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Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675.

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Reichthum Göttlicher Güte.
nen Menschen thut/ und sich an den Herrn damit versündi-Num. 5, 6.
7.

get/ so hat die Seele eine Schuld auf ihr. Und sie sollen ih-
re Sünde bekennen/ die sie gethan haben. Das meinete
auch die Göttliche Weißheit mit ihrem angeordneten
Schuld-Opffer/ davon sie saget: Wenns nun ge-
schicht/ daß er (der Jsraelit) sich an etwas verschul-
det/ und erkennet sich/ daß er daran gesündiget hat/ so sol er
für seine Schuld dieser seiner Sünden/ die er gethan hat/
dem Herrn bringen von der Heerde ein Schaf oder Zie-
genmutter zum Slindopffer/ so sol ihm der Priester seine
Sünde versöhnen. Wobey nach der Rabbinen Anmer-Levit. 5, 5.
adnotante
P. Fagio
in l. c. conf.
Bibl. Crit.
Angl. tom.

1. col. 739.
l.
57.

ckung sie ihre Hände auf des Opffers Haupt zulegen/ und
zusagen pflegten: Ach! ich bitte O Herr/ ich habe gesün-
diget/ ich habe unrecht gethan/ und vor dir übertreten/ so
und so habe ich gehandelt. Sihe es reuet mich/ ich schäme
mich meines Thuns/ ich wil dergleichen nicht mehr vorneh-
men. Wie wir denn auch sonst viel andächtige Beichten
betrübter Hertzen in dem Göttlichen Wort lesen. So de-
müthigte sich der liebe David/ und legte manche schöne
Beicht mit Thränen ab/ wie wir schon zum theil vernom-
men. Jm 32. Psalm sagt er gar nachdencklich: Da ichs
wolte verschweigen/ verschmachten meine Gebeine/ durch
mein täglich heulen. Denn deine Hand war Tag und
Nacht schwer auf mir/ daß mein Safft verdrocknete/ wie es
im Sommer dürre wird/ Sela. Darum bekenne ich dir
meine Sünde/ und verhele meine Missethat nicht. Jch
sprach: Jch wil dem Herrn meine Ubertretung beken-Ps. 32. 5 seq
nen/ da vergabstu mir die Missethat meiner Sünde. Das
war gleichsam ein gemein Kirchen-Formular, das im 106.
Psalm stehet; Wir haben gesündiget samt unsern Vätern/Ps. 116, 6.
wir haben mißhandelt/ und sind Gottloß gewesen. Oder/

wie
J

Reichthum Goͤttlicher Guͤte.
nen Menſchen thut/ und ſich an den Herrn damit verſuͤndi-Num. 5, 6.
7.

get/ ſo hat die Seele eine Schuld auf ihr. Und ſie ſollen ih-
re Suͤnde bekennen/ die ſie gethan haben. Das meinete
auch die Goͤttliche Weißheit mit ihrem angeordneten
Schuld-Opffer/ davon ſie ſaget: Wenns nun ge-
ſchicht/ daß er (der Jſraelit) ſich an etwas verſchul-
det/ und erkennet ſich/ daß er daran geſuͤndiget hat/ ſo ſol er
fuͤr ſeine Schuld dieſer ſeiner Suͤnden/ die er gethan hat/
dem Herrn bringen von der Heerde ein Schaf oder Zie-
genmutter zum Slindopffer/ ſo ſol ihm der Prieſter ſeine
Suͤnde verſoͤhnen. Wobey nach der Rabbinen Anmer-Levit. 5, 5.
adnotante
P. Fagio
in l. c. conf.
Bibl. Crit.
Angl. tom.

1. col. 739.
l.
57.

ckung ſie ihre Haͤnde auf des Opffers Haupt zulegen/ und
zuſagen pflegten: Ach! ich bitte O Herr/ ich habe geſuͤn-
diget/ ich habe unrecht gethan/ und vor dir uͤbertreten/ ſo
und ſo habe ich gehandelt. Sihe es reuet mich/ ich ſchaͤme
mich meines Thuns/ ich wil dergleichen nicht mehr vorneh-
men. Wie wir denn auch ſonſt viel andächtige Beichten
betruͤbter Hertzen in dem Goͤttlichen Wort leſen. So de-
muͤthigte ſich der liebe David/ und legte manche ſchoͤne
Beicht mit Thraͤnen ab/ wie wir ſchon zum theil vernom-
men. Jm 32. Pſalm ſagt er gar nachdencklich: Da ichs
wolte verſchweigen/ verſchmachten meine Gebeine/ durch
mein taͤglich heulen. Denn deine Hand war Tag und
Nacht ſchwer auf mir/ daß mein Safft verdrocknete/ wie es
im Sommer duͤrre wird/ Sela. Darum bekenne ich dir
meine Sünde/ und verhele meine Miſſethat nicht. Jch
ſprach: Jch wil dem Herrn meine Ubertretung beken-Pſ. 32. 5 ſeq
nen/ da vergabſtu mir die Miſſethat meiner Suͤnde. Das
war gleichſam ein gemein Kirchen-Formular, das im 106.
Pſalm ſtehet; Wir haben geſuͤndiget ſamt unſern Vaͤtern/Pſ. 116, 6.
wir haben mißhandelt/ und ſind Gottloß geweſen. Oder/

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J
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[65/0065] Reichthum Goͤttlicher Guͤte. nen Menſchen thut/ und ſich an den Herrn damit verſuͤndi- get/ ſo hat die Seele eine Schuld auf ihr. Und ſie ſollen ih- re Suͤnde bekennen/ die ſie gethan haben. Das meinete auch die Goͤttliche Weißheit mit ihrem angeordneten Schuld-Opffer/ davon ſie ſaget: Wenns nun ge- ſchicht/ daß er (der Jſraelit) ſich an etwas verſchul- det/ und erkennet ſich/ daß er daran geſuͤndiget hat/ ſo ſol er fuͤr ſeine Schuld dieſer ſeiner Suͤnden/ die er gethan hat/ dem Herrn bringen von der Heerde ein Schaf oder Zie- genmutter zum Slindopffer/ ſo ſol ihm der Prieſter ſeine Suͤnde verſoͤhnen. Wobey nach der Rabbinen Anmer- ckung ſie ihre Haͤnde auf des Opffers Haupt zulegen/ und zuſagen pflegten: Ach! ich bitte O Herr/ ich habe geſuͤn- diget/ ich habe unrecht gethan/ und vor dir uͤbertreten/ ſo und ſo habe ich gehandelt. Sihe es reuet mich/ ich ſchaͤme mich meines Thuns/ ich wil dergleichen nicht mehr vorneh- men. Wie wir denn auch ſonſt viel andächtige Beichten betruͤbter Hertzen in dem Goͤttlichen Wort leſen. So de- muͤthigte ſich der liebe David/ und legte manche ſchoͤne Beicht mit Thraͤnen ab/ wie wir ſchon zum theil vernom- men. Jm 32. Pſalm ſagt er gar nachdencklich: Da ichs wolte verſchweigen/ verſchmachten meine Gebeine/ durch mein taͤglich heulen. Denn deine Hand war Tag und Nacht ſchwer auf mir/ daß mein Safft verdrocknete/ wie es im Sommer duͤrre wird/ Sela. Darum bekenne ich dir meine Sünde/ und verhele meine Miſſethat nicht. Jch ſprach: Jch wil dem Herrn meine Ubertretung beken- nen/ da vergabſtu mir die Miſſethat meiner Suͤnde. Das war gleichſam ein gemein Kirchen-Formular, das im 106. Pſalm ſtehet; Wir haben geſuͤndiget ſamt unſern Vaͤtern/ wir haben mißhandelt/ und ſind Gottloß geweſen. Oder/ wie Num. 5, 6. 7. Levit. 5, 5. adnotante P. Fagio in l. c. conf. Bibl. Crit. Angl. tom. 1. col. 739. l. 57. Pſ. 32. 5 ſeq Pſ. 116, 6. J

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Zitationshilfe: Kühn, Johann Heinrich: J. N. J. Reichthum Göttlicher Güte. Dresden, 1675, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508612/65>, abgerufen am 29.11.2024.