefärbtes rothes Todes-Meer hindurch seyn/ so sind wir loß und vollkömmlich frey von dem Aengstiger und Peiniger/ dem höllischen Pharao/ der Sün- den nehmlich/ und alle ihres Heers. Alsdenn sollen wir dermahleins auferstehen nicht in sündlicher Unehre/ son- dern in Herrligkeit/ nicht in verderbter Schwachheit/ son- dern in Krafft/ nicht der ferner anklebenden Sünden wegen 1. Cor. 15, v. 42. 43.verweßlich/ sondern unverweßlich. Unsere Kleider/ ja un- ser Seel und Leib/ werden da gewaschen/ und hell gemacht seyn in dem Blute des Lammes/ wenn wir für den Stuhl Apoc. 7, v. 14.Gottes treten/ und ihm Tag und Nacht dienen werden in seinem Tempel. Trost. Da sihe/ liebe Seele/ was du für einen herrlichen/ gens/
Reichthum Goͤttlicher Guͤte. der iſt gerechtfertiget von der Suͤnden/ die ihm nun nichtsmehr thun kan. Und wann wir denn durch unſer von dem bluthigen Sterben Chriſti gefaͤrbtes rothes Todes-Meer hindurch ſeyn/ ſo ſind wir loß und vollkoͤm̃lich frey von dem Aengſtiger und Peiniger/ dem hoͤlliſchen Pharao/ der Suͤn- den nehmlich/ und alle ihres Heers. Alsdenn ſollen wir dermahleins auferſtehen nicht in ſuͤndlicher Unehre/ ſon- dern in Herrligkeit/ nicht in verderbter Schwachheit/ ſon- dern in Krafft/ nicht der ferner anklebenden Suͤnden wegen 1. Cor. 15, v. 42. 43.verweßlich/ ſondern unverweßlich. Unſere Kleider/ ja un- ſer Seel und Leib/ werden da gewaſchen/ und hell gemacht ſeyn in dem Blute des Lammes/ wenn wir fuͤr den Stuhl Apoc. 7, v. 14.Gottes treten/ und ihm Tag und Nacht dienen werden in ſeinem Tempel. Troſt. Da ſihe/ liebe Seele/ was du fuͤr einen herrlichen/ gens/
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Reichthum Goͤttlicher Guͤte.
der iſt gerechtfertiget von der Suͤnden/ die ihm nun nichts
mehr thun kan. Und wann wir denn durch unſer von dem
bluthigen Sterben Chriſti gefaͤrbtes rothes Todes-Meer
hindurch ſeyn/ ſo ſind wir loß und vollkoͤm̃lich frey von dem
Aengſtiger und Peiniger/ dem hoͤlliſchen Pharao/ der Suͤn-
den nehmlich/ und alle ihres Heers. Alsdenn ſollen wir
dermahleins auferſtehen nicht in ſuͤndlicher Unehre/ ſon-
dern in Herrligkeit/ nicht in verderbter Schwachheit/ ſon-
dern in Krafft/ nicht der ferner anklebenden Suͤnden wegen
verweßlich/ ſondern unverweßlich. Unſere Kleider/ ja un-
ſer Seel und Leib/ werden da gewaſchen/ und hell gemacht
ſeyn in dem Blute des Lammes/ wenn wir fuͤr den Stuhl
Gottes treten/ und ihm Tag und Nacht dienen werden in
ſeinem Tempel.
1. Cor. 15,
v. 42. 43.
Apoc. 7,
v. 14.
Da ſihe/ liebe Seele/ was du fuͤr einen herrlichen/
und gantz unſchaͤtzbaren Schatz in dem Reichthum Goͤttli-
cher Giite an dem gnaͤdigen Hertzen Gottes habeſt?
Jſt Suͤndigen ein Elend uͤber alles Elend/ ſo iſt doch der
Mangel der gnaͤdigen Vergebung noch uͤber dieſes Elend.
Wehe/ wenn Cain von dieſem Hertz ausgehet/ an ſeiner
Erbarmung verzaget/ und ſpricht: Meine Sünde iſt groͤſ-
ſer/ denn daß ſie mir vergeben werden moͤge. Dagegen
wohl und ewig wohl dem Menſchen/ _דא ידשא lauter
Heil/ Wohlfahrt und Seligkeit um/ in und an den Men-
ſchen/ dem die Ubertretung vergeben ſind/ dem die Suͤnde
bedeckt iſt. Wohl dem Menſchen/ dem der Herr die
Miſſethat nicht zurechnet. Jſt er ſonſt von Natur ein
Kind des Zorns/ ſo waltet und waͤhret nunmehr die Gnade
des Herrn uͤber ihn in Ewigkeit. Die Gnade damit ihn
Gottes Hertz beſeliget/ iſt wie eine Thauwolcken des Mor-
gens/
Gen. 4, 13.
Pſ. 32. 1. 2.
Eph. 2, 3,
Pſ. 103, 17.
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